Makis Adventure (PC) im Test – Indie mit viel Charakter

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Um Makis Adventure bin ich einige Wochen lang herumgeschlichen. Dem Entwickler, Zoroarts, folgen wir schon eine Weile auf Twitter: Er hat als Solo-Entwickler im Januar Makis Adventure als Debüt veröffentlicht. Sein Spiel und er machen einen sehr sympathischen Eindruck, doch die Sache, dass Makis Adventure ein 2D Platformer ist, hat mich dann doch etwas abgeschreckt, immerhin ist es ja nicht so mein Genre. Nachdem uns Zoroarts vor Kurzem einen Reviewkey zur Verfügung gestellt hat, habe ich Makis Adventure eine Chance gegeben – und ein Indiegame mit sehr viel Charakter kennengelernt.

Der Schein trügt

Um ehrlich zu sein, hatte ich erwartet, mit Makis Adventure einen frustrierenden 2D Platformer zu erhalten und damit ein Spiel, auf das ich nach kurzer Zeit keine Lust mehr haben würde. Natürlich muss ich an dieser Stelle auch direkt sagen, dass „frustrierender 2D Platformer“ tatsächlich in Makis Adventure steckt – aber es steckt noch viel mehr drin, und diese Teile sind es, die Makis Adventure für mich zu etwas Besonderem machen.

Das Abenteuer in Makis Adventure steckt voller Überraschungen, denn vor allem bei den verschiedenen Spielelementen hat es Einiges zu bieten. Zunächst einmal spielt sich Makis Adventure sehr unkompliziert: Die Steuerung, ich habe es mit einem Xbox Controller gespielt, geht insgesamt sehr gut von der Hand und lässt kaum Wünsche übrig. Doch Makis Adventure ist nicht der lineare Platformer, nachdem es zunächst aussieht: Nach bereits ungefähr einer halben Stunde Spielzeit öffnet sich das Spiel und du kannst dann sogar selbst entscheiden, wo du weitermachst.

Manche Teil des Spiels wechseln sogar in eine 3D Ansicht. Die ist nun nicht besonders hübsch, aber sie zeigt, dass Zoroarts keine Mühen gescheut hat, um mit Makis Adventure ein vielfältiges Abenteuer zu liefern. Das Abenteuer findet auf verschiedenen Inseln statt und es gibt nicht nur die Haupthandlung, die Makis Abenteuer erzählt, sondern es gibt auch diverse Nebenquests, für die man die Inseln teils auch mehrfach besuchen muss. Komplett an die Hand nimmt das Spiel dabei nicht: Selbst mitdenken ist angesagt. Etwas doof andererseits: Manche Elemente im Spiel bleiben unerklärt, nach dem Verlassen der ersten Insel ist es beispielsweise mit Controllersteuerung erst mal nicht so ohne weiteres ersichtlich, wie man sich nun fortbewegt.

Das Besondere am Spiel ist davon abgesehen natürlich auch noch, dass Maki die Gestalt wandeln kann: Beim Sprung ins Wasser verwandelt er sich in einen Hai, der schwimmen und beißen kann – oder auch mehr, denn im Spielverlauf schaltet man drei Formen frei. Diese Spielmechanik fühlt sich sehr flüssig an und funktioniert tadellos. !B

Die Spielwelt wird als Hai im Wasser in 3D erkundet.
Nicht außerordentlich hübsch, aber dennoch gelungen: Die Erkundung der Welt zwischen den Inseln.

Mal wholesome, mal frustrierend

Makis Adventure hat ebenso vielfältige Seiten wie sein Protagonist: Es gibt viele ruhige Abschnitte im Spiel, mal sind es einfachere Hüpfpassagen, mal aber auch solche, wo gar nichts dergleichen vonnöten ist: Eine Insel zum Beispiel bietet ein ganz entspanntes Spielerlebnis, da geht es nur darum, alles zu entdecken und den Hund zu streicheln. Du kannst dir ja schon denken, dass ich genau davon Fan bin: Diese Teile von Makis Adventure haben mir gemeinsam mit den zahlreichen Minispielen (Darts, Billard, Getränke ausschenken und einige mehr) am besten gefallen.

