The Mean Greens: Plastic Warfare (Steam) im Test – Unkompliziert & schnell

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Mehrspielershooter gibt es da draußen ja wie Sand am Meer, kann man ganz zu recht sagen. Aber zum Glück gibt es ja immer mal wieder Genrevertreter, die sehr angenehm aus der Reihe tanzen. Der jüngste davon ist The Mean Greens: Plastic Warfare von Virtual Basement. Ihr spielt darin nämlich Spielzeugsoldaten und bekämpft euch in „realen“ Umgebungen – Mit dem Unterschied, dass eine Quietscheente in der Badewanne plötzlich ein riesiges Ungeheuer ist. Wer sich an die früheren Army Men Spiele erinnert fühlt, liegt richtig. Allein deshalb lassen die Mean Greens die Herzen vieler Spieler höher schlagen. Ob sie im Feldtest auch überzeugen, verrät der Test.

Ab ins Geschehen

The Mean Greens: Plastic Warfare verbringt nicht viel Zeit mit Geschwafel oder Tutorials: Stattdessen stürzt ihr euch direkt ins Geschehen. Im Hauptmenü habt ihr die Möglichkeit, euch entweder schnell einer Partie zuordnen zu lassen oder selbst einen verfügbaren Server aus der Liste auszuwählen. Zum Testzeitpunkt, nur wenige Wochen nach dem Release, nimmt sich das nicht viel, da die Wahl meistens auf den gleichen Server fällt. Leider hat The Mean Greens: Plastic Warfare nämlich bereits mit einem ziemlich eklatanten Spielermangel zu kämpfen, sodass häufig nur ca. zehn Spieler gleichzeitig online sind, was genau zur Füllung eines Servers reicht.

Im besten Fall kämpft ihr in The Mean Greens: Plastic Warfare Fünf gegen Fünf, aber ganz gerne sind auch mal weniger Leute in den Teams, teilweise sind die Teams auch sehr unausgeglichen. Als wir mal zu zweit gegen fünf andere antraten, haben wir uns noch gefreut, dass „Barry“ mit uns spielte, aber leider handelte es sich dann doch nicht um den Flash…

Die Regeln von The Mean Greens: Plastic Warfare sind gar nicht so leicht zu erklären, denn: Jede Map konfrontiert euch mit einem anderen Spielmodus! Dazu gleich mehr. Die Basics des Spieles findet ihr trotzdem schnell heraus, denn die Steuerung geht gut von der Hand und im Prinzip müsst ihr außer Sprinten, Rollen, Zielen und Schießen nicht so viel beachten. Vollständiger Controllersupport ist gegeben, da jedoch das Zielen und Schießen in The Mean Greens: Plastic Warfare ohnehin leider sehr unpräzise ist, haben wir lieber mit der zielgenaueren Maus gespielt.

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Der Tischkicker ist ein äußerst spaßiges, aber auch leicht verbuggtes Spielerlebnis.

Kühlschrank oder Tischkicker?

Hach ja, die Maps. Die sind der aberwitzigste Teil von The Mean Greens: Plastic Warfareund sie haben sogar unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Nicht nur sind die verschiedenen Umgebungen sehr abwechslungsreich und wunderschön gestaltet, sondern, wie schon erwähnt, kann jede auch ihre ganz eigene Spielart aufweisen.

Seid ihr beispielsweise im Tiefkühlfach unterwegs, müsst ihr zunächst in der Mitte der Map (und, oh ja, hier müsst ihr quasi gleichzeitig für und gegen das feindliche Team arbeiten!) einen riesigen Eisblock wegschmelzen, bevor sich die einzelnen Teams in der Etage drunter damit auseinandersetzen müssen, jeweils ihren eigenen Dinosaurier aufzutauen. Zu einem epischen Battle mit diesem kommt es dann leider nicht, sondern wer seinen zuerst aufgetaut hat, gewinnt das Match.

Spielt ihr dagegen auf dem Tischkicker, müsst ihr den überdimensionalen Fußball ins Tor der Gegner befördern – Meistens eine riesen Gaudi. In der Badewanne wiederum seid ihr auf Quietscheentchen unterwegs, um Flaggen aus dem Lager des Feindes zu klauen und bei euch aufzustellen. The Mean Greens: Plastic Warfare setzt also im Prinzip teilweise auf bekannte Spielmodi, packt diese jedoch in sehr spaßige Gewänder.

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Natürlich könnt ihr euch auch die Inhalte des Kühlschranks genauer ansehen.

