Atelier Shallie: Alchemists of the Dusk Sea (PS3) im Test – Ganz vernarrt in beide Alchemistinnen

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Atelier Ayesha bildete den Start einer neuen, faszinierenden Geschichte im Atelier-Universum, während Atelier Escha & Logy das Mittelstück bildeten und mit einem männlichen Protagonisten erstmals neue Wege gingen. Nun legte Gust nach und schloss diese Trilogie mit Atelier Shallie: Alchemists of the Dusk Sea für die PlayStation 3. Wir haben einen Blick in diese sterbende Welt, die uns offenbart wird, geworfen und verraten euch, warum ihr ausgerechnet Atelier Shallie nicht auslassen solltet.

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Zwei Geschichten, die die Welt verändern

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Nach einem ziemlich langen Einstieg habt ihr in Atelier Shallie die

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Möglichkeit, eine von zwei Heldinnen zu wählen. Gust ist offensichtlich von der Konstellation männlicher/weiblicher Protagonist abgekommen und hat seinen Blick nun wieder auf junge Frauen gelegt. Ihr habt die Wahl zwischen Shallotte, die versucht, reich und berühmt zu werden und sich ihre Ziele selbst setzt, und Shallistera, die die Tochter eines Dorfhäuptlings ist und versucht, ihr Dorf vor dem Sterben zu retten, denn die Welt in Atelier Shallie ist keineswegs friedlich.

Gewässer trocknen aus, nichts wächst mehr, Tiere verhungern… Shallistera und auch die Oberhäupter von Stellard, der Ort an dem alles beginnt, sind auf der Suche nach Hilfe. Nach einer Möglichkeit, das Sterben zu verhindern. Die Geschichte baut sich erst langsam auf, gerade wenn man sich für Shallotte entscheidet, denn mit ihr werdet ihr zunächst nur auf ziemlich viele seltsame Einsätze geschickt. Erst wenn ihr mit ihr so richtig auf Shallistera trefft, wird sich die Geschichte wandeln. Zwischen Shallotte und Shallistera besteht der Unterschied aber nicht nur in ihren Zielen. Shallotte ist die lebensfrohe und mutige von beiden, während Shallistera eher die Besonnere ist und immer das Wohl der anderen im Sinn hat. Beide Protagonistinnen sind unheimlich sympathisch und es macht sehr viel Spaß, ihren Geschichten zu folgen. Vor allem Shallotte hat es uns angetan, denn sie ist sehr natürlich und sucht sich ihre Ziele selbst. Dabei versucht sie allerhand verschiedene Dinge, um sich selbst zu finden. Bei beiden Charakteren hat Gust ganze Arbeit geleistet!

Fehlender Zeitdruck, wiederholende Quests

Wer bereits die beiden Vorgänger zu Atelier Shallie gespielt hat, der wird sich vermutlich vor allem über den nervigen Zeitdruck aufgeregt haben, denn da hat so ziemlich alles Zeit gekostet, von der man in der Regel nicht so viel hatte. In Atelier Shallie hat man jedoch nun komplett von diesem Zeitmuster abgesehen, sodass ihr euch vollkommen auf eure Quests und die Story konzentrieren könnt. Das ist gut und bringt gerade uns alte Sammlerhasen dazu, wieder endlos lange von Gebiet zu Gebiet zu laufen, nur um alle Quests zu erfüllen oder um nach bestimmten Items für die Alchemie zu suchen. Aber der Zeitdruck fehlt nicht nur beim Reisen, sondern auch wenn ihr Alchemie anwendet. Hier wird absolut keine Zeit mehr vergehen, sodass ihr euch wirklich mal ganz in Ruhe auf alles konzentrieren könnt.

