Holy Potatoes! A Weapon Shop?! (Switch) im Test – Ich liebe meinen Waffenshop noch immer!

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Vor rund drei Jahren brachte das kleine Studio Daylight Studios ein Spiel voll mit bunten Kartoffeln, lustigen Sprüchen und schneiden Waffen auf den Markt und legte damit den Grundstein für eine interessante und kreative Spielreihe: Holy Potatoes! A Weapon Shop?! war für Steam geboren und zog mich in den Bann. Nun haben es Daylight Studios geschafft, das Spiel auch für die aktuellen Konsolen startklar zu machen, wodurch ich auf den Plan gerufen wurde. In diesem Test verrate ich euch, ob auch ihr euren eigenen Waffenshop in Holy Potatoes! A Weapon Shop!? eröffnen solltet oder nicht.

Ich bin eine Kartoffel im wohl coolsten Kartoffelladen der Stadt

Patata und ich haben gerade eben die Schmiede von Patatas Großvater Batata geerbt und erhalten von Agent 46, dem 99,9 % am Laden gehören, die Einweisung. Wir stehen mit glänzenden Augen vor unserer ersten eigenen Schmiede und treten in die Fußstapfen des legendären Schmiedes. Was kann es eigentlich Cooleres geben? Die Geschichte ist natürlich nicht neu und hat auch nicht das Rad neu erfunden, aber die Umsetzung ist ziemlich gelungen, da sich viele, viele, viele kleine Randanspielungen an den Rest der Videospiel- und Kulturwelt finden lassen.

So erklärt uns nicht nur Agent 46, was unsere Aufgabe ist, sondern Claude möchte auch unbedingt, dass wir ein Schwert für ihn schmieden, damit er das Blumenmädchen retten kann (natürlich spoilert Patata ihn an der Stelle), und auch Laura Craft und Bulk Bogan arbeiten in unserer Schmiede. Ihr seht also, es ist jede Menge Potential vorhanden. Allzu viel brauche ich über die Geschichte jedoch nicht sagen, denn zum einen steckt nicht sonderlich viel mehr drin als, dass Patata und ich die coolste Schmiede im Kartoffelland werden wollen, und zum anderen könnt ihr euch weitere Infos aus meiner Review zur PC-Version holen.

Klicken, Schmieden, Kartoffeln befehligen

Auch wenn ich euch eigentlich nicht so viel mehr über den Inhalt verraten wollte, weil ich es bereits getan habe, gebe ich euch doch noch eine kleine Einführung, was ihr eigentlich im Spiel tun müsst. Im Grunde besteht unsere Aufgabe darin, verschiedene Waffen zu schmieden, von Dolche über Äxte bis hin zu Zauberstäben ist hier auch alles dabei, was der typische Standardheld für seine Abenteuer so braucht. Doch nicht jeder Held ist gleich, die einen bevorzugen zum Beispiel Zauberstäbe mit einem hohen Angriffswert, während es wieder anderen Helden vielleicht um Bögen mit einem hohen Magiewert geht. Aus diesem Grund stehen euch verschiedene Schmiedemeister mit zur Wahl, die alle an bekannte Persönlichkeiten angelehnt sind.

Diese Schmiedemeister haben besondere Werte, in denen sie gut sind, und die auf diese Weise die Struktur eurer Waffe schaffen. Damit das Ganze auch noch ein bisschen mehr Fahrt aufnimmt, könnt ihr einen dieser Werte auch noch besonders hervorheben – und damit alles nicht ganz so eintönig und leicht erscheint, gibt es natürlich auch noch verschiedene Ereignisse, die eure Schmiedekunst beeinflussen können.

Habt ihr genügend Waffen geschmiedet – für die ihr selbstverständlich zuvor Materialien finden oder kaufen müsst – dürft ihr euch auf in die Gasthöfe der Kartoffelwelt machen und euch nach kaufwütigen Kunden umsehen. Diese sind, wie schon geschrieben, Helden, die natürlich für ihre Abenteuer ausgestattet werden möchten. Je besser eure Waffe ist, desto mehr zahlt der Held auch dafür und desto länger kann er damit kämpfen. Euer Ziel ist selbstverständlich, dass ihr möglichst gute Waffen schafft, damit die Helden auf ihr maximales Level kommen. Zwischendurch könnt und müsst ihr eure Schmiede in Urlaub schicken, Materialien sammeln lassen oder an neuen Waffen forschen lassen, damit ihr bessere Waffen bauen könnt. Und das ist im Grunde die ganze Idee, für den einen kann das langweilig klingen, ich persönlich mag die Idee sehr und liebe das Konzept.

Wenn man denn dann mal die rosa Kartoffel abnimmt…

Unter der Haube von A Weapon Shop?! ist leider nicht alles so perfekt, wie es zunächst den Anschein hat. Zwar gefällt mir das Spielprinzip richtig gut, doch gibt es die eine oder andere Macke, die beim Port eines Spiels, das mittlerweile fast drei Jahre auf dem Buckel hat, doch einiges zu beachten. Beispielsweise die Steuerung auf der Switch. Diese ist zwar größtenteils eingängig, allerdings für kleine Daumen nicht gemacht. Ich kann alles mit dem Steuerkreuz steuern, das ist in Ordnung, bringt nur eine große Umgewöhnung mit sich, da ich immer ganz automatisch zum Stick greife – hierfür bekomme ich dann auf dem Bildschirm eine Meldung angezeigt, dass der Stick gerade deaktiviert ist. Der Stick selbst kann nämlich als Cursor verwendet werden, sodass sich Holy Potatoes! A Weapon Shop?! dann quasi wie auf dem PC spielen lässt.

