Kena: Bridge of Spirits (PS5) – Eine Reise mit Kena

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Kena und ich haben eine lange Reise hinter uns: Erst sollte es zusammen mit der PlayStation 5 im November 2020 erscheinen, danach diesen August und dann wurde es noch einmal um einen Monat verschoben. Nun habe ich jedoch das Ende dieser Reise erreicht und den Abspann von Kena: Bridge of Spirits auf der PlayStation 5 gesehen. Wie es mir gefallen hat, warum es für mich eine klassische Hommage an diesen Typ Spiel ist und wieso ich es empfehle, erfährst du in meiner Review zur PS5 Version von Kena: Bridge of Spirits. !B

Auf dem Bild ist im Vordergrund eine junge Frau mit schwarzen Haaren. Sie hält einen Holzstab mit einem blauen Stein und schaut in die Kamera. Im Hintergrund ist ein älterer Herr mit Pfeil und Bogen zu sehen, der in die Ferne schaut.

Rotts soweit das Auge reicht

In Kena: Bridge of Spirits schlüpfe ich in die Rolle der jungen Geistführerin Kena, die auf dem Weg zum Bergschrein ist und dabei durch ein Dorf kommt, das von der Verderbnis heimgesucht wird. Weil Kena und ich anständige Bürgerinnen sind, helfen wir den zurückgebliebenen Geistern im Dorf, ihre letzte Reise anzutreten. Im Gegenzug helfen sie uns, den Bergschrein zu finden und Frieden über die Lande zu bringen.

Ganz ehrlich: Das Storyrad erfindet Kena: Bridge of Spirits nicht neu. Du brauchst also nicht auf DEN Storykniff zu warten, der die ganze Welt ins Chaos stürzt. Es gibt ihn schlichtweg nicht. Kena bringt eine normale Geschichte mit sich, der man auch mal bequem folgen kann. Und dabei ist das Spiel aber an keiner Stelle langweilig, denn die teils vorhersehbare Geschichte ist emotional sehr gut umgesetzt. Es geht um Geschwister, die ihren Bruder suchen. Um eine Schmiedin, die dem Land helfen wollte. Und einen Anführer, der an sich Gutes im Sinn hatte, jedoch vom Bösen übermannt wurde. Manchmal sind wir alle Gefangene unserer negativen Gedanken.

Doch Kena und ich müssen nicht alleine auf dieser gefährlich klingenden Reise in dieser wunderbar friedlich wirkenden Welt sein, denn sogenannte Rotts begleiten uns. Das sind kleine schwarze flauschige Wesen, die uns auf der Reise unterstützen und uns auch im Kampf zur Seite stehen. Je mehr ich davon finde, desto mächtiger sind sie. Eine sehr niedliche Abwechslung. In jedem Gebiet kann man unterschiedlich viele Rotts finden, manchmal schwirren sie einfach so rum, manchmal muss ich Ziele mit meinem Bogen abschießen, um eins zu finden. Das macht Spaß und lässt mich die Zeit mit meinen Rotts sehr genießen. Wenn ich mal nicht gleich zum nächsten Abenteuer aufbrechen möchte, kann ich mich auch einfach mit ihnen hinsetzen und wir tanzen oder so. Das ist schön und bringt den richtigen Niedlichkeitsfaktor ins Spiel.

Manchmal verbringe ich die Zeit jedoch auch schlicht und ergreifend damit, mir die Landschaft im Spiel anzuschauen, die wirklich sehr schön gestaltet und was fürs Auge ist. Ein echter Leckerbissen. !B

Für mich: Eine Hommage an klassische Spiele

Kena: Bridge of Spirits ist ein klassisches Action-Adventure Game, so möchte ich es benennen. Es hat Rätsel dabei und Kämpfe, ich muss meinen Kopf anstrengen und lerne verschiedene neue Fähigkeiten. Dabei überfordert es nur manchmal bei den Endbossen, ansonsten bleibt es human. Es hat mich sehr an frühere Spiele erinnert, die im gleichen Genre liegen. Hier versucht niemand, einen Souls Verschnitt zu machen, sondern ein Spiel, das wirklich auch den Namen „Spiel“ verdient.