Richtig nervig dagegen sind die Bosskämpfe: Hier lässt Makis Adventure die Haizähne blicken und kann ziemlich fies werden. Mit dem entsprechenden Können in anderen Spielen sicher alles kein Problem, ich fand die Bosskämpfe genauso nervig, wie ich es erwartet habe – auch wenn einige Phasen der Bosse dabei sind, die doch recht einfach zu durchschauen sind. Was mich aber besonders nervt: Nicht immer war mir klar, wann genau ich nun einen Gegner berühre und damit Schaden nehme. Das fand ich etwas schade.

Nach den Bosskämpfen gibt’s aber auch erst mal Erleichterung und was ich Makis Adventure noch zugute halten möchte: Es wird nach jedem Betreten eines Raums gespeichert und damit sehr häufig. Es ist also nur äußerst selten nötig, größere Teile noch einmal zu spielen. Wirklich großer Frust bleibt somit aus. !B

Viel Atmosphäre mit einfachen Mitteln

Audiovisuell hat mir Makis Adventure sehr gut gefallen: Highlight ist für mich die Musikuntermalung, die ich wirklich sehr gelungen finde und die perfekt zu den Inseln passt. Bei den Soundeffekten merkt man teilweise, dass sie mit einfachen Mitteln entstanden sind, das unterstreicht aber die sympathische Art des Spieles.

Die optische Gestaltung von Makis Adventure hat mir auch gefallen, wobei die Performance auf meinem Shadow PC nicht immer astrein war, was mich doch etwas überrascht hat. Teilweise kam es zu kleinen Einbrüchen in der Bildrate, vor allem aber während der 2D-Abschnitte.

Was es davon abgesehen zu Makis Adventure auch noch zu sagen gibt: Es ist bereits ein großes Update für das Spiel erschienen, welches neue Minispiele und einen Mehrspielermodus eingeführt hat – weitere Updates für das Spiel sollen noch kommen. Zoroarts unterstützt sein Spiel also auch über den Launch hinaus, während er bereits an seinem zweiten Spiel bastelt, was diesmal in 3D erscheinen soll. !B

Minispiel, in dem Getränke in der richtigen Farbe gemischt werden müssen.
Minispiele sorgen immer wieder für spaßige Abwechslung.

Fazit: Platformer mit viel Charakter

Gamer's Palace Score 80 von 100.

Makis Adventure hat ich in vielerlei Hinsicht überrascht: Es ist nicht der 2D Platformer, den ich erwartet hatte. Zwar steckt dieser Anteil durchaus auch Spiel, aber Makis Adventure bietet sehr viel mehr und somit insgesamt eine ausgewogene Mischung: Ruhige Momente, frustrierende Elemente und viel spielerische Abwechslung durch die Verwandlungsfähigkeit in einen Hai des Protagonisten. Zusammengehalten werden diese Elemente durch eine gute Atmosphäre, einen großartigen Soundtrack, witzige Minispiele und viel Liebe zum Detail. Wirklich gerne hätte ich auf die frustrierenden Bosskämpfe verzichtet – aber Zoroarts hat hier einen Titel geschaffen, der mir als Indie mit sehr viel Charakter in Erinnerung bleiben wird. Ich bin sehr gespannt, was der Entwickler noch in Zukunft von sich sehen lässt!

ProContra
+ Viel Liebe zum Detail– Frustrierende Bosskämpfe
+ Spielerische Abwechslung– Performance nicht astrein
+ Großartige Musikuntermalung– Einige Elemente bleiben unerklärt
+ Ruhige Spielmomente als Ausgleich

Offenlegung

Wir haben einen Reviewkey zu Makis Adventure erhalten.

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Manuel Eichhorn
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