Wir sind vor Kurzem einmal wieder auf eine neue Suchmaschine aufmerksam geworden, da jemand von dort auf den Palace kam. Es handelt sich um Nona, eine noch recht junge Suchmaschine aus Deutschland, die erst 2021 an den Start gegangen ist. Zwei großen Zielen hat sich das Kölner Unternehmen hinter der Suchmaschine verschrieben: Dem Datenschutz und der Werbung – denn die soll in Zukunft bei Suchmaschinen möglichst verschwinden.
Werbung ist die hauptsächliche Einnahmequelle der meisten Betreiber:innen von Suchmaschinen – und das gilt auch für nachhaltige Google Alternativen wie Ecosia. Doch das beeinflusst natürlich die Suchergebnisse, denn die Werbung muss irgendwo platziert werden. Meist landet sie daher ganz oben vor den Suchergebnissen, und mitunter dazwischen. Google hat da natürlich den Heimvorteil, dass man besser zu den Nutzer:innen passende Werbung platzieren kann. Andere Suchmaschinen können nur das ausspucken, was bestenfalls irgendwie zur Suche passt.
Nona jedenfalls zeigt auch Werbung an – allerdings soll das Ganze in Zukunft auch mit 2 Euro pro Monat bezahlt werden können, womit man eine werbefreie Version enthält. Der Vorteil: Mehr Fokus auf die Suchergebnisse, weniger Ablenkungen, weniger Beeinflussungen. Aktuell gibt es die werbefreie Version für drei Monate kostenlos, wenn man sich ein Benutzerkonto mit E-Mail-Adresse plus Passwort anlegt.
Ich bin nun seit ein paar Tagen mit Nona unterwegs und habe mir auch ein Konto angelegt. Was ich klar sagen kann: Die Seite mit Suchergebnissen gefällt mir bei Nona richtig gut: Das Design der gesamten Webseite ist minimalistisch, die Suchergebnisse sind gut zu unterscheiden und es gibt auch direkt intelligente Vorschläge, was man noch so suchen könnte. !B
Werbefrei zu suchen ist auch eine sinnvolle Erfahrung – bei dem oben verwendeten Begriff London zum Beispiel zeigt mir auch Ecosia, was ich sehr häufig nutze, Werbung an, die wenig sinnvoll ist – aber anders geht es nun mal nicht.
Seine Suchergebnisse bezieht Nona übrigens auch von Microsoft – wie so viele Suchmaschinen da draußen abseits von Google und Qwant. Wenn du also bei Nona und bei Ecosia suchst, erhältst du die gleichen Ergebnisse. Was mir sehr gut gefällt: Nona listet auf einer extra Seite sehr transparent, was von wo kommt. Auch die im Unternehmen verwendeten Tools werden transparent offengelegt.
Ein Feature hat mich bei Nona besonders neugierig gemacht: Man verspricht nämlich auch intelligente Reaktionen auf bestimmte Suchbegriffe. Aktienkurse zum Beispiel soll Nona per Sofortantwort anzeigen können, ebenso wie Kryptokurse, das Wetter an bestimmten Orten und einige mehr.
Damit sind meine Erfahrungen leider gemischt – das mit den Aktienkursen scheint zum Beispiel nur für die großen, internationalen zu gelten, bei einer Suche nach „Aktie Umweltbank“ oder „Aktie Lufthansa“ bekomme ich nämlich kein Ergebnis. Was aber cool ist: Nona kann sofort QR Codes für beliebige Seiten erstellen, das finde ich nett. Insgesamt soll der Sofortantwortenbereich in Zukunft weiter ausgebaut werden. !B
Was Nona für die Zukunft verspricht: Die eigenen Clouddienste wie Google Drive, Box oder Dropbox können mit Nona verknüpft werden und dann auch direkt mit der Suchmaschine durchsucht werden. Eine nette Sonderfunktion, wenn man geräteübergreifend arbeitet. Ich brauche sie selbst nun nicht wirklich – und ein bisschen steht es vielleicht auch im Konflikt mit dem Datenschutz, der allerdings bei Nona auch einen sehr hohen Stellenwert genießt. So kommt die Seite mit sehr wenig Cookies aus – aber einen braucht es eben, um sich an eine:n Nutzer:in zu erinnern und die Werbefreiheit sicherzustellen, sofern diese abgeschlossen ist.
Was ich mir beim normalen Suchen noch komfortabler wünsche: Die Bildersuche bringt bei einem Klick aufs Bild direkt auf den zugehörigen Inhalt. Das schützt sicherlich die Webseiteninhalte, ich würde es aber begrüßen, wenn man sich auch direkt zum Bild leiten lassen könnte, das ist aber eine persönliche Präferenz.
Ich habe Nona aktuell einmal zu meiner Standardsuche gemacht, habe noch bis zum 01.04.2022 die werbefreie Version und bin gespannt, wie sich das Produkt bis dahin entwickelt. Eines habe ich schon erkannt: Ich bin absolut bereit, für eine werbefreie Suchmaschine in Zukunft zwei Euro im Monat zu bezahlen. Wenn sich die Suchmaschine gut entwickelt, werde ich das dann wohl auch tun.
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