Meine Eindrücke vom Westfield Hamburg-Überseequartier

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Ein paar Tage Urlaub in Hamburg wenige Tage nach der Eröffnung des Westfield – nein, geplant war das nicht. Es passte aber gut und so stand für uns fest, dass wir uns das Westfield Einkaufszentrum einmal anschauen würden. Letztlich sind es zwei Besuche geworden – und es ist schon auf seine eigene Weise beeindruckend, wie da ein ganz neuer Stadtteil entstanden ist. Unsere Begeisterung für den Konsumtempel hält sich jedoch in Grenzen.

Das erste Mal mit einem „richtigen“ Westfield Einkaufszentrum in Berührung gekommen sind wir in London: Ein Besuch des Westfield Shepherd’s Bush gehört für uns dazu, wenn wir in der Stadt sind. Überhaupt nicht, weil wir dort wirklich einkaufen wollen, sondern schlichtweg, weil es ziemlich beeindruckend ist, durch dieses riesige Center zu laufen, sich einfach mal die Luxus-Läden anzuschauen, in denen man sich eh nichts leisten kann und ach, dann gibt es ja da noch den riesigen Food-Court, in dem man sich dann auch mal ganz durch durchprobieren kann.

Bei dem ganzen Hype um die Eröffnung in Hamburg habe ich dann hier auch so was ähnliches erwartetet – Westfield steht dran, es handelt sich um ein Milliardenprojekt und optisch ist das Ganze auch ähnlich beeindruckend. Und tatsächlich: Bei den ersten Schritten durch das Westfield Hamburg nach dem Verlassen der U-Bahn-Station fühlt es sich ganz ähnlich an wie in London. Der zweite Gedanke: Hier ist es aber voll!

Am Samstag ins Westfield zu fahren, war sicherlich nicht die beste Idee, aber wir mussten die Zeit nach unserer Ankunft ja noch irgendwie gut nutzen. Irgendwas essen wollten wir im Westfield, das wurde dann letztlich nichts, meterlange Schlangen überall, die auch eine Schwäche des Hamburger Centers gut hervorhoben – dazu später mehr. Weiter geschaut: Alles ziemlich beeindruckend, das Design natürlich über erhaben, alles wirkt recht modern, und sicher auch moderner als die anderen Einkaufszentren in Hamburg.

Ein wenig Enttäuschung: Diese große Auswahl an Luxusläden gibt es hier nicht, auch kein Tesla-Store oder Ähnliches hat es hierhin geschafft, aber es gibt Only, Pull & Bear, Bershka und wie sie nicht alle heißen, der aktuelle Mainstream des Klamotten-Shoppings also. Und eine Filiale des deutschlandweit größten Buchhändlers Thalia darf natürlich auch nicht fehlen, eine Filiale, die vor allem bei dem Samstagsansturm sehr klein konzipiert wirkt und deren gelungene optische Highlights dann kaum noch auffallen.

Bei unserem zweiten Besuch am Dienstag war es wesentlich entspannter, unter der Woche ist im Westfield wie in anderen Einkaufszentren einfach weniger los. Doch ein Eindruck zieht sich durch: Bei all der Fläche des Centers sind viele Läden im Westfield einfach richtig klein. So klein, dass sich die Warteschlangen immer wieder auf den Boulevards tummeln. Eine besondere Enttäuschung: Der Food-Court in einem der oberen Geschosse in der Nähe des Kinopolis-Eingangs. Zwar sehr hübsch, aber so klein und eng, dass ich mich eher nicht freiwillig dort aufhalten möchte und auf einen Besuch der Restaurants eher verzichte.

Da legt das Londoner Westfield eine ganz andere Klasse vor, dort ist die Area riesig, und wer in Hamburg entspannt im Einkaufszentrum essen möchte, hat meines Erachtens auch wesentlich bessere Alternativen: Der Food Sky in der Europa Passage im Zentrum ist ein echtes Highlight im Vergleich zum Angebot im Westfield und die vorhandenen Läden stehen meines Erachtens auch nicht viel nach (na ja, nebenbei hat ja in der Europa Passage auch noch Honest Kebab geöffnet, was einen ähnlichen Hype ausgelöst hat wie die eine oder andere Eröffnung im Westfield).

Fazit kurzum: Mich persönlich konnte das Westfield Hamburg-Überseequartier nicht so richtig abholen, ich glaube trotzdem, dass es das Konsumverhalten in Hamburg etwas verändern könnte. Nicht unbedingt im Zentrum, aber kleinere Center, die in den Hamburger-Stadtteilen verteilt sind, könnten vor allem durch die gute Anbindung des Westfield einen Besucherschwund verspüren, denn nicht zuletzt ist das Überseequartier sicher ein wahrer Touristen-Magnet. Und ehrlich gesagt: Beim nächsten Besuch in Hamburg schaue ich sicher auch wieder im Westfield vorbei.

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Manuel Eichhorn
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