Doch das ist nicht einzige, was mich an Klassiker denken ließ, sondern auch die Art und Weise, wie man Fertigkeiten erlernt und anwendet. Früher fand ich das immer ein bisschen albern, dass man eine neue Fertigkeit erlernte und diese dann für die nächste Stunde überall anwenden musste. So als gäbe es alles, was ich vorher gelernt habe, plötzlich nicht mehr. Das hat sich im Laufe der Zeit ein bisschen gelegt, doch Kena: Bridge of Spirits bringt genau dieses Vorgehen wieder zum Vorschein. Und doch stört es mich gar nicht so wirklich.

Kena: Bridge of Spirits fühlt sich genauso an wie ein klassisches Action-Adventure Game. Es hat den gleichen Flair, eine sympathische Protagonistin, über die man auch gar nicht zu viel erfährt, sondern bei der einfach alles im Rahmen bleibt. Ich muss nicht nebenbei Kenas Kindheit aufarbeiten, sondern kann einfach mal spielen und mit ihr gegen das Böse kämpfen. So wie früher einfach. Niemand hat sich früher wirklich Gedanken über die Person Lara Croft gemacht, bis Square sie im Reboot zu einer lebhaften Heldin machte. Bei Kena ist das nicht so und das ist für mich eine willkommene Abwechslung.

Generell kannst du dir Kena sehr klassisch vorstellen: Du läufst durch Wälder, kletterst an Bergen herum, besiegst den einen oder anderen Gegner und löst hier und da Rätsel. Nichts davon ist wirklich schwierig, dafür macht es jedoch sehr viel Spaß. Was mich auch nach dem Ende der Story noch fasziniert und beschäftigt, sind die verschiedenen Sammelitems: Rotts, Hüte, verfluchte Truhen, you name it. Das gibt mir auch nach etwa 8 Stunden Storyspielzeit noch mal Motivation, weiterzuspielen und Kena: Bridge of Spirits nicht einfach wieder in Vergessenheit geraten zu lassen. !B

Eine wunderbare Mischung

Was mir an Kena: Bridge of Spirits besonders gut gefällt, ist schlichtweg die Mischung aus Niedlichkeit durch die Rotts, Kämpfe mit der Verderbnis, der schöne und passende Grafikstil, der die Welt manchmal gar nicht so gefährlich wirken lässt, und der zauberhafte Soundtrack, der alles hervorragend untermalt. Mit Trommeln und Glocken wird hier eine Kultur beschrieben, die sonst nur durch die Bauweise im Spiel zum Vorschein kommt. Ein bisschen hätte ich mir gewünscht, noch mehr über die Kultur zu lernen und zu erfahren.

Kena spielt in einer Kultur, die asiatisch ist. Überall gibt es kleine Schreine und Statuen, die die Ahnen anbeten und die Geister besänftigen sollen. Und das verkörpert auch der Soundtrack. Es ist eine wirklich schöne Mischung, die mich ein Teil dieser Welt werden lässt. Schade finde ich jedoch, dass die Stimmen in den einzelnen Szenen zu leise abgemischt sind und man sie nicht immer richtig hört.

Diese Mischung spiegelt sich auch im Gameplay wieder: Das Spiel nervt an keiner Stelle mit irgendwelchen Einheiten. Klar, wenn eine neue Fertigkeit eingeführt wird, vielleicht ein bisschen, aber ich muss jetzt nicht sinnlos mehrere Stunden durch Gebirge klettern, nur weil das Spiel gerade beschlossen hat, dass das cool ist. Es hat die richtige Mischung, um mich bei Laune zu halten. Außerdem hat es genau die richtige Länge, um sich auch einfach mal einen Nachmittag hinzusetzen, und dem Soundtrack zu lauschen und ein Teil der Welt zu werden.

