Teacup (Switch) im Test – Ein Nachmittag voller Entspannung

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Ich habe Teacup schon eine ganze Weile auf dem Schirm, jedoch kam ich irgendwie noch nie so wirklich dazu, einen Blick hinein zu werfen. Gut, dass wir jetzt im Urlaub waren und ich mir ein bisschen Zeit für die Switch nehmen konnte. Auf diese Weise konnte ich mit Teacup, einem höchst sympathischen Frosch, Little Pond ein bisschen näher erkunden und dafür sorgen, dass die lang erwartete Teeparty nicht ins Wasser fällt. !B

Eine Fröschin in einem rosa Kleid steht am Strand. Neben ihr sitzt eine Katze in einem roten Badeanzug. Sie sagt: "Schatz, manchmal ist die einzige Option, fabelhaft zu sein."

Der Tee fehlt!

In Teacup lerne ich die gleichnamige Fröschin kennen, die sich darauf freut, mit ihren Freund:innen am nächsten Tag eine gemütliche Teeparty zu veranstalten. Während wir so ihre Wohnung erkunden, fällt uns jedoch auf, dass überhaupt kein Tee mehr da ist, für den man eine Party veranstalten könnte. Zeit also für Teacup und mich, das Haus hinter uns zu lassen und die netten Leute in Little Pond nach Teeblättern und Keksen zu fragen. Das ist ein großer Schritt für unsere Fröschin, da sie normalerweise eher alleine ist und Nachmittage lieber mit Büchern und Tee denn Gesprächen füllt. Und so machen wir uns auf den Weg nach draußen.

Little Pond ist dabei ein friedlicher Ort. Hier wurde sich wirklich Mühe gegeben, eine friedvolle Umgebung zu schaffen, die voll mit freundlichen und netten Leuten ist. Niemand spricht ein böses Wort, Teacup wird von allen mit Freude begrüßt und unterstützt. Allerdings bekommt sie in vielen Fällen die Teeblätter nicht einfach so, sondern wird zuvor um Hilfe gebeten. Es greift ein bisschen das Motto „Eine Hand wäscht die andere“, wobei ich mich noch nicht entscheiden kann, ob ich das gut finde oder ob es mich ein bisschen gestört hat.

So nehmen Teacup und ich zum Beispiel an einem Wettschwimmen teil, bedienen verschiedene Kunden oder fischen einige Gegenstände aus dem Wasser, die zuvor dort hinein gefallen sind. Das sind immerhin die Minispiele, die sich halbwegs gut und sinnvoll spielen lassen. Einige andere fand ich jedoch sehr ungünstig – und wenn es keine Hilfe im Spiel geben würde, würde ich vermutlich immer noch an diesem einen Rätsel mit den Zahnrädern sitzen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, warum Teacup überhaupt mehr wissen sollte, wie sich der Leuchtturm wieder in Gang setzen lässt als der Leuchtturmwärter. Das war ein Rätsel, das ich unglücklich fand. Später noch nehmen wir an einer Theateraufführung teil, weil natürlich der ursprüngliche Schauspieler nicht aufgetaucht ist. Natürlich kennen wir den Text, bzw. wissen, was wir wann tun müssen. Davon mal abgesehen, ist das so ein schreckliches Minispiel, bei dem man sich die Reihenfolge von Tasten merken muss. Das ging die ersten Runden noch gut, trieb mich jedoch fast in den Wahnsinn. Das war einfach unnötig.

Teacup ist für mich bis auf diese beiden Minispiele ein sehr schönes und erholsames Spiel, allerdings waren diese beiden Dinge unpassend und vor allem die Theateraufführung hätte fast dazu geführt, dass ich das Spiel einfach in die Ecke werfe. Das finde ich schade. Generell fühlt es sich im Nachgang eher so an als würde ich eine Minispielsammlung spielen, während der eigentliche Kern in der Versenkung verschwindet. Das ist mehr als schade. !B

Auf einem See, der umgeben von Seerosen ist, schwimmt ein kleines Ruderboot. Darin sitzen Teacup und zwei ihrer Freunde (der eine ist eine Maus, der andere ein Igel).

Warum nicht länger?

