Samurai Warriors 5 (Switch) im Test – Alles neu?

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Wir lieben die Spiele der Warriors Reihen aus dem Hause Omega Force, weil wir dort einfach bequem zusammen zocken können, ohne uns groß mit irgendwelchen Mechaniken auseinandersetzen zu müssen. Nun hat es uns mit Samurai Warriors 5 mal wieder in das historische Japan und die Sengoku-Ära verschlagen. Auf der Nintendo Switch haben wir einige Schlachten geschlagen und uns überzeugt, ob Samurai Warriors 5 wirklich eine Art Reboot der Reihe darstellt. In meiner Review zum Spiel verrate ich dir unsere Erkenntnisse. !B

Ein Mann mit braunen Haaren liegt auf dem Boden und streckt seine rechte Hand nach oben.

Japanische Geschichte erleben

Omega Force bringt in unterschiedlichen Abständen – die glücklicherweise mittlerweile wesentlich länger geworden sind – verschiedenste Spiele aus der Warriors Reihe. Zuletzt spielten wir viele Stunden in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung und verbrachten einige Zeit in Persona 5 Scramble. Nun ist es jedoch wieder Zeit ein bisschen historischer zu werden, weswegen Omega Force Samurai Warriors 5 ins Rennen schickt, das zur Zeit der Sengoku-Ära in Japan spielt, und somit irgendwo zwischen etwa 1477 und 1573.

Wir begleiten somit Nobunaga Oda, Ieyasu Tokugawa und viele andere historische Personen auf ihren Feldzügen und lernen in eingeblendeten Texten, guten Cutscenes und erzählte Geschichte in den Ladebildschirmen ganz nebenbei viel über die japanische Geschichte. Die Tonspuren gibt es dabei auf Japanisch, während die Untertitel das erste Mal auf Deutsch verfügbar sind, sodass man mitunter auch in den Schlachten selbst direkt versteht, was man tun soll – klar ist das trotzdem nicht immer, da das Interface teilweise sehr verwirrend ist.

Für Fans der japanischen Geschichte, die sich nicht nur durch Texte, Vorlesungen und Bücher arbeiten möchten, ist Samurai Warriors 5 eine gute Gelegenheit, um auch mal andere Lernmedien zu verwenden. Aufgelockert werden die Geschichtsstunden mit den dazugehörigen Schlachten, bei denen man in die Rolle eines historisch definierten Kriegers oder einer Kriegerin schlüpft und sich aufs Schlachtfeld begibt: In Samurai Warriors 5 geht es darum, möglichst viele Gegner/-innen zu besiegen und dabei vorgegebenen Zielen zu folgen, die auch meist darin enden, jemanden zu besiegen. Abwechslungsreich ist das nicht, muss es aber auch nicht sein.

Zu zweit oder nicht zu zweit?

Den Großteil der Warriors Spiele kann man zu zweit spielen, weswegen Manu und ich große Fans der Reihe sind. Ausgewählte Titel haben jedoch keinen Zweispielermodus – und Samurai Warriors 5 fährt irgendwie eine Mischung. Die ersten paar Schlachten im Musou Modus, also dem Storymodus, spiele ich alleine, denn erst später kann ich eine/-n Co-Offizier/-in hinzufügen. Das ist total in Ordnung und finde ich gerade für den Einstieg in Samurai Warriors 5 auch gut gemacht.

Doch der Koop-Modus bleibt nicht bestehen: Immer wieder gibt es Schlachten im Story Modus, bei denen es plötzlich heißt „Musou-Modus ist im Koop-Modus nicht verfügbar. Alleine spielen?“ Dabei haben wir ihn doch gerade eben noch genutzt? Generell hat Samurai Warriors 5 einige unsinnige Übersetzungen, von denen das genannte Beispiel nur eins ist. Wie bei Warriors Spielen relativ üblich, wird nach einigen Schlachten der freie Modus freigespielt, in dem ich jede Schlacht mit jederm Krieger/-in spielen kann, doch wenn ich dafür jemanden freischalte, erhalte ich den Text „XYZ ist in Freier Modus nicht verfügbar!“. Ich weiß nicht, wer das übersetzt hat, aber das scheint nicht nochmal überprüft worden zu sein. !B

Auf dem Bild ist eine Frau mit einem Schmetterling im Haar und Pfeil und Bogen in der Hand zu sehen. Auf dem Text steht "No ist in Freier Modus nicht verfügbar!".

