Gear Club Unlimited 2: Porsche Edition (Switch) im Test – Eine umfassende Rennspielerfahrung

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Vor ziemlich genau einem Jahr ging Gear Club Unlimited 2 für die Nintendo Switch an den Start. Zum ersten Geburtstag gibt es vom traditionsreichen Entwickler eden games noch keinen waschechten Nachfolger, sondern die Porsche Edition. Mit dabei sind nicht nur neue Inhalte, sondern auch die ins Spiel eingeflossenen Detailverbesserungen. Im Test sehen wir nach, ob sich der Kauf lohnt.

Erweiterung statt Nachfolger

Das Wichtigste vorab: Als Besitzer von Gear Club Unlimited 2 kauft bitte nicht die Porsche Edition! Klugerweise gibt es diese sowieso nur als Retailfassung, d.h. die neue Version hat die alte ersetzt, denn die Handelsfassung vom letzten Jahr wird nicht mehr verkauft. Die Gear Club Unlimited 2: Porsche Edition steht jetzt zum Vollpreis im Handel.

Digital hat man es einfacher: Das Porsche Edition Pack ist für gerade mal 1,99€ im eShop erwerbbar und schon hat man das gleiche Spiel wie die Käufer der Porsche Edition. In dieser liegt übrigens als Karte auch nur das Hauptspiel bei. Die DLC inklusive der Porsche Erweiterungen muss man erst als Code auf der Webseite einlösen und dann nochmal im eShop. Nur das Hauptspiel ist auf der Karte.

Die Porsche Erweiterung bringt nicht nur gebündelt bisherige neue Fahrzeuge und Lackierungen, sondern auch drei Rennserien mit Porsche Fahrzeugen in einem frischen Konzept, sowie andere neue Events abseits derer, die sich zu den ohnehin schon zahlreichen Events in Gear Club Unlimited 2 hinzufügen. Porsche fahren darf man im Rahmen der Rennserien auf jeden Fall – aber natürlich kann man die neuen Modelle auch bei den Fahrzeughändlern mit dem nötigen Kleingeld kaufen, d.h. die neuen Porsche Inhalte werden unter anderem auch nahtlos in das bisherige Gear Club Unlimited 2 Erlebnis integriert.

Die Stärken bleiben gleich – dazu gehören die ansehnlichen und abwechslungsreichen Strecken.

Porsche Serie mit frischem Konzept

Die neue Porsche Serie in Gear Club Unlimited 2 führt Saisons ein. Es ist aber vielleicht doch etwas anders, als man sich das vorstellt – im Endeffekt muss man in einer Rennserie immer insgesamt Platz 1 erreichen, um die nächste der insgesamt drei freizuschalten. Gewinnt man alle drei, winkt der besondere Porsche 911 Turbo Type 930 als Belohnung.

Wird man in einer Rennserie nicht Erster, ist man für diese Saison raus und fängt in der nächsten wieder mit der ersten Rennserie an – profitiert allerdings für das jeweils genutzte Auto, die immer Leihgaben sind, d.h. man muss sie nicht extra kaufen, abhängig von der Platzierung von technischen Verbesserungen.

Ich habe jeweils zwei Anläufe gebraucht, denn beim ersten Versuch war mir jeweils die zweite oder dritte Position sicher, aber eben noch nicht der Sieg, während ich es dann mit den gewonnen Verbesserungen problemlos schaffte. Man kommt also wohl nicht drumherum, die ersten beiden Rennserien drei bzw. zwei Mal zu fahren, um die Porsche Saison abzuschließen. Spaß macht es aber trotzdem und ist im Ansatz etwas, was Gear Club Unlimited 2 noch an anderen Stellen gut tun würde.

Gewonnene Verbesserungen in der Porsche Serie werden in die nächste Saison übertragen.

Detailverbesserungen überall

Abseits der neuen Fahrzeuge ist Gear Club Unlimited 2 auch in der Porsche Edition immer noch dasselbe Spiel wie im letzten Jahr, daher verweise ich größtenteils auf unseren Test des Titels von damals. Es muss aber auch erwähnt werden, dass es durchaus viele Detailverbesserungen am Titel gibt, Menüs und die Handhabung sowie einzelne optische Aspekte wurden deutlich überarbeitet, dennoch haben sich die Stärken und Schwächen nicht deutlich geändert.

