Gollum – Wieder ein Spiel mit Entschuldigung

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Erst vor wenigen Tagen erschien mit The Lord of the Rings: Gollum ein weiterer Eintrag rings um die Marke Der Herr der Ringe, die sich spätestens seit dem großen Filmepos beginnend im Jahr 2001 noch größerer Beliebtheit erfreut. Auch das war einer der Gründe, warum der Titel so sehnsüchtig erwartet wurde. Ein anderer war vermutlich, dass eben Gollum, oder Smeágul ein eigenes Werk erhielt und in den Vordergrund gestellt wurde.

Vor einigen Monaten gab es erste Previews zum Spiel von der großen Fachpresse, die kein gutes Haar an The Lord of the Rings: Gollum ließen, wodurch das „Gollum Spiel“ um einige Monate nach hinten verschoben wurde. Man wollte nochmal am Game arbeiten, um ein würdiges Produkt im Der Herr der Ringe Kosmos zu schaffen. ich bin mir, ehrlich gesagt, nicht sicher, ob schon die Verschiebung zum Scheitern verurteilt war. Die Kritiken waren damals recht harsch und vermutlich hätte man Gollum einfach nochmal ans Zeichenbrett schicken müssen. Etwas, was vermutlich weder zeitlich noch finanziell drin war.

Mittlerweile hat der Titel einen Opencritic Score von 40, wobei bislang 51 Wertungen verschiedener Redaktionen eingegangen sind. Bei Steam gibt 147 Nutzerrezensionen, die somit dem Gollum Spiel einen Status namens „Größtenteils negativ“ bescheren, denn nur 34 % aller Rezensionen sind überhaupt positiv. Das ist schon eine harte Nummer und eine bittere Pille für das entwickelnde Studio Daedelic, die es zu schlucken gilt.

Auch in den sozialen Netzwerken machen viele Fans und die, die den Titel wirklich gespielt haben, ihrem Unmut Luft. Angeprangert werden unter anderem die schlechte Steuerung und auch die miserable Performance. Außerdem geben viele an, dass es größtenteils ein langweiliger Walkingsimulator ist, der einfach Gollum nicht gerecht wird. Es ist wirklich kein schöner Release.

Mittlerweile hat all das negative Feedback dazu geführt, dass ein Statement des Studios abgegeben wurde, unter anderem auf dem Twitter Kanal von The Lord of the Rings: Gollum. Grob zusammengefasst tue es dem Studio leid, dass der Titel in dem Zustand erschienen ist und dass nun so viele keinen Spaß dran haben. Man habe mit Passion gearbeitet und arbeite nun weiter hart daran, in den kommenden Tagen und Wochen Patches herauszubringen, um die Performance zu verbessern und Mängel zu beseitigen.

Damit reiht sich nun auch The Lord of the Rings: Gollum in die Reihe der Spiele ein, die groß angekündigt sind und viel Geld versprechen und deren Release am Ende so sehr in den Sand gesetzt wird, dass ein Statement des Unternehmens notwendig wird. Wenige Wochen zuvor geschah das auch bei Microsofts Redfall, auf das das Unternehmen große Hoffnungen gesetzt hatte. Und damit sind diese beiden Titel keine Einzelfälle.

Wenn ich alleine in diesem Jahr durch die großen Releases schaue, dann habe ich neben Redfall und The Lord of the Rings: Gollum auch noch Titel wie Forspoken oder Star Wars: Jedi Survivor. Es macht traurig zu sehen, wie so große Spiele, die so sehnsüchtig erwartet werden, mit einem Statement sagen müssen, dass sie versagt haben. Und am Ende erinnert man sich nur noch daran, wie „schlecht“ der Titel war, zum einen durch die ganzen Reviews, die nicht einfach verschwinden, zum anderen auch durch die Mund-zu-Mund-Übertragung. Und sind wir ehrlich, das entwickelnde Studio kann den ganzen Titel nochmal zurück ans Zeichenbrett nehmen, aber die Wertungen bleiben bestehen und auch für immer das Spiel als Flop.

Ich hoffe trotzdem, dass Daedelic etwas retten kann und den Titel zudem macht, was er ursprünglich werden sollte. Wichtig ist jedoch auch, dass sie nach vorne sehen und solche Fehler nicht nochmal wiederholen. Und das möchte ich gerne allen Studios da draußen mitgeben: Wenn das Spiel noch nicht soweit ist, dass es fertig ist, dass es den Ansprüchen entspricht, dann verschiebt lieber nochmal um ein paar Monate, anstatt für immer mit den teils harschen und harten Reviews leben zu müssen. Ich wünsche mir zudem, dass sich große Studios auch Mühe geben bei der Entwicklung und dass die Publisher dahinter nicht ständig nur mit Deadlines um die Ecke kommen, sondern den Titeln auch die Möglichkeit geben, sich voll zu entfalten.

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Beatrice Eichhorn
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