Etwas ärgerlicher sind da nur die verschiedenen Quests, die sich nach einiger Spielzeit gar nicht mehr also so verschieden herausstellen, denn schnell wird klar: Hier kommen die üblichen RPG-Quests zum Ziel, denn eigentlich haben alle Quests das Ziel, dass ihr entweder eine bestimmte Menge eines Items bringt oder eine vorgegebene Menge von einem bestimmten Gegnertyp besiegt. Was ziemlich einfach klingt, wird ziemlich schnell ziemlich nervig, nämlich genau dann, wenn ihr weiter voranschreitet und höhere Aufträge bekommt. Zunächst sollt ihr nämlich nur kleinere Mengen an Items bringen oder von Gegnern besiegen, hier mal zwei, da mal vier, und später im Spiel sind es dann mal locker 40 Gegner, was ganz schön zeitaufwendig werden kann. Schade, hier hätten wir uns ein kleines bisschen mehr Abwechslung gewünscht.

ABER ganz unzufrieden sind wir damit nicht, denn trotz allem lassen sich die meisten Quests innerhalb kürzester Zeit abschließen, was unheimlich gut für das Ego des Spielers ist, denn es motiviert ungemein, mal noch schnell eine Aufgabe zu erledigen und sich am Ende zu freuen, dass man Cole erhalten hat, auch wenn vieles unheimlich repetitiv ist. Eher schlägt da ein Aspekt des Spiels an sich sauer auf.

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Motivation und Zwischenspiel

Atelier Shallie verfügt über ein äußerst nutzloses Element, das angeblich einiges im Spiel verbessern soll: Die Motivation. Diese steigt, wenn man verschiedene Aufgaben (keine Quests) erledigt, die man sich selbst setzt. In dem Fall heißt das: Die beiden Shallies setzen sich Ziele wie “Springe 50 mal” oder “Erkunde Gebiet XY”. Hat man dies getan, füllt sich eine Leiste, die dann unsere Motivationsleiste wiederum füllt. Wir konnten allerdings keinen Unterschied zwischen leerer und voller Motivationsleiste feststellen.

Zudem werden sich Spieler, die sich auf die Story konzentrieren wollen, ausgebremst. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es nämlich Phasen, in denen ihr Quests erledigen und Alchemie anwenden sollt. Das mag in den ersten Kapitel noch gehen, da hier wenige Aufgaben reichen, um die Leiste zu füllen – später jedoch müsst ihr da schon eine ganze Weile investieren, wenn ihr in der Story weiterkommen wollt. Ein seltsamer Aspekt, der uns dazu zwingt, verschiedene Elemente zu nutzen.

Und wenn wir einmal dabei sind: Das Leveln an sich ist auch seltsam. Wir konnten kein Muster im Erhalten von Erfahrungspunkten erkennen, wie man es aus anderen RPGs kennt. So erhielten wir in der Regel zwischen 1 und 10 EXP, obwohl wir bereits auf einem sehr hohen Level waren. Und dann, plötzlich und aus heiterem Himmel, fällt es Atelier Shallie ein, dass wir eigentlich schon höher sein sollten und erhalten auf einen Schlag 10.000 Erfahrungspunkte, was uns ganz schön nach oben katapultiert. Das ist absolut merkwürdig und wir konnten diesen Ausschank an Punkten auch an keiner Stelle wirklich nachvollziehen. Sogar für besondere Monster bekamen wir im Schnitt nur 100 EXP, alles ein bisschen seltsam.

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Oh, wie schön ist die Dusk Sea

Atelier Shallie hat – wie für viele JRPGs üblich – unheimlich schöne Landschaften, in denen man sich glatt verlieren könnte und dabei gleich sich kein Gebiet dem anderen, auch wenn sie zum Teil in einer ähnlichen Umgebung liegen. Gerade das Schneegebiet ist der Hammer! Hier glitzert so vieles und so viele schöne Eisgebilde lassen sich finden – auch wenn’s die Gegner in dem Gebiet echt in sich haben…

Auch der Soundtrack ist sehr schön und passend gewählt. Er nervt an keiner Stelle und wir ertappen uns immer wieder dabei, wie wir die Kampfmusik mitsummen. Hervorragende Arbeit! Genauso gut sind auch die englischen Synchronsprecher gewählt, alles sehr gelungen, lediglich an manchen Stellen sind die englischen Stimmen ein wenig asynchron. Schön und passend ist trotzdem alles. Aber was würde man auch Anderes von Gust erwarten?

