Half Past Fate (Steam) im Test – Liebe aus dem Bilderbuch

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Spiele, in denen ich Schicksal spielen kann, begeistern mich schon von vornherein. Wenn dann diese Geschichten auch noch in Zusammenhang mit der Liebe stehen, ist es fast schon um mich geschehen. In Half Past Fate geht es um Liebe, Schicksal, Tee und um die Zukunft. Warum mein Herz beim Gedanken an das Spiel dahin schmilzt, verrate ich euch in meiner Review zur PC Version.

Man sieht sich immer zweimal

Half Past Fate spielt sich für mich wie ein wunderschönes Liebesroman, denn ich lerne sechs verschiedene Menschen kennen, die durch scheinbar zufällige Begegnungen zueinander finden. Das ist zauberhaft und eine wunderbar erfrischende Spielerfahrung. Da sind zum Beispiel Rinden und Mara, die ihre Reise damit beginnen, dass Mara Kaffee über Rindens teuren Anzug schüttet. Wie sich später herausstellt, sind beide jedoch deutlich mehr miteinander verbunden, als es zunächst den Anschein hat. Und genau das liebe ich so sehr an Half Past Fate, denn ich lerne diese Menschen und ihre Eigenarten, ihre Ängste und Wünsche, ihre Träume kennen und habe so ein sehr gutes Bild von eben diesen Charakteren.

Doch das ist noch nicht alles, warum Half Past Fate eine wunderbare Geschichte erzählt. Es ist so voller süßer Details, zum Beispiel bewerben sie Spiele, die beim Publisher erscheinen, so gibt es zum Beispiel Werbung für das hervorragende Some Distant Memory, das im letzten Jahr erschien. Auf meiner Reise durch Liebe und Schicksal habe ich viele NPC kennengelernt, die jedoch nicht einfach nur irgendwelche zufällig erstellten Charaktere waren, sondern immer eine wichtige Rolle im Spiel spielten – und am Ende sehe ich alle immer wieder in den einzelnen Kapiteln, sodass ich sie nicht aus den Augen verliere.

Half Past Fate ist so voller Liebe und zwar nicht nur voller klassischer Liebe, sondern man merkt, wie viel Arbeit und Mühen die Entwickler in dieses Spiel gesteckt haben, um eine rundum schöne Erfahrung zu gestalten, die sich wie ein Liebesroman voller verschiedener Kurzgeschichten spielt und dabei das Herz erwärmt.

It’s Half Past Eight

Auch der Name des Spiels bekommt zwischenzeitlich eine Bedeutung, denn beispielsweise die Geschichte zwischen Rinden und Mara beginnt halb neun morgens und endet halb neun abends. Und das sind so kleine zauberhafte Details. Neben der Story begeistert mich Half Past Fate auch mit seinem sensationellen Soundtrack, der eine gelungene Mischung zwischen „Pixelmusik“ und „moderner“ Musik darstellt. Er passt auf jeden Fall super und hat bei mir sogar dazu geführt, dass ich die Musik tatsächlich gehört habe, ohne dafür auf andere Dienste ausweichen zu müssen. Doch nicht nur der Soundtrack ist gut, sondern auch die einzelnen Geräusche, wie zum Beispiel ein blinkendes Auto oder eine sehr freche Seemöwe. Auch hier wurde auf alles geachtet, worauf man so achten kann, was ich wirklich bewundernswert finde.

Zudem finde ich den Grafikstil von Half Past Fate wirklich bemerkenswert, denn obwohl das Spiel auf die Pixelgrafik zurückgreift, wurde bei den Charakteren dennoch auf so viele Details geachtet, dass man schon wieder denken könnte, es handelt sich um einen 3D-Charakter. Ein bisschen schade ist nur, dass zumindest bei Bia nicht unbedingt darauf geachtet wird, dass das Bild, das ihr in Gesprächen zugewiesen wurde, auch an die entsprechende Zeit angepasst wurde. Dafür passt der Rest, besonders bei Bia mag ich die Laufanimation sehr, denn sie wirkt sehr natürlich. Bei Bia mag ich sie jedoch besonders sehr, weil sie so einen beschwingten Gang hat und das hervorragend zu ihrem Charakter passt.

Meine Bedenken

Ich habe tatsächlich Bedenken, ob Half Past Fate auf der Nintendo Switch so gut ankommt, denn wieder einmal besteht das Achievementproblem: Während ich bei meiner PC Version angestachelt bin, alles noch einmal zu spielen, um die Errungenschaften zu erhalten, sitze ich bei der Switch wahrscheinlich mal wieder im Dunkeln und spiele das Game nur einmal durch. Und dabei gibt es so viele sehr süße Achievements, die es zu erhalten gilt, so zum Beispiel versteckt sich in jedem Level ein Plüschhase, den man finden soll.

