The Spirit and the Mouse (Switch) im Test – Elektrisierende Hilfe

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Beim Schreiben dieser Review bin ich fast ein wenig emotional, da ich The Spirit and the Mouse schon seit dem ersten Tweet auf twitter begleite und regelmäßig darüber berichte. Vor wenigen Minuten flimmerten die Credits über den Bildschirm, in denen ich sogar erwähnt wurde, was es noch ein bisschen emotionaler werden ließ. Nun sitze ich hier und tippe die Review zur Nintendo Switch Version von The Spirit and the Mouse und wird Zeit, dass du an meinen Erfahrungen teilhast. !B

Auf dem Bild ist eine Maus mit gelben Ohren zu sehen, die ihren Pfoten übereinander gelegt hat. Sie steht auf ihren Hinterpfoten und hat die Augen geschlossen.
Das ist Lila, unsere Elektromaus

Kleine Maus ganz groß

In The Spirit and the Mouse spiele ich eine Maus, die am Anfang von einer Katze gejagt wird und nach einem Gewitter durch Zufall einen Geisterwächter namens Lumion findet, der ihr ein Teil seiner Kraft abgibt. Plötzlich verfügt unsere Maus über elektrisierende Kräfte und kann Dinge schocken. Doch ihre Kräfte wird unsere Maus nicht dafür einsetzen, um sich bei der Katze zu rächen oder irgendwie an mehr Nahrung zu kommen. Nein, sie hilft den Menschen, die nach dem bereits erwähnten Gewitter keinen Strom mehr haben. So ein bisschen schupfst sie Lumion auch in die richtige Richtung, denn der elektrische Geisterwächter will wieder zurück zum Schöpfer und benötigt dafür Freude der Menschen. Ein spannendes Abenteuer beginnt.

Wir arbeiten uns gemeinsam durch drei verschiedene Viertel in der französischen Stadt Saint-et-Claire und helfen den Menschen, bzw. den Kibblin-Boxen, die für den Strom verantwortlich sind. Jede Kibblin-Box hat dabei unterschiedlich viele Kibblins, die jedoch nicht einfach so wieder in ihre Boxen wollen. Jeder Kibblin – das sind kleine Elektrogeister – gibt uns eine besondere Aufgabe. Mal muss ich einen Kibblin schocken, damit er die Höchstgeschwindigkeit erreicht, mal soll ich in The Spirit and the Mouse einfach nur nach dem Preis einer Margherita-Pizza suchen. Die Aufgaben sind dabei alle recht vielseitig und unheimlich niedlich, sowie witzig gestaltet.

Eine meiner ersten Quests führt dazu, dass ich Briefe in die Briefkästen der Häuser werfen soll. Der Kibblin, der mich begleitet, kommentiert dabei die Briefe und fragt sich, ob diese „Bank“ eigentlich besonders großzügig ist, wenn sie den Leuten so häufig schreibt. Das ist ein Aspekt, den ich unheimlich charmant finde: Die Kibblins helfen zwar den Menschen und kümmern sich um deren Strom, doch sie interessieren sich wenig für das Leben dieser Menschen. Sie koexistieren einfach nur, ohne sich großartig Gedanken zu machen. So wie die Menschen auch nicht wissen, dass es die Kibblins überhaupt gibt.

The Spirit and the Mouse hat eine wunderbare Mischung zwischen Lachen und Weinen und lässt mich emotional großartig zurück. !B

Ich helfe gerne

The Spirit and the Mouse erzählt von einer selbstlosen, liebevollen Maus, die häufig ihre eigenen Bedürfnisse hintenanstellt, um den Menschen, Kibblins und Lumion zu helfen. Sie zeigt, dass man nicht groß sein muss, um Großes zu bewirken, und das finde ich ganz besonders mutig. Doch nicht nur das sticht besonders hervor, sondern auch der Humor und die Leichtigkeit, die viele der Charaktere befällt. Dass die Kibblins ganz amüsant sind, erwähnte ich bereits, doch auch die Menschen haben ihren ganz eigenen Charme. So ist beispielsweise einer der Menschen krank in der Nordstadt und möchte sich eine Quiche aufwärmen, doch der Ofen funktioniert nicht. Kurzerhand nimmt er seinen Fön und versucht, die Quiche damit aufzutauen. Natürlich funktioniert das nur so semi, aber der Versuch ist großartig.

Als Nebenaufgabe kannst du in The Spirit and the Mouse blaue Glühbirnen sammeln – 137 Stück gibt es insgesamt – mit denen du Karten der Gebiete kaufen oder deine Fertigkeiten verbessern kannst. Diese Glühbirnen sind überall in der Stadt verteilt. Der Fokus liegt auch definitiv darauf, den Menschen zu helfen, wodurch ein bisschen jedoch der Mauscharakter leicht verloren geht. Gerade beim Sammeln der Glühbirnen wird viel Wert auf Drahtseilakte gelegt, statt die natürlichen Fähigkeiten der Maus zu nutzen, denn springen kann das kleine Nagetier nicht. Sie kann nur klettern und runterfallen, aber Sprungfertigkeiten wurden nicht eingebaut. Manchmal wäre das jedoch gar nicht verkehrt gewesen und hätte einiges doch ein bisschen knackiger gestalten können.

