Die E3 2019 – Highlight(s), Flops und große Spannung

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Die E3 2019 ist vorüber und während wir jetzt im Wesentlichen einen guten Überblick darüber haben, was bis Ende des Jahres und in der ersten Jahreshälfte 2020 erscheint, muss man auch sagen, dass ein richtig großes Feuerwerk ausgeblieben ist – finde ich zumindest. In meinem Fazit zur E3 verrate ich euch, was mich richtig überzeugt hat, und wo ich mir im nächsten Jahr doch wieder mehr wünsche.

Highlight: Der Xbox Game Pass: Ein Blick in die Zukunft

Ich muss sagen, dass mich der Xbox Game Pass mit der neuen PC Version und vor allem dem Gesamtpaket, dem Xbox Game Pass Ultimate Edition, ziemlich umgehauen hat. Microsoft schnürt hier aktuell einfach das attraktivste Gesamtpaket. Wenn ihr PC und Konsole habt, bekommt ihr für 12,99 Euro im Monat (UVP!) mindestens 200 Spiele inklusive, und noch dazu die Möglichkeit, online zu spielen auf der Xbox – plus die Games with Gold.

Der Xbox Game Pass Ultimate ist bereits als Prepaidkarte erhältlich – hier lassen sich in Zukunft sicherlich auch gute Angebote schießen, mal abgesehen davon, dass das Umwandeln der bestehenden Mitgliedschaft(en) unerwartet attraktiv ist. Ich muss jetzt erst im März 2020 wieder zahlen – cool.

Microsoft baut auch schon im Hinblick auf die neue Xbox ein sagenhaftes Paket, denn man darf natürlich davon ausgehen, dass die First Party Launchtitel auch gleich im GamePass sind – alles andere wäre ja auch unlogisch. Ergo: Zum Launch der neuen Xbox steht als bestehender Abonnent nur die Investition für die Konsole an, Halo Infinite und was auch immer dann noch zum Launch kommen wird, ist gleich mit dabei.

Während Google mit Stadia gerade Zukunftsmusik spielt, bei Sony noch kein besonderes Konzept erkennbar ist und Nintendo irgendwie so vor sich hin dümpelt, macht Microsoft die Zukunft schon greifbar, denn es ist klar, wo der Weg hingehen wird. Man merkt, dass das Unternehmen wieder zu sich gefunden hat. Auch hier bleiben Baustellen: Das Betriebssystem der neuen Konsole muss unbedingt besser werden als das der Xbox One und endlich, endlich würde ich mich auch über coole Einzelspielerspiele der Redmonder freuen. Damit nicht mehr alle sagen können, Microsoft hat nur Halo und Gears. Ihr Lieben, ihr vergesst immer Forza – aber sonst stimmt es ja leider.

Bis dahin genieße ich den Game Pass, der immer wieder hilft, Highlights zu entdecken – auch abseits des Mainstreams. Mich persönlich bringt er auch ein gutes Stück zurück zum PC Gaming, das finde ich cool.

Flop #1: Die Ubisoft PK

Microsofts Phil Spencer hat einen guten Job darin gemacht, die Vision des Unternehmens zu kommunizieren: „Gaming is for everyone.“ Ach ja, und die neue Konsole wird ausschließlich auf Games optimiert, wer hätte es gedacht. Egal. Man hat das während der Microsoft Pressekonferenz auch gemerkt, denn auch wenn für mich jetzt kein zündendes Highlight dabei war, so war die Vielfalt des Gezeigten wirklich groß.

Ubisoft wollte so etwas ähnliches erreichen, und während der Pressekonferenz hat man verkündet, man wolle ein Portfolio für die ganze Familie bieten und man habe die vielfältigste Spielebibliothek da draußen, wenn sich denn den neuen Uplay Service anschaut.

Was ich dann leider von der PK mitgenommen habe, waren ein Haufen gleichförmiger Shooter, die auch noch alle optisch ähnlich aussehen, wenn man sich jetzt nicht damit beschäftigt, die irgendwie auch noch alle auf Multiplayer ausgelegt sind und darum buhlen, möglichst viele Spieler zu bekommen. Wer braucht denn so viele Spiele dieser Art, und alle auch noch vom gleichen Publisher?