Und wenn ich einmal bei den Übersetzungen und dem Koop-Modus bin: Wenn dier 2. Spieler/-in noch nicht beigetreten ist, steht bei der Nintendo Switch Version „2. Spieler ist beigetreten“ und wenn sier schon beigetreten ist, heißt der Text „2. Spieler ist gegangen“.

Ansonsten ist der Koop-Modus spielerisch wie immer in Samurai Warriors 5: Ihr könnt im Splitscreen gemeinsam spielen und hier sowohl im Musou-Modus als auch im Zitadellenmodus. Letzterer ist ein Modus, bei dem man seine eigene Burg aufbauen und Rohstoffe in kurzen Schlachten farmen kann. Auch der geht zu zweit, was cool ist. Wenn man halbwegs auf eine gute Grafik steht, sollte man sich auf der Nintendo Switch jedoch überlegen, ob man den Zwei-Spieler-Modus nutzen möchte. Besonders im TV-Modus wird die Grafik sehr stark verpixelt, dass Samurai Warriors 5 eher an ein Spiel einer älteren Generation erinnert, was auch schade ist, da Omega Force ja schon gute Warriors Spiele für die Switch gemacht hat. !B

Ein paar Schlachten meistern

In Samurai Warriors 5 wirst du mit Rängen belohnt, wenn du eine Schlacht gut abgeschlossen hast. Das Ziel sollte es sein, die Ränge mit S abzuschließen, doch so richtig Sinn ergibt das lediglich im Zitadellenmodus, denn dort schaltest du für jeden Rang etwas Besonderes frei, um deine Burg weiter auszubauen – und sogar neue Schlachten werden auf diese Weise verfügbar. Generell macht der Zitadellenmodus sehr viel Spaß, denn die Schlachten selbst dauern dort nur fünf Minuten, sodass sie auch mal schnell nebenbei gemacht werden können.

So sammelst du zudem weitere Punkte, um deine Offizier/-innen auszubauen, denn diese kommen dieses Mal mit einem Fähigkeitenbrett daher, auf dem du verschiedene Dinge freischalten kannst, wie zum Beispiel mehr Lebenspunkte oder höhere Geschwindigkeit. Das ist auch ziemlich nice – außerdem kann man jederm Offizier/-in quasi jede beliebige Waffe an die Hand geben, da die Waffenfertigkeit auch gelevelt wird. Man ist also nicht mehr unbedingt an eine Waffe gebunden.

Auf den Schlachtfeldern selbst kann man in Samurai Warriors 5 den anwesenden Held/-innen auch Befehle geben, wo sie hingehen sollen, was ich ein cooles Feature finde, was jedoch nur sporadisch in den Warriors Teilen integriert wurde. !B

Auf der Texteinblendung steht "Musou-Modus ist im Koop-Modus nicht verfügbar. Alleine spielen?" "Ja" "Nein"

Zwei Schritte vor, einen zurück

Bei Omega Force wirkt es manchmal so, als würden sie bei den Entwicklungen der Warriors Spiele zwei Schritte vor und einen wieder zurück machen. Betrachtet man Samurai Warriors 5 unabhängig der Seriengeschichte, so werden viele Dinge wieder sichtbar: Ein gepixelter Zwei-Spieler-Modus, generell ein Zwei-Spielermodus, der mal da ist und mal wieder nicht, Übersetzungsfehler, Zieleinblendungen etc. Doch für die Samurai Warriors Reihe sind das großartige Neuerungen, allein der Zitadellenmodus und die generelle Grafikanpassung auf den neuen Stil. Das sind für mich tolle Dinge.

Unschön sind dabei jedoch die nervigen Zieleinblendungen, die den gesamten Spielfluss lahmlegen und unnötig sind. Zusätzlich kämpft auch Samurai Warriors 5 mit dem genretypischen Fehler, dass Charaktere immer mal wieder ein und ausblenden. Tatsächlich ist mir das sogar in einem Kampf gegen einen feindlichen Offizier passiert: Ich schlug auf ihn ein und er verschwand einfach immer mal wieder, tauchte dann wieder auf, kassierte meinen Schaden und setzte mir Schaden zu. Nervig! Spannenderweise ploppen Gegner jedoch schneller ein als befreundete Krieger/-innen. Irgendwie ein interessantes Konzept. Da es Teil eines jeden Warriors Spiels ist, stellt sich die Frage, ob es nicht langsam einfach ein Feature geworden ist – daran zweifle ich jedoch sehr.

