#Pride Month: Diese Videospiele empfehlen wir

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Der Juni steht nicht unter den Sternen der E3 oder des Aid Raids, sondern auch unter der bunten Flagge der LGBT+ Bewegung, also Menschen, die anders und somit ganz besonders sind. Auch im Bereich der Videospiele gibt es mittlerweile das eine oder andere Spiel, das eben nicht der Norm entspricht und wo man selbst als Spieler entscheiden kann, was man sein kann und wen man lieben möchte. Und manchmal bestimmt das Spiel eben doch, wen wir lieben sollen, aber auch hier greift dann nicht die Norm. Wir haben uns einige dieser Spiele herausgesucht und stellen sie euch nachfolgend etwas genauer vor. Selbstverständlich erheben wir kein Recht auf Vollständigkeit, sondern freuen uns, wenn ihr uns vielleicht den einen oder anderen Titel empfehlen könnt.

Life is Strange – Zwischen Max und Chloe

In Life is Strange verfolgt man Maxine Caulfield auf der Suche nach einer verlorenen Mitschülerin. Unterstützung findet sie dabei durch ihre Freundin Chloe Price, die in Life is Strange: Before the Storm ihre ganz eigene Geschichte erhält. In beiden Spielen lassen sich LGBT+ Elemente finden, so kann man sich beispielsweise entscheiden, ob man als Maxine Chloe küsst oder nicht, während gleichzeitig im Prequel Chloe eine ganz besondere Freundschaft zu Rachel Ambers führt. Rachel ist im Übrigen auch der Grund, warum sich Chloe und Max zusammenschließen und nach ihr suchen.

Während es manchmal in einigen Spielen aufgesetzt wirkt, dass man solche Entscheidungen treffen kann, ist es in der Life is Strange Reihe sehr natürlich umgesetzt. Es fühlt sich einfach echt an, solche Gefühle zu erleben und zu sehen, wie sich die Figuren selbst daran gewöhnen und dabei vollkommen wohlfühlen. Demnach ist Life is Strange fast schon ein gelungenes Paradebeispiel für die Umsetzung in einem Videospiel. Wir sind gespannt, ob sich in Zukunft mehr Spieleentwickler und Publisher trauen werden, die LGBT+ Community in den Vordergrund zu heben.

Nights of Azure – Die Wächterin und die Heilige

Nights of Azure ist eine Reihe, die mittlerweile aus zwei Teilen besteht und sich – zumindest in unserer Redaktion – großer Beliebtheit erfreuen kann. Nicht zuletzt vielleicht durch die besondere Beziehung, die die Protagonistin mit ihrer Heiligen eingeht. So haben wir zum Beispiel im ersten Teil Nights of Azure die gute Arnice, halb Dämon, halb Mensch, deren Aufgabe es ist, eine heilige Jungfrau zu schützen. Damit der Schutz jedoch gewährleistet werden kann, gehen beide eine ganz besondere Beziehung ein und finden zueinander, denn auch die dunkelste Nacht kann man nicht allein überstehen. Die Beziehung zwischen den beiden ist so zart und doch so stark, genauso sollte es sein.

Auch der zweite Teil, Nights of Azure 2: Bride of the New Moon, greift dieses Thema wieder auf, doch dieses Mal gibt es nicht nur eine enge Beziehung zwischen unserer Wächterin Aluche und ihrer Maid, die sie schützen muss, sondern auch zwischen den vielen anderen weiblichen Hauptrollen. Sicherlich kann man bei einige Szenen von Fanservice sprechen, doch wir sehen das Ganze lieber als direkte Darstellung einer Beziehung zwischen zwei Frauen. Auch hier wirkt alles sehr natürlich und Aluche selbst fühlt sich unheimlich echt an. Wer also auf der Suche nach einem actionlastigen LGBT+ Titel ist, darf hier ruhig zugreifen und beobachten, wie sich die Beziehungen ganz langsam tiefer entwickeln und so ganz nebenbei die Welt retten.

Solstice – Visual Novel mit Vielfalt

Solstice aus dem Hause MoaCube ist eine herausragende Visual Novel – in erster Linie, weil es eine dystopische Welt darstellt, die vor Atmosphäre nur so strotzt und extrem stimmig ist. Es geht nämlich nicht nur einfach nur um ein System und einen kleinen Fehler, aus dem jemand beschließt, dass dieses System nun gestürzt werden muss – stattdessen geht es um Machenschaften der Menschen und darum, wie diese letztlich zu Unzufriedenheit führt.

Da ist es nur konsequent, dass wir es auch mit vielfältigen Figuren zu tun haben. Solstice ist eins der wenigen Spiele, in denen wir einen offen homosexuellen Protagonisten kennen lernen. So könnt ihr im Laufe des Spieles Beziehungen eingehen – oder eben nicht. Schön ist hier, dass der Aspekt nicht extra herausgehoben wird, sondern einfach zu Galen gehört. So, wie es sein soll.