Sicher ist auch in Kena: Bridge of Spirits nicht alles Gold, was glänzt. So gibt es auch hier hin und wieder Elemente, die nicht schön sind. So beispielsweise hin und wieder kleinere Clippingfehler. Außerdem gefällt mir die Steuerung nicht, wenn ich ein Wesen beschworen habe. Ich finde es ungünstig, dieses zu steuern, es fühlt sich unschön und schwerfällig an. Manchmal lassen sich die Rotts auch nicht dorthin steuern, wohin ich sie will, weil das entsprechende Objekt noch nicht im richtigen Winkel zu mir liegt. Letzteres kann gerade im Kämpfen manchmal über Leben und Tod entscheiden. !B

Fazit: Zum Glück keine Reise zu mir selbst

Kena: Bridge of Spirits ist ein Action-Adventure wie es im Buche steht: Man klettert, kämpft, schießt Pfeile ab, löst Rätsel und rettet ganz nebenbei die Welt vor der Verderbnis. Ich lerne nicht viel über Kena und ihre Vergangenheit, aber das muss ich auch gar nicht. Es ist ein light-heartly Spiel, das man bequem in etwa acht Stunden durchspielen kann, ohne sich wirklichen Herausforderungen stellen zu müssen. Allerdings ist es genau das, was ich an Kena schätze: Ich brauche mir keine komplexe Story zu merken, keine abstrakten Spielinhalte, ich kann einfach spielen und mich ganz im wunderbaren Soundtrack und der fantastischen Welt, die manchmal ein bisschen zu ungefährlich scheint, verlieren. Kena: Bridge of Spirits kommt für mich mit genau der richtigen Mischung aus allem daher und sorgt für die richtige Abwechslung unter all den anderen Spielen, die irgendwo die Welt verändern wollen. Wenn du klassische Action-Adventures liebst, bist du mit Kena, ihren Rotts und der Welt sehr gut beraten – und rettest einen guten Teil der Welt, während dich niedliche Fellwesen begleiten. Was willst du mehr?

ProContra
+ Schöne, detailreiche Welt– Steuerung der Beschwörungen nicht immer schön
+ Sensationeller Soundtrack, der wunderbar zum Setting passt– Rotts lassen sich nicht immer so steuern, wie ich das gerne hätte
+ Rotts– Immer mal wieder Clippingfehler
+ Gelungene Mischung aus vielen verschiedenen Gameplayelementen– Stimmen in Cutscenes manchmal zu leise
+ Einfaches Action-Adventure
+ Angemessene Länge, die zum Durchspielen animiert
Das Wertungsbildchen zeigt eine 92.

Technik: 87
Grafik: 90
Sound: 92
Umfang: 87
Gameplay: 80

Spielspaß: 96

  • Story: Kena: Bridge of Spirits folgt der Geistführerin Kena, die auf der Suche nach dem Bergschrein ist und dabei die Welt von der Verderbnis befreit.
  • Frustfaktor: An sich nicht so richtig. Manchmal in den Kämpfen, jedoch sehr gering.
  • Nachhaltigkeitswert: Ich kann mir Kena gut als Reihe vorstellen und hoffe, dass noch viel mehr Leute diese wunderbare Action-Adventure spielen werden.
  • Design/Stil: Der Stil ist super und orientiert sich an asiatischer Kultur, das sieht man sowohl in der verwendeten Architektur als auch in den einzelnen Schreinen und Statuen, die überall herumstehen.
  • Musik und Sound: Die Musikstücke, die verwendet werden, passen so hervorragend zur Welt, dass es mich immer mehr in die Welt hineinzieht. Eine fantastische Mischung.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Mit 39,99 € ist Kena: Bridge of Spirits vielleicht ein bisschen hoch angesetzt, doch wenn man sich das verwendete Handwerk ansieht, merkt man, dass hier keine Laien am Werk waren.

Offenlegung

Ich habe mir Kena: Bridge of Spirits auf der PlayStation 5 selbst gekauft. Der Titel steht für PS5, PS4 und bei Steam zur Verfügung, wenn du dir selbst ein Bild machen möchtest.

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Beatrice Eichhorn
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