Dann gab es noch Watch Dogs Legion, das bisher auch eher ein Versprechen als irgendetwas anderes ist. Aus dem Rekrutieren sämtlicher NPCs kann nämlich ganz schnell auch generische Fließbandarbeit werden. Generisch – ein Begriff, der irgendwie gut zu den anderen Titeln des Publishers passt. Sorry. Technisch hat man dem Spiel auch schon angemerkt, dass eventuell die Power der neuen Generation gut gewesen wäre – und ich bin nicht gerade erfreut darüber, dass ein weiteres Spiel mit London Setting von Ubisoft zu einer Übergangsphase erscheint. Watch Dogs Legion nun zwischen den Konsolengenerationen, Assassin’s Creed Syndicate damals genau dann, bevor man beschloss, dass die Reihe jetzt eine Pause brauchte und dass so ein wenig lieblos dazwischengeschoben war. Sehr schade!

Flop #3: Wie wär’s mit Gameplay?

Es ist nicht ganz einfach, bei diesem Thema alles unter einen Hut zu bringen. Doch um es kurz zu machen: Ein Rendertrailer reicht bei mir nicht, um mich heiß auf ein Spiel zu machen. Zu Outriders zum Beispiel kann ich persönlich noch keine Meinung abgeben – nach einer Präsentation dieser Art kann ich zu einem Spiel nur völlig neutral bleiben. Zu Watch Dogs Legion dagegen kann ich etwas sagen.

Man muss auch klar festhalten, dass es ein unheimlich großer Aufwand für die Entwickler ist, Gameplay zu so einer Messe fertig zu haben, vor allem, wenn das Spiel noch im frühen Stadium ist. Wieso ist die ganze Welle von Downgrade Videos überhaupt erst entstanden? Nun, weil manches Mal für frisch angekündigte Spiele das Messegameplay auch für die Entwickler eher eine Orientierung ist, wo denn die Reise hingehen soll. Nicht immer ist das, was auf einer Messe als spielbar gezeigt wird, auch wirklich spielbar. Manchmal ist es eher eine Show, die da vorgeführt wird, so lächerlich das auch klingen mag.

Dennoch kann man mir viel über ein Spiel erzählen, so lang ich es nicht sehen kann, glaube ich davon erst mal reichlich wenig. Und vor allem nächstes Jahr, wenn die Konsolen dann offiziell sind, möchte ich bitte, bitte, Gameplay sehen. Für ein „one last thing“, um die Meute heiß auf etwas zu machen, mag ein Rendertrailer ja ausreichen, aber um ein Spiel vorzustellen, das im nächsten halben oder Dreivierteljahr auf den Markt kommt – bitte, da sollte es schon mehr geben. Und nicht zuletzt können doch auch die Entwickler nur so echtes Feedback bekommen, oder?

Fazit: Die große Spannung

Die diesjährige E3 war die Gelegenheit, zu zeigen, was jetzt eben noch so in der Pipeline ist. Das ist nicht schlecht, ganz im Gegenteil, uns erwarten noch einige großartige Spiele. Doch man muss auch sagen, dass echte Highlights wie in den vergangenen Jahren gefehlt haben. Der Fokus hat sich einfach schon verlagert: Vor allem bei Sony und Microsoft, aber auch bei den großen Publishern liegt der Fokus eben klar auf der neuen Generation. Das ist auch nur logisch.

Informationen zu den neuen Konsolen sind vage geblieben, und damit erhöht sich die Spannung aufs nächste Jahr umso mehr. So lange wird es noch dauern, bis wir wirklich handfeste Informationen zu den neuen Konsolen bekommen werden. Ich freue mich darauf, ebenso auf den Start von Stadia, die ersten Bilder der neuen Games und vor allem der Hardware. Fakt nach einer, sagen wir mal eher gemächlichen E3 2019 ist aber: Die spannendste Zeit liegt noch vor uns!

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Manuel Eichhorn
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