Umso unschöner sind die wenigen Macken, die Atelier Shallie hat: An einigen Stellen ruckelt es ziemlich stark, vor allem in Cutscenes. Aktuell gibt es auch noch einen Bug, der euer PlayStation 3 System lahmlegt: Dieser Bug tritt auf, wenn ihr auf Level 40 das Growth System öffnet. Öffnet das einfach nicht und alles ist gut. Wir vertrauen auf Gust und ziehen deswegen keinen Punkt in der Wertung ab, ein entsprechender Patch wird garantiert in den nächsten Tagen folgen. Ein weiteres Problem, das uns auffiel, besteht auf der Map. Wenn man dort zu einem Ort reist und dann den Cursor bewegt, kann man diesen Ort nicht betreten. Aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau.

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Wir lieben Atelier Shallie!

Atelier Shallie bietet den Abschluss einer zauberhaften Trilogie und bringt zudem viele Veränderungen mit sich, sodass es keinen Zeitdruck gibt. Dafür erleben wir die Geschichte von zwei Mädchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die uns so Welten zeigen, von denen wir nur träumen konnten. Atelier Shallie bildet den perfekten Abschluss, vor allem von den beiden verschiedenen Shallies waren wir fasziniert. Wer schon beide Vorgänger gespielt hat, sollte Atelier Shallie unbedingt in seine Konsole legen, denn durch den fehlenden Zeitdruck kann man sich viel mehr auf die Spielwelt einlassen als je zuvor.

Auch wenn Atelier Shallie über einige Bugs verfügt, so können wir es dennoch empfehlen, da Gust in den nächsten Tagen einen Patch veröffentlichen wird, der unter anderem das Problem mit dem Growth System beheben wird.

Pro Contra
+ Interessantes Konzept mit super Charakteren und einer tollen Geschichte – Kleinere Bugs trüben das Spielgeschehen
+ Wunderschöner Soundtrack – Leider mit Rucklern versehen
+ Sehr passende Synchronisation… – … die leider manchmal asynchron ist
+ Sehr viele Quests… – … die sich nur auf Töten/Finden/Suchen beschränken
+ Ziemlich großer Umfang – Einige seltsame Gameplayelemente
+ Süchtigmachendes Spielkonzept
+ Zeitdruck wurde entfernt
+ Alte Charaktere tauchen auf
+ Wunderschöne Landschaften und Charaktermodelle
+ Glaubwürdige Protagonisten

Technik: 80

  • Grafik: 83
  • Sound: 85
  • Umfang: 90
  • Gameplay: 80
  • KI: 60

Spielspaß: 95

  • Story: Atelier Shallie bildet den Abschluss einer Trilogie und bietet somit zwei wunderbare Geschichten, die mithilfe von zwei wunderbaren Charakteren erzählt werden.
  • Frustfaktor: Der ist eigentlich nur dann vorhanden, wenn ihr auf einem zu hohen Schwierigkeitsgrad spielt, da dieser nicht immer nachvollziehbar ist.
  • Wiederspielwert: Da man zwei verschiedene Shallies spielen kann und das Spiel zudem süchtig macht, ist es ein Garant fürs Wiederspielen.
  • Design/Stil: Vom Stil her orientiert sich Atelier Shallie an den Vorgängern, also Cel-Shading.
  • Musik: Die Musik ist traumhaft – eben typisch für JRPGs.

Information: Das Pressemuster zu Atelier Shallie wurde uns von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 3
Version: PlayStation 3 Slim, 120 GB
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 5 Jahre

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Beatrice Eichhorn
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