htoL#NiQ: The Firefly Diary (PS Vita) im Test – Frustrierendes Trial and Error

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Es gibt Spiele, die haben eine verdammt schöne Geschichte, die einen mitreißt und fesselt. Es gibt Spiele, die sind so schön designt, das man sich im Design fast verliert. Und dann gibt es noch Spiele, die so einen hohen Anspruch haben, dass man fast nur mit Trial and Error vorankommt. Eine Kombination aus allen drei Punkten findet man nur selten, doch genauso ein Spiel ist htoL#NiQ, das für die PlayStation Vita erschienen ist. Wir haben einen Blick auf das schöne Spiel mit den kniffligen Rätseln geworfen und verraten euch im Test, ob sich dieser Blick gelohnt hat.

BildAussprache: Hotaru no Niki

Ein Mädchen und zwei Glühwürmchen

Die Geschichte von htoL#NiQ beginnt verwirrend: Zunächst sieht man ein schlafendes Mädchen, das von einem grünen Glühwürmchen geweckt wird. Was passiert ist, wissen wir noch nicht, dies ergibt sich erst mit dem Fortlauf des Spiels. Wer erfahren will, wer das Mädchen ist und es in diesem seltsamen Gebäude, das einer Fabrik ähnelt, macht, der muss sich in den einzelnen Stages auf die Suche nach Erinnerungsblumen machen, die euch dann einen kleinen Einblick in die Vergangenheit des Mädchens bieten.

Eines ist jedoch ziemlich sicher: Wir müssen dem Mädchen namens Mion aus dieser ziemlich gruseligen Fabrik helfen und müssen dabei die Hilfe von Licht und Schatten nutzen, um diverse Rätsel zu lösen. Zur Seite stehen uns zwei verschiedene Glühwürmchen. Einmal das grüne Lumen, das im Licht arbeitet, und dann noch das pinke Umbra, das lediglich im Schatten wandeln kann. Beide müssen wir einsetzen, um entweder gefährlichen Schattenwesen zu entkommen oder verdammt knifflige Rätsel zu lösen. Doch was so schön klingt, entpuppt sich als schwieriges Trial and Error Prinzip mit hoher Frustgefahr.

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Die letzten Glühwürmchen

Die anfänglichen Rätsel sind alle recht einfach zu lösen, meist ist dort auch noch eine hohe Übersicht gegeben, doch diese schwindet, je weiter man vorankommt. Ebenso wie die Logik der verschiedenen Rätsel. Auch wenn hotL#NiQ über ein sehr faires Checkpointsystem verfügt, das die Checkpoints in relativ kurzen Abständen setzt, so verzweifelt man dennoch an verschiedenen Rätseln. Sehr, sehr häufig muss man einfach sein Glück versuchen, was manches Mal bedeutet, dass man sich an einigen Rätseln die Zähne ausbeißt und man die PlayStation Vita erst einmal zur Seite legen muss.

htoL#NiQ folgt dem simplen Prinzip von Versuch und Niederlage. Moment, formulieren wir das anders: htoL#NiQ folgt dem simplen Prinzip von sehr vielen Versuchen und noch viel mehr Niederlagen. Doch was bei Spielen wie Dark Souls und Co. noch irgendwie erklärbar ist und oft mit Trainings, anderen Items oder irgendwelchen anderen Lösungen machbar ist, hilft einem hier oft nicht weiter. Es sei denn, man greift gleich zur Komplettlösung, aber wo bliebe denn dann der Reiz? Oft ist leider nicht einmal ersichtlich, wo man so wirklich hin soll und was man tun muss, um dort hinzukommen. Was sehr schade ist und den Frustfaktor unnötig in die Höhe treibt.

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Ein bisschen Hoffnung?

Glühwürmchen gelten in Japan als Symbole der Hoffnung und der Wünsche,gerade passend für htoL#NiQ, denn hoffen und bangen wird man viel, ebenso wie man sich häufig wünschen wird, dass man diese Rätsel doch nun endlich hinter sich lassen kann. Möglicherweise solltet ihr dann noch einmal darüber nachdenken, wie ihr Lumen und Umbra einsetzen könnt.