Das ist noch nicht alles, was ein wenig ungewohnt ist. Dadurch, dass ich unheimlich kleine Finger habe und ja nun mehr oder weniger gezwungen bin, mit dem Steuerkreuz zu spielen – weil es mit dem Cursor an einer Konsole nun mal wirklich unbequem ist – verrenke ich mir jedes Mal den Daumen, wenn ich auf den Minus-Knopf drücke. Dieser ist jedoch wichtig, um zum  Beispiel Geschäfte mit den Helden abzuschließen. Ich habe dafür auch noch keinen richtigen Weg gefunden, um das Ganze irgendwie bequemer zu machen. Hier hätte man wirklich nochmal schauen können, vielleicht hätte man das Abschließen auch auf die Schultertasten legen können.

Neben der Steuerung, an die man sich wirklich erst gewöhnen muss, weil man sich viele verschiedene Elemente merken muss, gibt es auch so einige Macken, die Holy Potatoes! A Weapon Shop?! hat. So hängt das Spiel jedes Mal einen Moment, wenn man zum Beispiel die Schmiede in den Urlaub oder auf eine Erkundungstour schickt. Gleichzeitig kann es auch dazu kommen, dass sich Tutorialtexte und Gespräche überlappen und man das Gespräch im Hintergrund nicht lesen kann. Die Steuerung in dem Fall liegt jedoch dann auf dem Gespräch, das jedoch vom Tutorialtext überlagert wird. Das ist ziemlich blöd, da die Gespräche jedes Mal wirklich gut und voller Eastereggs sind. Zusätzlich, aber das eher am Rande, gibt es kleinere Dinge, die nicht übersetzt sind – Ja, Holy Potatoes! A Weapon Shop?! ist standardmäßig auf Deutsch eingestellt, was sogar den Witz noch ein bisschen mehr hervorhebt.

Wenn man so viele rosafarbene Kartoffelbrillen wie ich auf der Nase hat, dann kann man über all diese Mängel hinwegsehen und trotzdem jede Menge Spaß mit den Kartoffeln haben – wenn man das nicht hat, kann es schon ärgerlich sein.

Fazit: Ich liebe meine Kartoffelschmiede

Ja, mir macht Holy Potatoes! A Weapon Shop?! auf der Nintendo Switch jede Menge Spaß und ich liebe diese Spiele, die nicht viel von einem fordern, die trotzdem witzig sind und bei denen man einfach auch mal abschalten kann. Nicht immer muss man etwas machen, bei dem man alle grauen Zellen braucht oder sogar irgendwelche Guides, um zur Lösung zu kommen. Ich liebe es und für mich ist es immer noch der beste Teil der Reihe. Und wer auf der Suche, nach einem spaßigen Spiel ist, mit dem man einfach mal eben ein paar Stunden verbringen kann, der ist mit Holy Potatoes! A Weapon Shop?! auf jeden Fall richtig gut beraten.

Wenn man sich jedoch dennoch die Kritikpunkte ansehen möchte, so kann ich in erster Linie die Steuerung anführen, die auf der Switch wirklich nicht überragend ist und auch so wirkt, als hätte man es nicht wirklich während der Entwicklung getestet. Das ist schade, denn so verrenke ich mir jedes Mal den Daumen, wenn ich auf die Minus-Taste klicke. Zudem gibt es kleinere Übersetzungsmacken und hin und wieder hängt das Spiel, wenn ich eine meiner Kartoffeln irgendwohin schicke. Schlimmer ist jedoch, dass manchmal Tutorialtexte ganze Gespräche überlappen und man so das Gespräch nicht mehr mitbekommt, weil man das natürlich mit A weiterklickt, aber der Tutorialtext nicht verschwindet.

Wer damit leben kann, dem kann ich Holy Potatoes! A Weapon Shop?! ans Herz legen. Ach was, ich leg es euch einfach allen ans Herz, denn in meinem Herzen hat es auf jeden Fall einen großen Platz bekommen. Zusammen mit all den anderen Holy Potatoes! Spielen, die bisher erschienen sind und noch erscheinen werden.

Technik: 83
Grafik: 79
Sound: 93
Umfang: 95
Gameplay: 76
KI: 70

Spielspaß: 91

  • Story: Ich kann es nur noch einmal sagen: Wir erben einen Waffenshop mitten im Kartoffelland. Wie geil ist das denn bitte?
  • Frustfaktor: Eigentlich gibt es den nur so lange, bis man die Steuerung wirklich verinnerlicht hat – und dann, wenn die Texte überlappen und man nicht so wirklich vorankommt.
  • Wiederspielwert: Für mich ist der definitiv vorhanden, denn ich LIEBE Holy Potatoes! A Weapon Shop?!.
  • Design/Stil: Der Stil ist ein wenig an Comics angelehnt und die Charaktere sind Kartoffeln. KARTOFFELN! Genial.
  • Musik: Die Musik geht ins Ohr und bleibt da auch. Eine Ohrkartoffel sozusagen.

Herzlichen Dank an Rising Star Games für den Key zur Switch Version von Holy Potatoes! A Weapon Shop?!.

ProContra
+ Witziger Gaminghumor und jede Menge Eastereggs– Steuerung ist gewöhnungsbedürftig und nicht immer praktisch
+ Spiel auf Deutsch verfügbar, wodurch Witze besser rüberkommen– Spiel hängt an bestimmten Stellen immer mal kurz
+ Spielstil, der mir viel Spaß macht– Einige Texte sind nicht auf deutsch übersetzt
+ Eingängige Hintergrundmusik– Tutorialtexte können Gespräche überlappen
+ Witzige Geschichten– Spielkonzept könnte zu eintönig werden
+ Niedlicher Grafikstil

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Beatrice Eichhorn
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