Ich hätte mir ein bisschen mehr Tiefe in Teacup gewünscht. Viele Punkte werden zwar angesprochen im Spiel, aber nicht wirklich ausgeführt, was ich schade finde. An sich war ich mit dem Titel nach knappen anderthalb Stunden fertig, was sich irgendwie sehr wenig anfühlt. Ja, die Idee besagt, dass ich nur Tee sammeln soll, um die Teeparty stattfinden zu lassen, aber… ich fühle mich nicht wirklich befriedigt. Da hatte ich irgendwie auf ein bisschen mehr gehofft. Die Geschichte rund um den Tee fängt gerade dann an, schön und entspannend zu werden, wenn es im Grunde schon vorbei ist.

So fühlt es sich für mich nur so an, als würde ich in diese wunderbare Spielwelt mit den verschiedenen Charakteren nur eingeführt werden, um Tee zu sammeln und ihnen danach direkt wieder den Rücken zu kehren. Vielleicht macht Teacup das direkt auch wieder. Ich finde es wirklich schade, dass mein Abenteuer in Little Pond so schnell wieder zu Ende ist, da mir die Spielwelt wirklich sehr gut gefallen hat und ich auch die verschiedenen Leute super interessant fand. Gerade weil auch der schöne und sanfte Zeichenstil dazu einlädt, länger in dieser Welt zu verweilen. Vielleicht hätte sich dann auch der eine oder andere Storystrang noch ergeben, wenn es ein bisschen länger gewesen wäre. Ich denke, dass es nicht wirklich viel länger hätte sein müssen, aber vielleicht so dass man so drei Spielstunden zusammenbekommt.

Aber genug gemeckert: Ich fand die anderthalb Stunden trotz der beiden sehr unschönen Minispiele trotzdem sehr entspannend und ruhig und habe selten so einen friedlichen Ort in einem Videospiel besucht. Neben dem sanften Grafikstil punktet Teacup vor allem auch mit einem angenehmen Soundtrack, der sehr gut zu den einzelnen Orten in Little Pond passt. An sich war es sehr schön, nach dem Tee zu suchen, denn die Spielwelt und auch die freundlichen Charaktere können sich wirklich sehen lassen. Mit einer schönen Tasse Tee lässt sich dieses Abenteuer auch mal nebenbei genießen, nur bitte etwas länger und ohne diese schrecklichen Minispiele.

Dafür ist es ziemlich cool, dass ich ganz nebenbei noch etwas über den Tee lerne und über die unterschiedlichen Teesorten, die wir auf unserem Abenteuer finden. Schade finde ich dagegen jedoch, dass es zwar eine deutsche Übersetzung gibt, sich dort jedoch immer wieder Programmierteile in die Gespräche mischen. Das scheint vorher nicht aufgefallen zu sein. !B

Fazit: Länger wäre besser, denke ich

Gamer's Palace Score: 68 / 100

Teacup erzählt die Geschichte der gleichnamigen Fröschin, die für eine Teeparty feststellt, dass ihr der Tee mitsamt Keksen ausgegangen ist. Zeit, ihr Haus zu verlassen und die Leute in Little Pond um Hilfe zu bitten. Die sind jedoch alle nicht auf den Kopf gefallen und bitten in einer großen Ansammlung verschiedener – und unterschiedlich nerviger – Minispiele um Hilfe. Als Belohnung gibt es dann auch den Tee. Teacup spielt in einer fantastischen Welt, in der alle nett zu einander und friedlich sind, das ist eine wunderbare Atmosphäre, in der man sich wünscht, wesentlich länger bleiben zu können als es das Spiel derzeit zulässt. Nach etwa anderthalb Stunden konnte ich mich bereits wieder verabschieden, das war ein wenig unbefriedigend. Ich hätte gern noch mehr Zeit mit deutlich weniger Minispielen in Little Pond verbracht und mehr noch über den einen oder anderen Charakter im Spiel erfahren. Schade, dass es so schnell vorbei war.

ProContra
+ Wunderbare Spielwelt– Viel zu kurz
+ Freundliche und friedliche Charaktere in Little Pond– Minispiele teils sehr nervig und frustrierend
+ Man lernt etwas über Tee– Fehlende Erzählstränge
– Immer wieder Programmierteile in den Texten

Offenlegung

Ich habe mir Teacup für die Nintendo Switch selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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