Inertial Drift (Xbox One) im Test – Ein Spiel zum meistern

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Mit der Ankündigung von Inertial Drift hatte Level 91 Entertainment aus Belfast bereits mein Interesse geweckt: Ein Twin-Stick Driftracer? Das klingt doch super spannend. Nun ist das Spiel für PC und Konsolen erhältlich – auf der Xbox One konnte ich es mir ansehen. In der Review erfahrt ihr, ob Inertial Drift wirklich etwas Besonderes ist.

Dieses Spiel will gemeistert werden

Inertial Drift geht noch relativ unscheinbar los, beweist aber dennoch ab der ersten Minute, dass es etwas Besonderes ist: Ein Fokus auf Drift und eine Steuerung mit zwei Sticks? Habe ich so schon länger nicht mehr gespielt. Dazu kommt noch das Dosieren von Gas und Bremse, die üblich mit den Schultertasten – das spielt erst mal keine große Rolle, aber hey, wart’s nur ab!

Die ersten paar Rennen sind, vor allem, wenn man mit dem „einfachen“ Storymodus anfängt, wirklich geschenkt und nichts besonderes, aber … Inertial Drift ist ein Spiel, das gemeistert werden will. Einfach ist nämlich nur der Einstieg und na ja, vielleicht auch die ersten Medaillen. Doch um es richtig zu perfektionieren: Dafür verlangt euch Inertial Drift Einiges ab.

Ihr müsst es gar nicht – doch irgendwie motiviert Inertial Drift doch, genau das zu tun. Der Hintergrund ist einfach: Im Arcademodus, in dem du dir selbst Fahrzeug und Strecke wählst, zeigt dir Inertial Drift neben den vorgegebenen Zielzeiten immer auch einen Rivalen an: Dabei handelt es sich um einen echten Spieler, der den Rekord auf der Strecke hält. Und hier zeigt sich, wie viel man mit echtem Skill rausholen kann.

Sieht das einfach aus? Nun ja…

16 Fahrzeuge mit ihrer eigenen Geschichte

Mir gefällt, wie Inertial Drift seinen Storymodus verwendet: Hier kannst du in die Rolle verschiedener Figuren schlüpfen, die im Driftracing einmal erfolgreich werden wollen. Die Story ist dabei nur der Einstieg in die weiteren Modi: Durch die Story schaltet man Herausforderungen frei, durch die wiederum man dann die neuen Fahrzeuge für alle Modi freischalten kann. Ich erlebe es selten, dass ein Rennspiel seine verschiedenen Modi so großartig verknüpft – Inertial Drift kann das aber. Der Storymodus ist dabei wie eine Visual Novel inszeniert und erzählt eine für ein Rennspiel erstaunlich gute Geschichte, die vor allem stimmige Figuren einführt und ihre individuellen Ziele gut thematisiert.

16 Fahrzeuge gibt es, die alle ihre eigenen Merkmale mitbringen. Merke dir: Je schneller, desto gefährlicher. Irgendwann reicht es nicht mehr, nur mit beiden Sticks zu arbeiten. Ein Fahrzeug fordert von dir, vor dem Driften mal kurz vom Gas zu gehen, ein anderes, auch mit der Bremse zu arbeiten. Insgesamt gilt es: Es gibt jede Menge Strecken mit jedem Fahrzeug zu meistern. Wer auf der Suche nach Erfolgen ist und wirklich alles abschließen möchte, hat so Einiges zu tun.

Doch auch, wer Inertial Drift „nur“ durchspielen und alle Erfolge/Trophäen verdienen möchte, wird mit gutem Umfang belohnt: Mit allen Fahrzeugen muss innerhalb ein Grand Prix absolviert werden – nachdem man sie erst einmal freigeschaltet hat. Zunächst mag es so wirken, als sei die Story sehr kurz – was sie so gesehen auch ist. Doch da sind wir bei der Wichtigkeit aller Modi und wie gut sie verknüpft sind. Das sieht man ja nicht alle Tage. Hin und wieder gibt es dabei auch frustrierende Momente: Nicht bei allen Aktivitäten lässt sich abschätzen, wie einfach oder schwierig sie zu meistern sind, denn über eine entsprechende Einordnung verfügt nur der Storymodus.