Fokus auf Spaß

Der Fokus von The Mean Greens: Plastic Warfare liegt so ganz klar auf Spaß. Das heißt leider auch, dass sich das Spiel gerade auf Dauer für nicht viel mehr als eine schnelle Runde zwischendurch eignet. Freischaltbares, Weiterentwicklungen oder Überraschungen gibt es keine. Auch wenn jedes einzelne Battle ein riesiger Spaß ist, so gibt es wohl für viele Spieler schon wenige Wochen nach dem Launch nicht mehr so viel Anreiz, zurückzukehren, weil man eben auch keine neuen Waffen o.Ä. freischalten kann (stattdessen verfügt jeder immer über dieselben fünf Waffen) und auch neue Inhalte blieben bisher aus.

Es dürfte so ein kleiner Teufelskreis sein, in dem sich The Mean Greens: Plastic Warfare da schon jetzt bewegt: Wenig Motivation führt zu weniger Spielern, weniger Spieler führen zu noch weniger Motivation. Es nagt schon ziemlich an der Lust weiterzuspielen, wenn gerade der einzige besuchte Server schon voll ist und man somit warten muss, bis dort ein Spieler abspringt, oder man sich auf einen leeren Server begeben muss in der Hoffnung, es kommen noch genügend Gleichgesinnte zusammen.

Natürlich kann The Mean Greens: Plastic Warfare für diese Problematik nichts: Großartige Schnitzer erlaubt sich das Spiel nicht und begeistert uns zum Beispiel wider Erwarten sogar mit einer großartigen Grafik und einer sehr soliden Technik. Serverabhängig fühlt sich das gesamte Spielerlebnis aber auch mal sehr laggy und manche Maps ohnehin glitchy an, da die Berechnung von Kollisionen nicht gerade eine Stärke von The Mean Greens: Plastic Warfare ist.

Wir gönnen dem Spiel auch weiterhin eine (größere) Spielerschaft und hoffen aber, dass die Entwickler nochmal die Kurve kriegen und beispielsweise mit neuen Inhalten mehr Spieler für den Titel begeistern können.

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Das ist leider Realität – Häufig sind gerade mal ca. zehn Spieler online.

Fazit: Auf der Suche nach dem Mehr

The Mean Greens: Plastic Warfare macht als Gesamtprodukt wenig falsch, es erwartet euch nämlich ein herrlich unkomplizierter Multiplayershooter, in dem ihr auf abwechslungsreichen und überaus abgedrehten, überdimensionalen und doch so alltäglichen Maps mit euren Spielzeugsoldaten gegeneinander antretet. Dabei ist der Spielermangel, der in The Mean Greens: Plastic Warfare vorherrscht, nicht nur an sich ein Problem, sondern zeigt auch, wo die Probleme des Spieles liegen: So viel Spaß man auch immer wieder auf den wunderschönen Schlachtfeldern haben kann, so wenig gibt es auch freizuschalten oder zu erreichen, was bei vielen Spielern wohl die Langzeitmotivation drücken dürfte. Wir haben trotzdem viel Spaß mit The Mean Greens: Plastic Warfare und hoffen, dass die Entwickler bald mit neuen Inhalten nachlegen, sodass auch auf längere Sicht wieder mehr Spieler für das Spiel begeistert werden können.

Pro Contra
+ Witzige und sehr abwechslungsreiche Maps – Serverabhängig teils etwas hakelige Spiele
+ Herrlich unkompliziertes Spielvergnügen – Manche Dinge wirken eher glitchy
+ Tolle Optik und flüssige Technik – Auf Dauer fehlt wohl ein echter Spielanreiz (auch durch wenige Spieler)
+ Insgesamt hoher Spaßfaktor – Schießen sehr unpräzise

Technik: 71

  • Grafik: 85
  • Sound: 70
  • Gameplay: 69
  • Umfang: 60

Spielspaß: 68

Einzelspieler:

  • Wiederspielwert: Vorhanden, da The Mean Greens: Plastic Warfare immer wieder für eine schnelle Runde Spaß macht. Vielen Spielern dürften aber freischaltere Inhalte oder irgendwelche Ziele fehlen. Dieser fehlende Gehalt dürfte wohl für den schon jetzt herrschenden Spielermangel veranwortlich sein.
  • Frustfaktor: Nicht vorhanden – The Mean Greens: Plastic Warfare macht in erster Linie Spaß, man ärgert sich höchstens über sich selbst oder über zu gute Mitspieler!
  • Design/Stil: Super – Die Maps sind wunderschön und der Sound solide.
  • Musik/Sound: Die Musik sorgt für die richtige Stimmung, die Soundeffekte gehen in Ordnung.

Informationen zum Testgerät
Intel Core i5-3470 (3.20Ghz)
8,0GB RAM
Radeon HD 7990 (3GB)
Titel installiert auf 2TB-Festplatte (7.200 U/min)
Windows 10 Professional (64 bit)

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Manuel Eichhorn
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