Ansonsten ist nur noch das Interface sehr verwirrend, da nicht nur Übersetzungsfehler an der Tagesordnung sind, sondern auch so nicht immer klar ist, was man jetzt machen soll, wem welche Aufgabe zugeordnet ist und wo die Ziele stehen. Das ist recht unübersichtlich noch.

Dennoch macht Samurai Warriors 5 für die Samurai Warriors Reihe vieles richtig und auch die Tatsache, dass ich mit einerm Held/-in nicht mehr unbedingt an eine Waffe gebunden bin, macht vieles nochmal dynamischer, denn auf diese Weise kann ich direkt den Charakter wählen, der mir am besten gefällt und mich dann für die Waffe entscheiden, die ich am besten spielen kann. !B

Fazit: Nyoah, das alte Japan

Ein Fazit für Samurai Warriors 5 zu schreiben, ist gar nicht so leicht, denn an sich macht das Entwickler/-innenstudio Omega Force mit dem Titel ein paar Schritte zurück, doch für die Samurai Warriors Reihe dafür einen nach vorn. Das Spiel schickt die Spieler/-innen in das alte Japan der Sengoku-Ära und nimmt sie somit auf eine historische Reise über verschiedene Schlachtfelder mit. Geschichtsfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten! Auf der anderen Seite gibt es jedoch einige technische Einbußen und spielerische Entscheidungen, die merkwürdig sind. So beispielsweise dass Gegner (wie gewohnt) ein- und ausploppen, wie es ihnen passt, aber auch viele Fehler sind bei der Übersetzung entstanden und der 2-Spieler-Modus findet auch nur dann statt, wenn es das Spiel wirklich will. Doch auch grafisch ist Samurai Warriors 5 schwierig einzustufen: Im Singleplayer Modus ist soweit alles gut, doch im lokalen Koop ist vieles sehr gepixelt und unschön, dabei kommt es prinzipiell mit einem ganz netten Grafikstil daher. Samurai Warriors 5 ist so verwirrend wie die Sengoku-Ära selbst, bleibt jedoch mit einem faden Beigeschmack zurück und bietet dennoch einige spannende Spielstunden.

ProContra
+ Waffen ausbauen und Basis bauen ziemlich nice – Grafik im 2 Spieler Modus sehr gepixelt
+ Relativ freie Waffenwahl– Koop-Modus immer mal nur dann, wenn es das Spiel will
+ Offizier/-innen lassen sich per Befehl übers Schlachtfeld lenken– Übersetzungsfehler
+ Deutsche Untertitel– Aufploppende NPC
– Verwirrendes Interface
– Zieleinblendungen sehr nervig
Das Bild zeigt einen Score von 70 an.

Technik: 69
Grafik: 53
Sound: 78
Umfang: 84
Gameplay: 61

Spielspaß: 71

  • Story: Willkommen in der Sengoku Ära des alten Japan. Neben historischen Momenten, die du in Cutscenes erleben kannst, nimmst du auch an Schlachten teil und kämpfst gegen tausende von Gegnern.
  • Frustfaktor: Abhängig vom Schwierigkeitsgrad. Nervig sind jedoch auf jeden Fall die Zieleinblendungen auf dem Schlachtfeld.
  • Wiederspielwert: Im Sinne eines „Ich spiele die Story nochmal“ greift der Wiederspielwert hier nicht, dafür wird man aber viel Zeit damit verbringen, alle Schlachten auf einen S-Rang zu heben und alle Offizier/-innen auszubauen.
  • Design/Stil: Samurai Warriors 5 versucht sich so ein bisschen am Cel-Shading Look, was auch ganz gut gelingt. Lediglich im Koop-Modus wird mit alles stark verpixelt.
  • Musik und Sound: Soundtrack passt, die Tonausgabe ist passend auf Japanisch.

Offenlegung

Wir haben einen Review Key für Samurai Warriors 5 auf der Nintendo Switch vom Publisher erhalten.

Samurai Warriors 5 erscheint am 27.07.2021 für PlayStation 4*, Xbox One*, Nintendo Switch* und PC via Steam.

*Als Amazon Partner verdienen wir unter Umständen an qualifizierten Einkäufen.

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Beatrice Eichhorn
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