Zusammengefasst: Gear Club Unlimited 2: Porsche Edition ist ein Rennspiel mit unglaublich vielen Inhalten: Es gibt unzählige Events in der großen Spielwelt, die auf abwechslungsreichen Strecken stattfinden. Spielerisch wird allerdings nicht so viel Abwechslung geboten: Es gibt im Wesentlichen trotz verschiedener Bezeichnungen nur einen Renntyp und sie verlassen die streng begrenzten Kurse niemals. Nur die Rallye- und Eliminierungsrennen bringen nach wie vor eine kleine Varianz ins Spiel,  „Schaurennen“ dagegen heißen nur um des Namens und der höheren Gewinne willen so – andere Rennspiele bieten da heutzutage mehr, Gear Club Unlimited 2 ist dagegen eher wie ein klassischer Arcaderacer aus vergangenen Tagen, der allerdings viel, viel umfangreicher ist.

Technisch wurde hier und da auch nachgebessert, die Werkstatt lässt sich nun recht flüssig benutzen und die Performance wirkt insgesamt etwas flüssiger – ganz vor Rucklern verschont bleibt man aber nicht und leider kam es bei mir nun auch zu einigen Abstürzen des Spieles – meist nach Rennen, was doch eher frustrierend ist. Außerdem laggt im Hauptmenü die Musik ganz schrecklich und die langen Ladezeiten sind auch noch mit dabei. Der Onlinemultiplayer ist schon seit Anfang des Jahres an Bord, aber es ist sehr schwierig, dort Mitspieler zu finden.

Dieser Porsche bleibt dem Sieger vorbehalten.

Fazit: Viel Inhalt für Rennspielfreunde

Gear Club Unlimited 2 ist mit der Porsche Erweiterung definitiv das umfassendste Rennspiel auf der Nintendo Switch. Es bietet wahnsinnig viele verschiedene Rennen und Rennspielfans können wirklich viele Stunden auf der Strecke verbringen. Während die Strecken mit ihrer optischen Abwechslung begeistern, ist das Gameplay nach wie vor sehr gleichförmig: Streng vorgegebene Strecken und wenige Modi sorgen nicht für ausreichende Motivation, um lang am Stück zu spielen. Zurückkehren lohnt sich eher. Die Porsche Erweiterung bringt tolle neue Modelle und auch interessante Rennsaisons, aber insgesamt wie erwartet keine Sensationen. Technisch profitiert Gear Club Unlimited 2 ein Jahr nach dem Launch von vielen Detailverbesserungen, weist aber immer noch Ruckler und auch frustrierende Abstürze auf. Eden Games liefert so einen sehr soliden Arcaderacer, der aber noch nicht ganz im Hitbereich angekommen ist.

ProContra
+ Sehr viele Rennen– Abstürze und Ruckler
+ Porsche Erweiterung bringt frische Saison-Konzept– Spielerisch sehr gleichförmig
+ Abwechslungsreiche Strecken– Schaurennen unterscheiden spielerisch nicht
+ Große Fahrzeugauswahl und Tuning– Lange Ladezeiten

Technik: 78
Grafik: 75
Sound: 75
Umfang: 88
Gameplay: 78
KI: 69

Spielspaß: 78

  • Story: Kleine Geschichten werden erzählt – doch der Fokus liegt auf den Rennen.
  • Frustfaktor: Moderat. Am meisten durch Abstürze am Rennende vorhanden.
  • Nachhaltigkeitswert: Gear Club Unlimited 2 kann lang beschäftigen und bietet einen guten Wiederspielwert. In Erinnerung bleiben wird der Spieler den Freunden des Genres auch, es weist aber nichts auf, um sich wirklich abzuheben, im besten Fall spricht es aber Fans klassischer Rennspiele an, wie zum Beispiel Need for Speed: Brennender Asphalt.
  • Design/Stil: Stimmig und der Fokus auf Realismus tut dem Spiel gut.
  • Musik und Sound: Die Musikuntermalung passt, die Soundeffekte sind nichts Besonderes.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Für Neueinsteiger zum Vollpreis gerechtfertigt – die Porsche Erweiterung lässt sich auch für schmale 1,99€ einzeln kaufen.
  • Akkuverhalten: Pro Stunde werden rund 30 Prozent Akku verbraucht. Ihr könnt also rund 3 Stunden spielen.

Offenlegung

Ein Pressemuster zu Gear Club Unlimited 2: Porsche Edition wurde uns vom Publisher zur Verfügung gestellt.

Screenshots zur Gear Club Unlimited 2: Porsche Edition

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Manuel Eichhorn
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