Ich erinnere mich gut daran, dass ich damals in der Schule nicht in allen Fächern sonderlich gut war. Meine Eltern unterstützten mich schon damals mit einigen Serious Games, die es unter anderem für die Fächer Physik, Biologie und Chemie gab und in denen ich nicht nur den wirtschaftlichen Aspekt lernte – alles waren Aufbausimulationen – sondern auch sehr viel über die entsprechende Themengebiete.
Als ich später mehr im Videospielbereich unterwegs war, fragte ich mich häufig, warum einige Titel nicht auch im Unterricht eingesetzt werden, um Inhaltsstoffe besser zu vermitteln. Ich habe ehrlich gesagt in Assassin’s Creed Unity mehr über die französische Revolution gelernt als je im Geschichtsunterricht. Während mir Spiele wie Die Völker Wirtschaft, Handel und teilweise so was wie Politik näher brachten. Von all den strategischen Aspekten, die ich nur durch Videospiele gelernt habe, einmal abgesehen. Warum solche Spiele also nicht auch einmal in den Unterricht einbetten?
Genau das versucht jetzt die Initiative „Games machen Schule“, die von der Stiftung Digitale Spielekultur ins Leben gerufen wurde. Die Initiative prüft nun in den verschiedenen Bundesländern, inwiefern digitale Spiele in den Regelunterricht eingebunden werden können. Zusammen mit Exper:innen wird hierzu eine Machbarkeitsstudio in Nordrhein-Westfalen und ein zweijähriges Modellprojekt in einer Schule in Berlin durchgeführt. Beide Projekte werden unabhängig voneinander durchgeführt und bewertet.
Neben den Einsatzmöglichkeiten der Spiele an sich soll auch ermittelt werden, welche strukturellen, systemischen und inhaltlichen Voraussetzungen für den Einsatz geschaffen werden müssen und welche Qualifikationen Lehrkräfte benötigen. Mehr Informationen zum generellen Projekt findest du hier.
Wie findest du das? Wünschst du dir in deiner Schulzeit auch mehr Einsatz von Videospielen oder hättest du dir das früher gewünscht? Für mich greift hier ganz stark der Aspekt, dass man durch Spielen lernt. Das wissen Lehrkräfte an sich auch – nur dass der Weg bislang nie in die digitale Welt führte. Ich bin gespannt, ob durch diese Initiative digitale Spiele irgendwann einen größeren Wert in unserer Gesellschaft einnehmen und nicht mehr nur als „Zeitverschwendung“ dargestellt werden.