Generell ist The Spirit and the Mouse relativ einfach. Sowohl die Rätsel als auch das Finden der ganzen Glühbirnen hatte ich in etwas mehr als 5 Spielstunden erledigt. Mir verging die Zeit wie im Flug, da ich geschätzt hätte, dass die Spielzeit kürzer war, zumindest kam sie mir vor. Ich persönlich finde es gut, dass es mal ein einfacher Plattformer ist mit einfachen Rätseln. Von diesen ganzen schwierigen Spielen habe ich manchmal gestrichen die Nase voll. Hier habe ich wenigstens Erfolgserlebnisse. Ein bisschen schade finde ich, dass es auf der Switch keine Errungenschaften gibt, denn wenn ich bei Steam vorbei schaue, klingen da einige doch recht spannend und so, als würde es die Spielzeit nochmal ein bisschen länger machen, ohne sie direkt in die Länge zu ziehen. !B

Zu sehen ist ein Mann, der vor einem Ofen steht. Er hat eine gefrorene Quiche in der Hand und singt: "Quiche, oh kleine Quiche! Koche, koche, meine kleine Quiche..."

Wunderbare Klänge

The Spirit and the Mouse hat keine Vertonung, hier muss viel mitgelesen werden, um zu verstehen, was die Kibblins oder Lumion von einem möchte. Lumion hat zwar einen Voice Actor, aber an sich macht er nur gurgelnde Geräusche. Dafür punktet jedoch der wunderbare Soundtrack. Dieser steht übrigens auch bei bekannten Musikstreamingdiensten zur Verfügung und kann dort gehört werden. Ich mag am Soundtrack, dass er sowohl entspannend als auch französisch klingt. Er passt einfach sehr gut zu Saint-et-Claire und vermittelt den Eindruck eines wirklich ruhigen Spiels. Eine gute Wahl. Allerdings läuft The Spirit and the Mouse auf der Nintendo Switch nicht immer ganz flüssig, vor allem wenn ich die Kamera drehe, bricht die Framerate für einen kurzen Moment ein.

Generell: Unsere Maus kann zwar nicht sprechen, aber dafür quieken. Am Ende, nach den Credits, bekommst du sogar angezeigt, wie oft du gequiekt hast. Ich habe es nur auf 244 Quieker geschafft, aber das macht nichts. Ich liebe daran, dass die Maus dabei sogar ihren Mund aufmacht und es wirkt, als würde sie wirklich quieken. Das macht es so süß und sympathisch, dass ich mich frage, warum ich es nicht eigentlich öfter gemacht habe.

Ich habe zwar erwähnt, dass The Spirit and the Mouse relativ einfach ist, dennoch sind manche Quests nicht ohne. Besonders die Aufgaben zum Ende des Spiels ziehen ein bisschen an und sorgen – bei mir für Frust. Bei einer der Aufgaben am Ende spielt man mit einem Kibblin Tennis und muss Elektroschocks zum richtigen Zeitpunkt abgeben, doch das ließ sich für mich recht schwer timen. Ebenso dreht sich die Kamera mit im Kreis um eine Arena und an einer Stelle konnte ich einfach nicht richtig sehen, weil sich die Umgebung über die Arena legte. Das war eine sehr frustrierende Aufgabe – oder ich war einfach nicht talentiert genug, aber mich hat sie trotzdem genervt. Doch solche Aufgaben sind zum Glück die Ausnahme. !B

Am oberen Rand des Bildes steht "Danke fürs Spielen!", darunter ist ein Foto von meiner Maus, die im Garten schläft, und darunter steht, dass ich 244 mal gequiekt habe im Spiel.
So häufig habe ich gequiekt.

Fazit: Von der Selbstlosigkeit einer kleinen Maus

The Spirit and the Mouse hat mich auf einer Achterbahn der Gefühle geworfen: Zwischen Lachen und Weinen helfe ich den Menschen nach einem schrecklichen Gewitter. Ich aktiviere ihren Strom mithilfe kleinerer Elektrogeister wieder und entdecke eine wunderbare französische Kleinstadt, die mit einem phänomenalen Soundtrack untermalt wird. Um alle Sammelobjekte zu finden, vollführe ich wahre Drahtseilakte, bin jedoch leicht traurig, dass ich als Maus nicht springen kann. Damit wäre sicher noch die eine oder andere Herausforderung machbar gewesen. Hin und wieder wird es von Rucklern geplagt. The Spirit and the Mouse hat mir eine wunderbare Erfahrung mit vielen einfachen Rätseln und wenigen frustrierenden Aufgaben beschert, die ich Maus- und seichten Plattformerfans ans Herz legen kann.

ProContra
+ Ich spiele als Maus, die quieken kann– Meine Maus kann nicht springen
+ Meistens einfache Aufgaben– Hin und wieder leichte Einbrüche der Bildrate (Ruckler)
+ Malerische französische Kleinstadt– Einige Aufgaben teils frustrierend
+Wunderbarer Soundtrack– Keine Errungenschaften auf der Switch
+ Angenehme Spiellänge, die gefühlt wie im Flug vergeht
+ Humorvolle Dialoge und Charaktere

Offenlegung

Ich habe mir The Spirit and the Mouse auf der Nintendo Switch selbst gekauft. !B

Zu sehen sind die Credits mit "Besonderer Dank". Mein Name steht an vierter Stelle in der Liste.
Ich freue mich persönlich sehr darüber, in den Credits aufzutauchen <3

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Beatrice Eichhorn
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