Zudem bin ich manchmal nicht ganz so sehr mit der zuvor als schön beschriebenen Laufanimation zufrieden, denn manchmal merkt man ihr doch an, dass die Figuren irgendwie nur über das Level geschoben werden, statt wirklich zu laufen, was ich schade finde. Und manchmal nervt mich der Adventure Charakter vom Spiel, denn in Half Past Fate schaut ihr euch nicht nur die schöne Story an, sondern seid ein Teil davon, um verschiedene kleinere Rätsel und Aufgaben zu lösen. Manchmal ist das wirklich sehr viel mit Laufen verbunden, sodass man manchmal erst zum einen Ende des Levels läuft, etwas holt, dann wieder zum anderen Ende, nur um wieder zurückzulaufen. Das ist ein bisschen sehr viel Laufarbeit, die sich zwar am Ende lohnt, aber trotzdem manchmal zu viel wirkt. Die meisten Rätsel löst man übrigens, in dem man den anderen Charakteren zuhört und sich wirklich umguckt. Ein wenig sehr schade finde ich jedoch, dass ich nicht selbst Schicksal spielen darf und somit keine Entscheidungen im Spiel treffen darf, um irgendwas wirklich zu beeinflussen. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Freiheit gewünscht – andererseits passt es zu meiner Buchtheorie und dort hat man auch nie Einfluss auf die Geschichte.

Übrigens: Half Past Fate ist auf Englisch gehalten, allerdings sollte es kein Problem sein, alles zu verstehen, da keine schwierigen Begriffe verwendet wurden (außer bei der Präsentation von Mara).

Fazit: Immer und immer wieder

Kennt ihr das? Ihr lest ein Buch, das euch fesselt, bei dem ihr richtig mitfiebert. Ihr liebt die Charaktere, ihr begleitet sie bei verschiedenen Situationen. Und dann schlagt ihr die letzte Seite im Buch um und fühlt euch plötzlich wieder… allein? Ähnlich geht es mir mit Half Past Fate, denn es erzählt so viele wunderschöne und Herz erwärmende Geschichten, das ich möchte, dass es nie endet. Ich möchte wissen, wie es mit Jaren und Ana und all den anderen wirklich weitergeht. Ich möchte das spielen! Half Past Fate ist ein Roman in Form eines Videospiels, den ich so schnell nicht vergessen werde und der mit seiner sanften, einfühlsamen Geschichte ein dauerhaftes Lächeln auf mein Herz gezaubert hat.

Und dabei kann ich alle Kleinigkeiten, die mich im Laufe des Spiels ein wenig gestört haben, absolut vergessen, denn nicht nur die Geschichten sind einen oder zwei Blicke wert, sondern auch der Grafikstil und ganz besonders der Soundtrack, der eine gelungene Mischung aus Retroklang und eingängigen Melodien hat, das ich ihn ebenso nicht vergessen werde. Half Past Fate ist eine rundum fast perfekte Spielerfahrung für mich.

ProContra
+ Wunderschöne Geschichte über Liebe und Schicksal– Keine eigenen Entscheidungen
+ Sensationeller Soundtrack, der hervorragend zu den Szenen passt– Ein bisschen viel Laufarbeit
+ Sehr schöne und passende Laufanimation…– … die manchmal trotzdem so wirkt als schiebe man die Figuren über die Level
+ Detailverliebte Pixelgrafik– Kleinere Bugs
+ Eine Geschichte, die in Erinnerung und im Herzen bleibt

Technik: 86
Grafik: 85
Sound: 93
Umfang: 90
Gameplay: 83
KI: 78

Spielspaß: 95

  • Story: Ihr begleitet sechs verschiedene Charaktere auf ihrer Reise, die Liebe zu finden, auch wenn sie sich dessen nicht immer bewusst sind.
  • Frustfaktor: Manchmal durch das viele Laufen in den Kapiteln.
  • Nachhaltigkeitswert: Half Past Fate ist Teil meines Herzens und wird es auch immer bleiben. Eine seichte und schöne Geschichte für ruhige Abendstunden.
  • Design/Stil: Wunderschöner und detailreicher Pixelstil.
  • Musik und Sound: Sensationelle Mischung!
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Ich finde den Preis von 16,79 € auf Steam durchaus gerechtfertigt, da man rund fünf Spielstunden bekommt und noch jede Menge Errungenschaften sammeln kann.

Offenlegung

Wir haben Half Past Fate vom Publisher kostenlos erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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