Ich weiß um ehrlich zu sein gar nicht mehr, wie alt ich war, als mir meine Freundin von einem seltsamen Spiel erzählt, bei dem einem Zeichentrickfiguren nachlaufen und man mit denen irgendwelche komischen Abenteuer bestreitet. Irgendwie würden da auch Donald und Goofy mitspielen, aber es sei wirklich ein wenig merkwürdig. Mein Interesse war geweckt und wenig später war ich Feuer und Flamme von Kingdom Hearts auf der PlayStation 2.
Noch heute denke ich gerne an die Zeit zurück und weiß noch, wie meine Mama immer Schwierigkeiten hatte, das s am Ende des Spielenamens zu nennen. Für sie war es immer Kingdom Heart, da konnte ich es ihr noch so oft richtig vorsagen. Für mich war es eines der größten Abenteuer meiner Kindheit. Eine Welt, in der ich all die Figuren treffen kann, die ich sonst nur aus Film und Fernsehen kannte. Es war als würde ich lang verloren geglaubte Freunde wiederfinden. Und dabei sollte das erst der Anfang sein.
Ulkigerweise habe ich anschließend einige meiner anderen Freunde mit Kingdom Hearts infiziert. Eine Geschichte, in der man Freunde findet, auch wenn man glaubt, das alles verloren scheint. Eine Geschichte, die einem zeigt, dass man niemals aufgeben darf, dass man immer wieder die Kraft findet, aufzustehen. Und das genau diese Kraft in uns und durch uns entsteht und diese Macht niemals aufhört. Gleichzeitig ist es aber auch eine Geschichte von tiefer Freundschaft, die durch die tiefste Dunkelheit gehen muss, um sich wirklich zu beweisen. Es ist eine Geschichte, die uns Hoffnung gibt.
Selten sind wir diejenigen, die alles opfern, um unseren Freunden zu helfen. Viel zu oft haben wir nur uns im Sinn. Doch so nicht Sora. Sora opfert sich, um Kairi und Riku zu finden. Er stellt später sogar seine Ziele hinten an, um mit Donald und Goofy gemeinsam König Mickey zu finden. Er geht soweit, dass er sogar selbst zum Herzlosen wird, nur um seinen Freunden und den vielen Welten da draußen zu helfen. Das ist wahrer Mut.
Die Kingdom Hearts Reihe gehört zu den wenigen Spielen, die ich mittlerweile auf allen verfügbaren Plattformen besitze. Auch wenn es immer noch dieselben Spiele sind, so möchte ich mir niemals die Möglichkeit verwehren, sie spielen zu können. Mich mit Sora und Co. auf eine magische Reise zu begeben, die so viel Stärke zeigt und mich so sehr rührt. Das ist der Grund, warum ich Kingdom Hearts so sehr mag. Mir geht es nicht um die mittlerweile so sehr verzwickte Geschichte mit all den Herzlosen, Niemanden und was nicht sonst noch alles in der Zwischenzeit aus der Dunkelheit gekrochen kam. Mir geht es nicht um Ansem, Xemnas, Roxas oder den Rest der Organisation XIII.
Mir geht es einzig und allein um die Botschaft, die Kingdom Hearts zu so etwas Besonderem macht. Genau aus diesem Grund freue ich mich so sehr auf Kingdom Hearts III, auch wenn ich zwiegespalten bin. Ich weiß nicht, ob es das Ende der Reihe sein wird. An sich wäre es an der Zeit, die Serie zu beenden und vielleicht etwas Neues zu machen. Gleichzeitig lässt es sich Square Enix aber bestimmt nicht entgehen, noch mehr Gewinn aus Kingdom Hearts zu schlagen, das sich mittlerweile zu einer eierlegenden Wollmilchsau für das Unternehmen entwickelt hat. Ich freue mich jedoch sehr auf das Spiel und werde die Zeit bis zum Release mit all den anderen Titeln auf meiner PlayStation 4 verbringen.