Im Storymodus wird noch explizit nach Schwierigkeit unterschieden.

Wie ein modernes Rennspiele der alten Schule

Die Strecken sind einfach wunderschön!

Inertial Drift erinnert mich sehr an ein richtig gutes Rennspiel der alten Schule: Mit Anspruch, viel zum Freischalten und vor allem richtig tollen Rennstrecken. Die Strecken machen optisch Einiges her und überzeugen mit ihrer Abwechslung. Spielerisch gibt’s keine riesigen Unterschiede, dennoch ist jede Strecke für sich anspruchsvoll: Manche Strecken sind besonders eng, während andere eher mit plötzlichen Kurven überraschen. Spielerisch kostet Intertial Drift ein Potential voll aus.

Doch auch optisch wird Einiges geboten: Der Stil von Inertial Drift sitzt absolut sicher und überzeugt auf ganzer Linie. Der Soundtrack passt auch gut. Das Ganze läuft butterweich, aber dennoch nicht komplett sauber über den Bildschirm: Hier und da stören einige kleine Pop-Ups am Streckenrand. Ruckler oder Ähnliches gibt es dagegen auf der Xbox One X nicht zu verzeichnen.

Gern getestet hätte ich noch den Multiplayermodus – doch da habe ich bei mehreren Versuchen auf der Xbox One keine Mitspieler gefunden. Schade eigentlich, ich hoffe, dass Inertial Drift noch viele Spieler ansprechen wird.

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Fazit: Easy to learn, hard to master

Inertial Drift hat es mir angetan: In gewisser Weise ist es wie ein richtig gutes Rennspiel alter Schule, doch als Twin-Stick-Driftracer hat es doch sein ganz einzigartiges Konzept. Die ersten Runden hinterm Steuer packt dabei jeder – doch um jeden Erfolg zu meistern, muss man Inertial Drift lernen & beherrschen – die Spieler, die online Rekorde aufgestellt haben, zeigen schon jetzt, wie viel Potential man da entfalten kann. Der Stil von Inertial Drift und seine Rennstrecken überzeugen dabei komplett – kleine technische Mängel in Form von Pop-Ups am Streckenrand können ab und zu stören. Davon abgesehen habe ich noch nie in einem Rennspiel erlebt, dass die einzelnen Spielmodi so gut miteinander verknüpft sind – und das eigentliche Ziel ist der Grand Prix Modus, der über die super inszenierte Story als Einführung und Herausforderung freigeschaltet wird. Das Einzige, was ich bei Inertial Drift schade finde: Ausgehend von meinen online gefundenen Runden (0) scheinen es nicht so viele Spieler*innen zu spielen. Schade – es lohnt sich!

ProContra
+ Tolle Strecken– Technisch nicht ganz sauber (Pop-Ups)
+ Wunderbar verknüpfte Spielmodi– Mitunter frustrierend
+ Eingängiges Spielprinzip
+ 16 Fahrzeuge mit unterschiedlichen Eigenschaften
+ Easy to learn, hard to master
+ Strecken mit unterschiedlichen Herausforderungen
+ Gut inszenierte Geschichte

Technik: 90
Grafik: 88
Sound: 90
Umfang: 92
Gameplay: 95
KI: 85

Spielspaß: 96

  • Story: Die Story dient in Inertial Drift als Einführung – doch gerade für ein Rennspiel erzählt es eine gut inszenierte Geschichte.
  • Nachhaltigkeitswert: Man kann viel Zeit mit Inertial Drift verbringen, um es zu perfektionieren. Der Umfang kann sich auch sehen lassen.
  • Frustpotential: Stellenweise vorhanden.
  • Design/Stil: Absolut stimmig, einzigartig und toll!
  • Musik und Sound: Die Soundkulisse passt komplett.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Die 19,99€ sind voll und ganz angemessen.

Offenlegung

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Manuel Eichhorn
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