Personality Dating Sim (PC) im Test – Ich weiß nicht, wen ich date

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Es gibt viele verschiedene Dating Simulationen da draußen, vor allem auf Steam und ähnlichen Plattformen tummeln sie sich wie Sand am Meer, alle mit unterschiedlichen Ideen. Personality Dating Sim will dem ganz entgegenwirken, sodass man nicht weiß, wie die Personen, die man treffen kann, wirklich aussehen. In meiner Review zum Spiel auf Steam verrate ich euch mehr und ob das Versprechen gehalten wird.

Farben statt sichtbaren Menschen

Das ist mal etwas Neues: In der Personality Dating Sim weiß man nicht, wen man datet, sondern entscheidet sich anhand verschiedener Fragen bezüglich Hobby und Lieblingsessen für eine Farbe. Zur Auswahl habe ich hierbei Grün, Pink, Blau, Rot und Gelb, also ziemlich klassische Farben. Bevor man sich entscheidet, wen man treffen möchte, stellt man in dieser Dating Simulation verschiedene Fragen: Was langweilig klingt, entpuppt sich zumindest beim ersten Mal als ziemlich unterhaltsam, denn bei einigen Fragen entstehen tatsächlich auch Streitgespräche zwischen den Farben. Eine ziemlich nette Idee.

Ein bisschen schade finde ich, dass auf dem Startbildschirm von Personality Dating Sim leider bereits alle fünf verfügbaren Charakter aufgeführt sind und ich sie auf diese Weise in ihrer normalen Form sehe. Klar, der Startbildschirm ist in Schwarz-Weiß gehalten, sodass ich nicht weiß, welche Farbe die Figuren darstellen, aber trotzdem ist das ein bisschen unglücklich gewählt.

Die Personality Dating Sim ist ein recht kurzes Spiel, da jeder Durchlauf in etwa 5 bis 6 Minuten dauert, denn jede Entscheidung hat zwar Auswirkungen auf die Beziehung zu der Farbe, die ihr gewählt habt, doch wirklich viele Entscheidungen gibt es nicht zu treffen. Tatsächlich sind alle Fragen und Entscheidungen für jeden Charakter fast identisch, was auch sehr schade ist. Ich habe mir hier deutlich mehr Abwechslung oder einen gewissen Biss gewünscht. Doch so ist es fast immer, dass zunächst etwas passiert und man dort entscheiden muss, beispielsweise ob man für Pink dann eine neue Konsole kauft, weil die alte kaputt ist, oder Pink davon überzeugt, sich einen anderen Job zu suchen. Im nächsten Schritt geht es um ein Geschenk oder eine Reise, um die gewählte Farbe glücklich zu machen. Mehr Entscheidungen, mehr Wege wären ziemlich cool.

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Die immer gleichen Enden

Zum Zeitpunkt meines Testes habe ich fünf oder sechs verschiedene Enden gesehen und immer unterschiedliche Farben getroffen, um herauszufinden, wie sich das Ganze erschließt, doch nicht nur die Datingphasen und Lebenszyklen sind gleich, sondern häufig auch die Enden. Das ist schade, fast immer, sowohl bei den guten also auch bei den okayish Enden ist man bis zum Schluss verheiratet und irgendwie trotzdem glücklich. Ich habe bewusst versucht, ein schlechtes Ende zu bekommen und dort konnte ich die Beziehung nicht retten, was jedoch der einzige Weg war.

Das ist echt schade, zumal auch der Anfang ein bisschen schwierig ist. Für diesen Test habe ich bewusst verschiedene Dinge ausprobiert und war beispielsweise mit Gelb schwimmen, bis ein Hai zu uns kam und ich anfing zu schreien und zu treten. Dabei erwischte ich Gelb, verscheuchte aber auch den Hai, worauf Gelb sagte, dass wir nicht füreinander geschaffen sind. Im nächsten Augenblick bin ich zurück im Auswahlbildschirm – und kann Gelb einfach wieder auswählen, als hätte es unsere Datingsession einfach nicht gegeben. Schon ein bisschen seltsam.

