SteamWorld Heist (PS4) im Test – Von Robotern, Schrott und großen Abenteuern

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Vor einigen Jahren machte die Steampunkbewegung auch im Bereich der Videospiele Halt und überhäufte uns Spieler mit ganz vielen Spielen, die man alle irgendwie gar nicht spielen konnte. Doch die eine oder andere Perle hält sich auch heute noch hartnäckig und schafft es sogar auf die PlayStation 4. Die Rede ist hierbei vom Roboter-Weltraumshooter SteamWorld Heist, das ursprünglich im Jahr 2015 erschien. SteamWorld Heist erscheint dieses Jahr zusammen mit SteamWorld Dig in einer Gesamtkollektion für die PlayStation 4. Im Zuge dessen durften wir einen Blick auf das actiongeladene SteamWorld Heist werfen und verraten euch, warum dieser Titel doch Spaß macht.

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Volldampf voraus!

In SteamWorld Heist schlüpft ihr in die Rolle von Piper und seiner Crew, die im Namen der Cowbots versuchen, die bösen Schrotter aus ihrer Galaxie zu vertreiben. Das bedeutet, dass ihr mit eurem Raumschiff zu anderen Raumschiffen fliegt und dort verschiedene Aufgaben erledigt. Doch genau hier beginnt erst der wirklich spannende Teil. Die Geschichte selbst ist eher schlicht gehalten, da wir Spiele mit solchen Stories schon sehr oft gesehen haben, aber das Genialste am ganzen Spiel ist schlicht und ergreifend das Gameplay. Denn das macht wirklich Spaß und erfordert jede Menge Köpfchen, doch dazu verraten wir euch später selbstverständlich noch einiges mehr.

Und so hangelt ihr euch durch die Geschichte und befreit die Galaxie von den bösen Schrottern. Hierbei sin die einzelnen Level als Raumschiffe getarnt, deren Ablauf jedoch in der Regel relativ kurz ist, sodass ihr doch auch mal zwischendurch das eine oder andere Level spielen könnt. Wie es sich für Spiele dieser Art gehört, könnt ihr übrigens auch nach euren Leistungen bewertet werden. Je besser ihr seid, desto mehr Sterne von maximal dreien könnt ihr erhalten. Selbstverständlich erhaltet ihr so am Ende der Mission auch eine höhere Belohnung, wenn ihr besser abschneidet. So bekommt ihr zum Beispiel Waffen oder Wasser, das in SteamWorld Heist als Währung fungiert. Kommen wir jedoch zum Kernstück des Ganzen: Das Gameplay!

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Rundenbasierter Shooter

Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass das Gameplay das Beste an SteamWorld Heist ist? Wenn nicht, holen wir das hiermit nach. SteamWorld Heist ist ein Shooter, jedoch rundenbasiert und dennoch spannend und actionlastig. Pro Runde habt ihr eine Handvoll Schritte zur Verfügung, die ihr je nach ausgewählter Waffe sinnvoll nutzen solltet. Wenn ihr schießen wollt, erfordern einige Waffen, dass euch nach oder vor deren Einsatz nicht mehr im Level bewegen könnt. Hier müsst ihr also sinnvoll abwägen. Bei anderen Waffen ist es durchaus üblich, dass ihr euch erst bewegen und dann schießen könnt. So könnt ihr vorher zum Beispiel in Deckung gehen, wenn euch die Gegner überrennen.

Habt ihr euch hinter einem Fass versteckt und möchtet einen Gegner angreifen, so seid ihr nun dafür verantwortlich, dass ihr auch wirklich trefft. Hierfür haben einige wenige Waffen ein Zielfernrohr, sodass ihr immerhin eine Linie auf dem Bildschirm seht, wohin euer Schuss geht. Die meisten Waffen haben so etwas jedoch nicht – und weil Piper und seine Freunde die Waffen auch nicht stillhalten können, bewegt sich die Pistole immer wieder von oben nach unten und umgedreht. Ihr braucht also doch ein ganz gutes Augenmaß, um richtig treffen zu können. Das sollte jedoch nach einigen Spielrunden drin sein, denn ganz so schwierig wie das nun klingt, ist das wirklich nicht.

Auf diese Weise arbeitet ihr euch durch die einzelnen Level. Um das Ganze noch etwas witziger zu gestalten, könnt ihr zum Beispiel die Mützen eurer Gegner zu Boden schießen und dann hinterher einsammeln. Selbstverständlich arbeiten auch die Gegner nach diesem Prinzip, auch wenn diese hin und wieder Waffen haben, die echt fies sind. So haben einige Schrotte zum Beispiel die Möglichkeit, Granaten zu werfen – die dann natürlich voll fies gegen eine Wand fliegen, abprallen und dann direkt hinter unseren Spielfiguren liegen bleiben, um zu explodieren. Das ist fies, macht aber trotzdem jede Menge Spaß.

Allerdings geht es in den Leveln von SteamWorld Heist nicht nur darum, verschiedene Gegner zu eliminieren, sondern natürlich auch um Schätze zu sammeln. Ob ihr alle Schätze pro Level eingesammelt habt, ist übrigens auch ein Indikator, wie viele Sterne ihr am Ende in der Bewertung erzielt. Aber keine Sorge: Die Level sind doch alle sehr übersichtlich, sodass es eigentlich keine große Kunst sein sollte, die einzelnen Schätze einzusammeln. Übrigens: Die Schätze beinhalten auch verschiedene Waffen oder Wasser, weswegen es gleich doppelt ratsam ist, die Kisten und Geldsäcke in den einzelnen Leveln einzusammeln. Uns haben die einzelnen Level jede Menge Spaß gemacht, vermutlich, weil es eher ein langsamer Shooter ist und man doch alles im Überblick hat.

