Das kleine Örtchen Tristram war früher mal ein ruhiger Ort – bis die Dämonen und Monster eingefallen sind. Nun ist von Ruhe keine Rede mehr und es werden Held:innen gesucht, die das Dorf retten. Vorhang auf für Tristram, ein kurzes Spiel aus der Feder von bippinbits, das bei itch.io kostenfrei entweder im Browser gespielt oder heruntergeladen werden kann. Wie sich Tristram spielt und was dich dort erwartet, erfährst du in dieser Review.

Gefahr droht – Held:innen nahen
Das entwickelnde Studio bippinbits gehört für mich auf den Radar, seitdem es mich mit Dome Keeper in den Bann gezogen hat, deswegen habe ich mich auch umso mehr gefreut, als Tristram veröffentlicht wurde. Denn der Name des Spiels kam mir bekannt vor: Entwickelt für die Ludom Dare 55 ist der Titel von der gleichnamigen Stadt aus dem Spiel Diablo inspiriert. Doch dieses Mal schlüpfen wir nicht selbst in die Rolle des Helden oder der Heldin, sondern spielen das Oberhaupt des Dorfes, das Held:innen sucht, die den nahegelegenen Dungeon mit seinen vier Stufen aufsucht und die dortigen Unholde erledigt. Mal ein ganz neuer Blickpunkt auf die Ereignisse der großen Spielreihe.
Unsere Aufgabe als Dorfoberhaupt besteht darin, genügend Held:innen über ein großes Horn zu rufen und diese dann anzustellen. Habe ich genügend für mindestens eine Gruppe, kann ich sie in den Dungeon schicken, der über vier verschiedene Level verfügt. Die Held:innen stellen sich selbstständig zu Gruppen zusammen, doch ich kann auch nochmal nachjustieren, um zum Beispiel darauf zu achten, dass die Klassen ausgeglichen sind und zum Beispiel noch jemand dabei ist, der auch heilen kann. Das ist wichtig, sonst stirbt die Gruppe in Tristram schneller als mir lieb ist.
Im Dungeon selbst habe ich dann keinen Einfluss auf die Charaktere, sondern beobachte sie nur dabei, wie sie kämpfen oder sich entscheiden zu fliehen – oder eben sterben. Stirbt einer meiner Charaktere, wird netterweise ein Grabstein im Dorf errichtet, wo dann nicht nur ich als Oberhaupt schauen kann, was passiert ist, sondern wo auch andere Figuren ihren Respekt zollen. Das finde ich super sympathisch und herzlich an Tristram, denn manchmal stehen dann die Figuren vor einem Grabstein und teilen mit, wie sehr sie den oder die Mitstreiter:in vermissen. Generell agieren die verschiedenen Charaktere in Tristram sehr schön: Sie unterhalten sich, trinken mal gemeinsam, gehen zusammen shoppen oder trauern eben über Gefallene. Das verleiht dem Ganzen einen ganz besonders emotionalen Touch.

Böses besiegt – und nun?
Tristram ist relativ kurz und je nach Spielweise ist man nach etwa 20 bis 30 Minuten durch und hat das Dorf vor dem Bösen bewahrt. Für ein Spiel, das im Zuge einer Game Jam entstanden ist, ist das okay – doch natürlich wünsche nicht nur ich mir eine längere Version. Es macht Spaß, in dieser Zeit in der Spielwelt abzutauchen und ich habe an manchen Tagen tatsächlich häufiger das Dorf gerettet. Schließlich gibt es ja auch mehrere Klassen, die man kombinieren kann, um herauszufinden, welche sich am sinnvollsten eignen.
Hat man Stufe 4 des Dungeons bereinigt und das Böse zurückgeschlagen, hat man die Option, weiter zu spielen oder aufzuhören. Das finde ich eine nette Möglichkeit, um noch weiter im Spiel zu bleiben, doch viel zu tun ist dann nicht mehr. Als Dorfoberhaupt kann ich den Schmied und den Alchemisten zweimal ausbauen, danach ist die oberste Stufe erreicht. Das ist machbar in einem Durchgang, danach sitzt man auf dem Geld, welches die Held:innen ausgeben. Damit kann man dann nichts mehr machen, was ich schade finde. Für Tristram wünsche ich mir, dass es ähnlich wie Dome Romantik zu einem vollwertigen Spiel entwickelt wird – aber ich glaube, da stehe ich auf verlorenem Posten.
Tristram steht derzeit auf Englisch zur Verfügung, ist jedoch relativ selbst erklärend: Horn blasen, Held:innen in den Dungeon schicken und Geschäfte ausbauen. Klassisch kann mit E alles aktiviert werden. Von der Zugänglichkeit her ist es nicht sonderlich anspruchsvoll – das finde ich gut. So ist es einfach, immer mal wieder eine Runde zu spielen, ohne sich groß mit der Steuerung zu beschäftigen.
Übrigens: Vom Stil her bleibt Tristram in einem sehr coolen Pixelartstil, was mir auch sehr gut gefällt. Und es ist recht dunkel gehalten – passend zur Situation im Dorf. Das passt sehr gut zusammen und wird zudem von einem kurzen, eingängigen Soundtrack unterstützt. Manchmal höre ich das Horn, das nach den Held:innen sucht, in meinem Kopf widerhallen. Eine gelungene Mischung, wie ich finde.

Fazit: Kurz mal Tristram retten

Ich mag Tristram, auch wenn es relativ kurz ist und ich nach etwa 30 Minuten den Bildschirm sehe. Mich fasziniert, dass ich aus der Sicht der Dorfoberhauptes die Held:innen und somit auch das Glück des Dorfes lenken kann, und dass die Charaktere so emotional miteinander interagieren. Das gefällt mir gut, zudem kann ich den Titel bequem im Browser spielen und muss nicht groß irgendwas installieren. In Tristram steckt sehr viel Potential, sodass ich es schön fände, wenn es irgendwann in ein großes Spiel entwickelt werden würde.
Pro | Contra |
---|---|
+ Sehr intuitive Steuerung | – Recht kurz (ca. 20 – 30 Minuten Spielzeit) |
+ Interessanter Blickwinkel aus Sicht des Dorfoberhauptes | – Nur vier Dungeons |
+ Emotionale Verbindung zwischen den Charakteren | – Wenig Möglichkeiten nach Abschluss des letzten Dungeons |
+ Passender Soundtrack | |
+ Cooler, düsterer Pixelartstil |
Offenlegung
Ich habe Tristram kostenfrei im Browser gespielt, bzw. heruntergeladen, um beides auszuprobieren.
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