Am Anfang hatte ich wirklich viel Spaß mit Personality Dating Sim. Ich fand es eine erfrischende Abwechslung, dass eine kurze Dating Simulation war, in die ich nicht erst Stunden an Spielzeit investieren muss, um etwas zu erleben, doch nach einigen Durchgängen wird es doch sehr eintönig und repetitiv. Das Entwicklerstudio hat bereits ein Update angekündigt, um mehr Inhalte zu bieten – doch wer weiß, wann dieses Update kommt.

Ziemlich cool finde ich allerdings die Darstellung der LGBTQ+-Szene. So ist Pink beispielsweise kein „he“ oder „she“, sondern ein „they“, was ich absolut super finde. Ebenso wie die Umsetzung, ob man Kinder hat. Hier wird prinzipiell nur adoptiert, weil das Spiel nicht weiß, welches Geschlecht ich habe. Das finde ich cool – auch wenn ich es schade finde, dass ich als Spielende keinen Einfluss darauf habe, ob ich nun überhaupt Kinder haben will oder nicht – oder ob Heiraten für mich tatsächlich eine Option darstellt. Es ist zwar cool, dass ich Entscheidungen treffen kann, aber häufig sind sie für mich an den falschen Stellen.

Zudem gibt es einen Soundtrack, der im Hintergrund vor sich hinplätschert, während die gezeichneten Charaktere sehr hübsch sind, jedoch besonders bei den Enden die Schriften nicht auf den Bildschirm passen und ganze Wörter mitten drin falsch getrennt sind und beispielsweise die Zeile mit „t“ aufhört und und mit „he“ dann eine neue Zeile beginnt.

Fazit: Da fehlt noch was

Personality Dating Sim ist eine niedliche kleine Datingsimulation, die vor allem zwischendurch für ein bisschen Abwechslung sorgen kann, da ein Durchlauf nicht sonderlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Häufig ist man nach gut fünf oder sechs Minuten am Ende angelangt. Das ist am Anfang ziemlich cool, wird aber nach einigen Durchläufen sehr repetitiv und verliert tatsächlich seinen Reiz, da die Abläufe immer identisch sind. Auch habe ich zwar Entscheidungsmöglichkeiten, jedoch nicht sonderlich viele und wichtige Dinge wie Kinder darf ich nicht entscheiden. Auch das ist schade und schränkt mich am Ende ein. Dafür wiederum ist der LGBTQ Aspekt ziemlich cool, denn einige kommen einfach mit anderen Pronomen daher und auch Kinder nur adoptiert, weil das Spiel mein Geschlecht nicht kennt. An sich ist Personality Dating Sim ganz nett und auch niedlich, doch definitiv nicht für längere Spielrunden gedacht und auch sonst auf Dauer eher monoton, statt kreativ. Schade.

Technik: 53
Grafik: 78
Sound: 65
Umfang: 41
Gameplay: 39
KI: 40

Spielspaß: 67

  • Story: Personality Dating Sim versucht mit einem neuen Konzept zu punkten, denn hier datet man nur Farben und keine sichtbaren Charaktere. Nette Idee, repetitive Umsetzung.
  • Frustfaktor: Nicht vorhanden.
  • Nachhaltigkeitswert: Vermutlich nicht, dafür ist es zu kurzweilig.
  • Design/Stil: Interessanter Zeichenstil und kreative Idee mit den Farben und deren Darstellung.
  • Musik und Sound: Leise Melodien plätschern im Hintergrund, passend, aber keine Ohrwürmer oder etwas, an das man sich wirklich erinnern würde.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Personality Dating Sim kostet 1,59 € bei Steam und dafür ist der Preis angemessen. Mehr dürfte er aktuell definitiv nicht kosten.

Offenlegung

Wir haben Personality Dating Sim bei Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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