Das ist die Blechsprache

Wenn wir einmal bei den positiven Dingen sind, können wir auch gleich dort weitermachen. SteamWorld Heist verfügt über einen tollen Soundtrack, der jede Situation hervorragend unterstreicht, der aber auch nicht aufdringlich wirkt und dennoch vorhanden ist. Am besten hat uns im Soundbereich die Nutzung einer ganz eigenen Sprache gefallen. Ähnlich wie bei älteren Spielen wie zum Beispiel Banjoo Kazooie sprechen die Figuren eine ganz eigene Sprache – Mithilfe eines entsprechenden Stimmenverzerrers ist das Ganze auch ziemlich blechern und somit sehr passend. Das hat uns richtig gut gefallen, da es einfach zum Setting hervorragend passt. Grafisch lässt sich ebenfalls sagen, dass es zum großen Ganzen passt.

Zwar haben uns im Vorfeld die kurzen Level recht gut gefallen, aber dennoch fehlt durch diese Kürze die Möglichkeit, gänzlich in SteamWorld Heist einzutauchen. Man ist mit den Missionen viel zu schnell durch als dass man nun wirklich die Gelegenheit hätte, sich groß Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich tut. Und das ist genau der eigentliche Knackpunkt: Wir haben uns nicht so gefühlt, als ob wir mit SteamWorld Heist ein Spiel gefunden haben, über das noch in vielen Jahren gesprochen wird. Ja, es macht Spaß und ja, es ist auch für kurze Sitzungen sehr gut geeignet, aber der Funke ist bei uns nicht so ganz übergesprungen, was doch ein bisschen schade ist, da entsprechendes Potential sehr wohl vorhanden ist.

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Fazit: Es macht Spaß, mehr aber auch nicht

SteamWorld Heist bringt euch auf die PlayStation 4 eine Möglichkeit, um wieder ein bisschen in ein Spiel aus dem Steampunk-Genre einzusteigen. Es macht in gewissen Punkten Spaß zusammen mit Piper und seiner Crew die Galaxie von den bösen Schrottern zu befreien, allerdings hält die Geschichte nichts Spannendes parat. Sie ist ein nettes Gimmick, das man genauso gut auch weglassen könnte und das im Grunde nur das Setting gibt. Ein bisschen schade ist das schon, da das Setting durchaus in der Lage ist, eine tolle Geschichte zu erzählen. Im Verlaufe der Geschichte hangelt man sich an verschiedenen Leveln entlang, bei denen man bis zu drei Sterne als Bewertung erhalten kann. Auf diese Weise sind die Level doch alle recht kurz, was zwar zwischendurch Spaß macht, aber auf lange Sicht leider nicht zufriedenstellend ist und auch nicht dazu anspornt, länger als ein paar Minuten zu spielen. Das ist sehr schade.

Am besten hat uns jedoch das Gameplay gefallen, das mal ein wenig abwechselnd ist: Steam World Heist ist ein rundenbasierter Shooter, bei dem ihr pro Runde eine gewisse Anzahl an Schritten und Möglichkeiten habt, um euer Ziel zu erreichen. Das ist richtig cool, weil es ruhig, aber dennoch actionlastig ist. Man wird jedoch nicht so stark gefordert, man muss sich nicht plötzlich einem Gegner stellen, sondern man hat genügend Zeit, um ganz in Ruhe über seinen nächsten Schritt nachzudenken. Das ist cool und macht Spaß, leider bleibt der Rest jedoch ein bisschen arg auf der Strecke. Und dennoch können wir euch SteamWorld Heist ans Herz legen, wenn ihr auf der Suche nach einem kurzweiligen Spiel für zwischendurch seid und ihr euch von großen AAA-Titeln ablenken möchtet. Seid ihr auf der Suche nach etwas Tiefgehendem, seid ihr jedoch leider an der falschen Adresse, auch wenn die Idee dahinter gut ist.

Pro Contra
+ Sehr interessantes Setting… – … leider mit belangloser Story
+ Kurze Level… – … die jedoch keinerlei Tiefe bieten
+ Gelungenes Gameplay – Leider nur für zwischendurch geeignet
+ Passender Soundtrack – Level sind doch immer gleichbleibend
+ Ansprechende Grafik

Technik:

  • Grafik: 82
  • Sound: 86
  • Umfang: 73
  • Gameplay: 89
  • KI: 74

Spielspaß: 71

  • Story: Die Story ist sehr belanglos und hätte genauso gut auch weggelassen werden können.
  • Frustfaktor: Der ist nicht so wirklich vorhanden.
  • Wiederspielwert: Eher gering, wenn man ein Spiel mit Tiefgang sucht. Jedoch sehr hoch, wenn man nur mal eine Runde mit Piper und seiner Crew drehen möchte.
  • Design/Stil: Typischer Steampunkstil mit leichtem Tick zum comiclastigen.
  • Musik: Sehr passend zum ganzen Setting.

Information: Vielen Dank an Koch Media für das Pressemuster von SteamWorld Heist.

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Beatrice Eichhorn
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