Beide Glühwürmchen werden über die Touchpads der PlayStation Vita gesteuert: Lumen weist Mion den Weg und lässt sich über das Vorderseiten-Touchpad steuern. Umbra allerdings verweilt in den Schatten, kann auch nur auf diesen fliegen, und wird über das Rückseiten-Touchpad gesteuert. Da die Steuerung nur über die Touchpads funktioniert, ist vieles ziemlich tricky. Vor allem, wenn ihr noch andere Finger zufällig auf den Touchpads liegen habt, werdet ihr euch manchmal ganz schön wundern. Die Steuerung an sich funktioniert ziemlich gut, auch wenn man sich erst einmal daran gewöhnen muss, wie man beide Glühwürmchen steuern kann. Finger weg, dann klappt’s noch.

Allerdings macht euch Mion manchmal einen Strich durch die Rechnung, da sie nicht immer auf das reagiert, was ihr ihr auch sagt. So muss man manchmal schon eine ganz schöne Überzeugungsarbeit leisten, um das Mädchen nun zum Beispiel eine Leiter hoch oder runter zu bewegen. Oft läuft Mion auch viel zu langsam, sodass man dann eine Möglichkeit finden muss, verschiedene Zeiträtsel, bei denen es aufs Timing ankommt, auf andere Weise zu lösen.

BildSteuerung von Umbra in den Schatten

Dichte Atmosphäre

Aber natürlich besteht htoL#NiQ nicht komplett aus Rätseln, also schon, aber ein großes Pluspunkt liegt in der Atmosphäre selbst: Die Musik bedrückend und schwer, die Beleuchtung ist düster. Die Schattenwesen machen einem wirklich Angst, wenn man sie sieht und noch viel mehr Angst machen sie einem, wenn sie Mion umbringen. Selten haben wir auf der PlayStation Vita so eine dichte Atmosphäre erlebt, die man fast schon mit dem Messer schneiden könnte. Schade, dass die Trial and Error Rätsel ordentlich am Spielspaß zerren…

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Lohnt sich eine Reise mit Mion und den Glühwürmchen?

htoL#NiQ erzählt eine interessante Geschichte in einer verdammt dichten Atmosphäre, leidet allerdings sehr stark an den schwierigen und kniffligen Rätseln, die den Spieler ins Trial and Error Prinzip zwingen und ihm kaum die Möglichkeit bieten, die schöne Grafik und die packende Geschichte zu erleben. Gesteuert wird über die beiden Touchpads der PlayStation Vita, was in der Regel ganz gut funktioniert, sofern Mion auch entsprechend das macht, was sie machen soll – was leider nicht immer der Fall ist. Sehr schade, denn so geht der größte Teil des Spielspaß’ flöten.

Wer auf der Suche nach einem knackigen Rätselspiel für unterwegs ist, der ist mit htoL#NiQ sehr gut beraten, da die Speicherpunkte sehr fair gesetzt und so auch für unterwegs bestens geeignet sind. Wer allerdings Wert auf seine Vita legt und diese nicht unbedingt vor Wut zerstören möchte, der sollte vielleicht nur mit Guide spielen.

Pro Contra
+ Sehr interessante Geschichte – Äußerst hoher Frustfaktor
+ Verdammt dichte Atmosphäre – Nur mit Trial and Error kommt man weiter
+ Schöne Zeichnungen – Rätsel nicht immer logisch und schlüssig
+ Passender Soundtrack – Mion reagiert nicht immer wie sie soll
+ Faire Checkpoints – Fehlende Übersicht
– Steuerung über Touchpad manchmal tricky
– Mion läuft regelmäßig zu langsam

Technik: 69

  • Grafik: 86
  • Sound: 80
  • Umfang: 80
  • Gameplay: 56
  • KI: 43

Spielspaß: 40

  • Story: Die Geschichte entwickelt sich erst im Laufe der Zeit, wenn man die Erinnerungen von Mio findet. So setzt sich das Puzzle langsam zusammen.
  • Frustfaktor: Haha… Oh ja, htoL#NiQ setzt auf das Trial and Error Prinzip, demnach ist der Frustfaktor verdammt hoch.
  • Wiederspielwert: Da die Checkpoints sehr fair gesetzt sind, wird man immer wieder versuchen, weiter zu kommen und die nächsten Rätsel zu schaffen.
  • Design/Stil: Mion und die Umgebung sind unheimlich schön gestaltet. Die Fabrik selbst ist düster und beängstigend. Sehr gut.
  • Musik: Die Musik ist bedrückend und untermalt die düstere und gefährliche Atmosphäre hervorragend.

Information: Das Testmuster zu htoL#NiQ wurde uns von NISA zur Verfügung gestellt.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation Vita
Version: PCH-1004
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 2 Jahre
Dateigröße: 644 MB

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Beatrice Eichhorn
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