Epistory bekommt so etwas wie einen Nachfolger – zumindest spielt das neue Spiel von Fishing Cactus im selben Universum und bedient sich des gleichen zentralen Gameplayelements. Entgegen ursprünglicher Planungen der Entwickler ist Nanotale: Typing Chronicles im Early Access bei Steam erschienen. Ob es schon überzeugt, verrät euch unsere Vorschau.
Wort für Wort zu einem fertigen Spiel
Ich habe erst im Rahmen der Preview zum ersten Mal die Early Access Beschreibung der Entwickler gelesen: Eigentlich wollte man im September 2019 komplett veröffentlichen, aber die Zeit hat nicht gereicht, und somit habe man die ersten 35% des Spieles verbessert, um erst mal im Early Access durchstarten zu können. Ich muss sagen, ich war echt erstaunt über diese Aussagen.
Nanotale: Typing Chronicles kann mit viel Feinschliff zu einem Hit heranreifen, daran liegt es nicht. Es hat das Potential in die Fußstapfen von Epistory (zu unserem Test) zu treten. Ich habe das Spiel jetzt allerdings schon rund zwei Wochen – und erst jetzt sind genügend Updates erschienen, die Nanotale in halbwegs spielbaren Zustand versetzen.
Jetzt lässt sich – bereits auch auf Deutsch, wenn allerdings in lückenhafter Übersetzung – das Spiel schon ziemlich ausgeprägt genießen, allerdings gelange ich aktuell nach etwa zwei Stunden Spielzeit an eine Stelle, an der ich nicht weiterkomme, weil mich eine unsichtbare Wand davon abhält. Ich möchte das nur vorab als kleine Warnung aussprechen – sogar noch zum Launch im Early Access war Nanotale nämlich von Anfang an derart unfertig, dass man durchaus auch Spieler mit der Version hätte wieder vergraulen können. Auch wenn es jetzt besser ist, hätte sich das Entwicklerteam eine treffendere Beschreibung ausdenken müssen, denn bei mir funktionieren überhaupt erst seit dem letzten Update zentrale Elemente in der Spielwelt, um überhaupt weiterzuspielen zu können. Doch jetzt zu den guten Sachen.
Eine Welt zum Erkunden und zum Sammeln von Wissen
Ich bin gespannt, ob noch mehr übergeordnete Story in Nanotale: Typing Chronicles einhalten wird oder ob alles so offen bleibt: Bisher wird man als Auszubildende Rosalinde einfach nur in die große weite Welt geschickt, um dort Erkundungen anzustellen und Wissen zu sammeln. Mehr Geschichten erzählt Nanotale: Typing Chronicles eher nebenbei, sie werden mit dem passenden Skill auch auf der Map angezeigt. Das funktioniert bisher ganz gut, allerdings ist jetzt bisher auch nichts spektakuläres dabei – durchaus fragt man sich, warum genau man das alles eigentlich tut. Vertont ist Nanotale: Typing Chronicles nicht, alles wird über knappe Dialoge erzählt.
Die große Stärke ist das zentrale Gameplayelement, denn Nanotale: Typing Chronicles lässt sich komplett mit der Tastatur spielen. Alles Gebotene – Erkundung, Sammeln und Kämpfe – ist nun wahrlich nichts außergewöhnliches, doch dadurch, dass man alle Aktionen Tippen muss, wird gewöhnlicher Rollenspielkost ein völlig neues Gewand verpasst. Und das finde ich super.
Das Tippen klappt super und Nanotale: Typing Chronicles verzeiht einem auch mal Fehler, allerdings muss man in brenzligen Kämpfen durchaus schnell sein. Das Besondere ist, dass man wirklich alles mit Tippen auslöst – auch Zauber, die man bereits kurz nach Spielstart lernt und mit denen man zum Beispiel Hindernisse beseitigen kann. Die Bestimmung der Richtung erfolgt allerdings ausschließlich mit der Ausrichtung der Spielfigur, was teils etwas knifflig ist.
Eine wunderschöne Welt, die sich entfaltet
Die Spielwelt von Nanotale: Typing Chronicles ist wunderschön. Mir gefallen die Umgebungen wirklich gut und durch die vielen kleinen Geschichten entfaltet sich auch eien gute Stimmung, die etwas mysteriös ist. Es wird einem schnell klar, dass es hier viele Geschichten zu erzählen gibt – allerdings fehlt noch das große Ganze. Erzählerisch gibt es noch nicht allzu viel Durchschlagskraft.
Dass man die Welt nach und nach erkundet und Rosalinde Neues lernt, um in weitere Bereiche vorzudringen, finde ich gut und es entspricht genau dem Anspruch des Spieles, denn Levelaufstiege und neue Fertigkeiten gibt es auch nur mit mehr gesammeltem Wissen – super!
Jetzt müssen die Entwickler eben auch noch sicherstellen, dass wirklich alles funktioniert. Ich hoffe, dass sie mit der aktuellen Frequenz weiter patchen und nach und nach das Spiel (durch-)spielbar machen, denn in Nanotale: Typing Chronicles schlummert viel Potential.
Einschätzung
Ich gehe ganz davon aus, dass Nanotale: Typing Chronicles Hitpotential haben wird – aber noch ist dafür sehr, sehr viel Feinschliff notwendig. Einen derart unfertigen Early Access Launch – und das trotz großer Versprechungen der Entwickler – habe ich bisher noch nicht erlebt. Innerhalb der letzten zwei Wochen wurde der Anfang spielbar gepatcht und die meisten Elemente funktionieren jetzt, aber früher oder später kommt irgendwie doch immer die Stelle, an der man nicht weiterspielen kann. Aktuell würde ich wohlwollend eine Wertung im 60er Bereich geben, sehe aber das Potential, dass Nanotale: Typing Chronicles in Gefilde höher als 80 kommen kann.
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