Always Sometimes Monsters – Die ganz große Liebe

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an das kleine Indiespiel Always Sometimes Monsters, das schon damals der Welt fast einen Schritt zu weit war. Es geht nicht nur darum, dass wir im Spiel merken, dass jede Entscheidung seine Vor- und Nachteile hat und dass nicht immer nur alles gut ist, was wir tun, sondern vor allem auch um unser größtes Thema: Liebe. In Always Sometimes Monsters entscheidet ihr, wer euer Love Interest ist. Es kann ein Mann oder eine Frau sein, das ist ganz allein eure Entscheidung. Das wichtigste ist jedoch, dass es die ganze Reise, die ihr auf euch nehmt, nicht geben würde, hättet ihr euch nicht in diesen einen besonderen Menschen verliebt.

Im Spiel wird es nicht thematisiert, wenn ihr eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingegangen seid, denn es ist letztendlich egal, wen ihr liebt. Wichtig ist nur, dass ihr für eure Gefühle kämpft. Lasst euch dabei nicht unterkriegen. Das Leben legt euch manchmal Steine in den Weg, doch es gibt euch meistens auch das Mittel zur Hand, diese Steine zu beseitigen.

Kitty Powers‘ – Die Kunst, Paare zu vereinen und zusammenbleiben zu lassen

Vielleicht kennt der eine oder andere von euch bereits den amüsanten Simulator namens Kitty Powers‘ Matchmaker, bei dem ihr helfen konntet, zueinander passende Paare zusammen zu bringen. Es ist hierbei besonders wichtig, dass ihr nach den Vorlieben eurer Klienten schaut – und auch hier haben die Entwickler besonders darauf geachtet, die Möglichkeit offen zu lassen, ob ihr gleichgeschlechtliche Beziehungen bildet. Es ist kein Muss, dass ihr diese Paare bildet, aber immerhin gibt es die Möglichkeit, was wirklich ganz cool ist. Wer also wirklich darauf aus ist, kann sein Glück hiermit versuchen.

Uns hat der Titel deswegen so gut gefallen, weil es auch hier vollkommen natürlich und normal scheint, dass eine solche Beziehung eingegangen wird. Ein Paradebeispiel für die Integrität von LGBT+ Beziehungen – gemixt mit britischem Humor, was will man also mehr?

Im Nachfolger zu Kitty Powers‘ Matchmaker seid ihr dann nicht mehr dafür zuständig, die Paare zusammenzubringen, sondern ihnen ein gemeinsames Leben zu zweit zu ermöglichen. Kitty Powers‘ Love Life ist hierbei genauso kreativ wie der erste Teil und lässt euch dafür sorgen, dass auch gleichgeschlechtliche Paare ein gemeinsames Leben haben. Besonders gut gefällt uns hierbei, dass diese Beziehungen nicht infrage gestellt werden. Die Pärchen landen einfach auf eurem Tisch und ihr sorgt dafür, dass sie zusammenbleiben. Genau so sollte es auch im echten Leben sein.

Zusätzlich sei auch besonderes Augenmerk auf das Entwicklerstudio Magic Notion selbst zu legen, das diese Vielfalt selbst lebt.

The Last of Us Part II – Glückliche Zeiten gegen harsche Realität

Lasst uns an dieser Stelle, doch auch schon mal einen Blick in die Zukunft werfen. Auf der E3 haben wir eine Protagonisten aus LGBT Bereich auf der ganz großen Bühne gesehen. Wir kennen sie sogar schon aus The Last of Us: Left Behind, denn dort haben wir gesehen, dass Ellie mit großer Wahrscheinlichkeit (auch) auf Mädchen steht.

Glücklicherweise hat sich dies nicht als Phase entpuppt, denn auch im ersten Gameplaytrailer von The Last of Us Part II wurde deutlich, dass Ellie mit 19 Jahren jetzt mit einer jungen Frau an ihrer Seite unterwegs ist. Für Ellie ist die Beziehung, diese Liebe, ein ganz großer positiver Aspekt in der Welt, die sonst hauptsächlich aus Grausamkeit besteht – denn offenbar kann sie auch bei diesem Tanz nicht abschütteln, dass sie schon Leute getötet hat und auch noch töten müssen wird. Wir sind stolz, diese Protagonistin in einem der kommenden Blockbuster zu sehen!

LGBT+ im Indiebereich

Erstaunlicherweise findet man viel mehr LGBT+Spiele im Indiebereich, besonders Steam strotzt nur so vor diesen Titeln: Visual Novels und Datingsimulationen, die entweder dem Hauptcharakter dabei helfen sollen, sich mit seiner Sexualität zurechtzufinden, oder die einfach nur eine schöne Liebesgeschichte erzählen möchten.

Wer hierbei eine gute Übersicht haben möchte, welche Spiele wirklich geeignet sind und welche Themen genau behandelt werden, kann einen Blick auf den Steam Kurator Gay Gotta Game werfen. Das Team betrachtet verschiedene Videospiele und verzeichnet dann in einer informativen Review, ob es sich um ein Spiel mit LGBT+ Szenarien handelt. Hierbei suchen sie sich aber nicht nur Visual Novels heraus, sondern schauen auch bei ganz „normalen“ Spielen, ob die Möglichkeit besteht, eine gleichgeschlechtliche Beziehung führen zu können.

Kennt auch ihr Spiele, die in diesem Bereich angesiedelt sind und bei denen man frei und ungebunden wählen kann? Lasst es uns wissen und hinterlasst einen Kommentar.

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Beatrice Eichhorn
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