Rusty’s Retirement (PC) im Test – Farming nebenbei

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Ich bin mehr oder weniger zufällig auf Rusty’s Retirement bei Steam gestoßen und das Konzept hat mich direkt angesprochen. Es ist ein Farmingspiel, das nebenbei läuft und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wie sich das kleine Spiel verhält, ob es auf Dauer motiviert und ob es Potential hat, länger als drei Minuten spannend zu sein, erfährst du im Test zum kleinen Idle Game.

Nebenbei Farming ist einfach

Rusty’s Retirement kann man am ehesten als Idle Farming Game für nebenbei bezeichnen, denn genau das ist es. Während ich diese Review schreibe, läuft der kleine Titel am unteren Bildschirmrand einfach mit. Ich brauche dabei nicht viel tun, außer alle paar Minuten einen Blick auf die Pflanzen zu werfen, die ich anbauen möchte oder den Biotreibstoff, der nebenbei auf einem kleinen Fabrikrad entsteht, in Geld umzutauschen. Und wenn ich einfach mal abschalten möchte, beobachte ich, wie Rusty, der Protagonist, zusammen mit seinen Freund:innen oder Robotern, die ich gebaut habe, auf seiner Farm wirtschaftet. Das ist wunderbar und entspannend.

Du kannst dabei selbst bestimmen, wo du Rusty’s Retirement spielen möchtest: Am unteren Bildschirmrand ist Platz, du kannst die Farm aber auch am rechten Bildschirmrand laufen lassen. Bei den Einstellungen hast du viel Spielraum und kannst sogar entscheiden, wo genau der Titel abgespielt werden soll. Das bedeutet, dass du die Anzahl an Pixeln einstellen kannst, wie hoch Rustys Farm sein soll. Bei mir liegt sie derzeit direkt über der Taskleiste.

Das Ziel in Rusty’s Retirement ist dabei gar nicht so ganz klar, es gibt auch keine Geschichte, die erzählt wird. Dafür gibt es jedoch sehr viele Dinge zum Freischalten: Von neuen Häusern auf der Farm, die dir verschiedene Möglichkeiten bieten, bis hin zu vielen verschiedenen Feldfrüchten, die du anpflanzen kannst. Jede Frucht kommt dabei mit unterschiedlichen Eigenschaften daher: Je mehr du für eine Pflanze tun musst, um sie freizuschalten, desto mehr kostet sie am Ende auch und desto mehr Zeit braucht sie, um Früchte zu erzeugen. Das erfordert später viel Ruhe und Zeit, um wirklich alles freizuschalten, aber das macht es auch so schön: Du hast in Rusty’s Retirement keinen Zeitdruck und kannst dir so viel entspannte Zeit nehmen, wie du möchtest. !B

Zu sehen ist eine kleine Farm: Ein Metallhaus mit einem grünen Dach steht in der Mitte, davor sind drei Felder mit Feldfrüchten. Rechts und links sind größere Metallfelder, die man freischalten kann.

Bienen, Farmtiere, Roboter…

Auch wenn Rusty’s Retirement nach einem sehr kleinen Spiel klingt, so gehört es doch zu den Titeln, die ich dieses Jahr am längsten bei Steam gespielt habe – es läuft nämlich so gut immer, wenn ich am Laptop bin. Es hat einfach so viele Möglichkeiten. Alleine bei den Feldfrüchten habe ich 42 Arten, die nur darauf warten, von mir freigeschaltet zu werden. Später im Spiel schaltest du dann mit jedem neuen Haus auf deinem Grundstück neue Möglichkeiten frei, sodass du dann auch Honig produzieren kannst, Farmtiere halte und Obststräucher bauen kannst.

Obwohl es so viel gibt, wird es nicht langweilig, alles zu entdecken – obwohl ich auf ein paar Gebäude auch hätte verzichten können und es sehr schade finde, dass ich keines der gesetzten Gebäude wieder abreißen kann. Ganz ehrlich, ich bin keine Freundin von Dekorationen und benötige deswegen auch keine Möglichkeit, dekorative, nutzlose Elemente auf meine Farm zu bauen. Die Möglichkeit, die Häuser wieder abreißen zu können – vielleicht weil man sie unnötig findet – wünsche ich mir sehr fürs Spiel.

Ansonsten würde ich mich über einen kleinen Storymodus freuen, der das Ganze ein wenig aufpeppt. Denn so schön Rusty’s Retirement auch ist, ich denke, wenn man alles einmal freigeschaltet und die erste Farmart hinter sich hat, wird sich der Rest relativ gleich spielen und ähnlich anfühlen. Hier könnte ich mir ein wenig Abwechslung vorstellen, andererseits ist das Meckern auf hohem Niveau, denn der Sinn ist ja eben, dass es ein unabhängiges, eigenständiges Spiel ist, das nebenbei läuft, während man selbst etwas anderes am PC tut. Hin und wieder schleichen sich in der deutschen Ausgabe leichtere Fehlerchen ein, die jedoch eher amüsant sind und wenig ins Gewicht fallen. Hingegen fällt das HUD deutlicher ins Gewicht, denn je nachdem wie man zoomt, desto weniger ist vom Spielbildschirm selbst zu sehen. !B

Zu sehen ist eine kleine Farm: Ein Metallhaus mit einem grünen Dach steht in der Mitte, davor sind vier Felder mit Feldfrüchten. Rechts ist das Menü mit den verschiedenen Feldfrüchten aufgeklappt.

Fazit: Perfekt für nebenbei

Rusty’s Retirement hat mich überrascht: Es ist ein kleines Farmingspiel, das ganz nebenbei läuft, während ich diese Review schreibe, und wenig Aufmerksamkeit fordert und sehr entspannend ist. Ein sehr harmonisches Konzept, bei dem man auch vieles zum Freischalten hat, wodurch man besonders beim ersten Durchlauf motiviert wird. Ein wenig mehr Abwechslung auf Dauer und vielleicht einen kleinen Storymodus hätten dem Ganzen noch ein bisschen mehr Rundheit verschafft. So als kleines Idle Farminggame nebenbei ist es sehr entspannend und unterhaltsam gleichermaßen.

ProContra
+ Sehr entspannendes Gesamtkonzept– Abwechslung wäre gut
+ Wunderbar ruhiger Soundtrack– Kann leicht ablenken
+ Viel zum Freischalten und Entdecken– HUD stellenweise zu groß
+ Geschäftige Animationen– Niedliche Übersetzungsfehlerchen

Offenlegung

Ich habe mir Rusty’s Retirement bei Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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