Update vom 05.03.2025
Ich sehe in letzter Zeit immer mal wieder Werbung von Smol und damit dachte ich mir, lohnt sich doch mal wieder ein genauerer Blick auf die Produkte.
Tatsächlich hat sich mittlerweile Einiges getan und zumindest die Rezepturen der Waschmittel haben sich geändert: Zumindest hier ist kein Mikroplastik mehr zu erkennen. Anders sieht es bei den Inhaltsstoffen der Geschirrspülmittel aus, hier befindet sich in der Liste nach wie vor „Acrylic Copolymer“.
Smol schreibt dazu in einem Blogbeitrag auf seiner Webseite:
Diese sind in unseren Geschirrspültabs enthalten. Sie funktionieren als Wasserenthärter und sorgen dafür, dass dein Geschirr und deine Gläser sauber werden und glänzen. Acrylate Copolymere beschreiben eine große Gruppe von Stoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Einige von ihnen werden als festes Mikroplastik klassifiziert; allerdings nicht alle.
Wir verwenden ein Acrylate Copolymer, das flüssig und KEIN Mikroplastik ist. Unsere Geschirrspültabs sind von Flustix als mikroplastikfrei zertifiziert.
Tatsächlich bleibt es damit aber am Ende eine Defitionsfrage, ob man hier von Mikroplastik spricht oder nicht. Fakt ist: Auch Acrylate Copolymer in dieser Form ist ein Kunststoff, der in die Umwelt gelangt und sich dort nur schwer abbauen lässt. Tatsächlich definieren allerdings viele Stellen diese Form eben nicht als Mikroplastik, da es in der flüssigen Form vorliegt.
Was derweil für Smol spricht: Das Unternehmen ist mittlerweile eine B Corp und kann somit nachweisen, sich in vielen Bereichen positiv hervorgetan zu haben.
Geblieben ist das Abomodell – Smol liefert seine Reinigungsmittel im bestellten Rhythmus direkt nach Hause. Festhalten möchte ich – zum Positiven entwickelt hat sich das Unternehmen mit seinen Produkten auf jeden Fall. Und was die Inhaltsstoffe angeht, ist auf jeden Fall lobenswert, dass die vollständigen Inhaltsstoffe ohne Weiteres im Internet einsehbar sind.
Ursprünglicher Artikel vom 26.07.2020
Vielleicht erhaltet ihr aktuell auch viel Werbung für smol – das Unternehmen aus England stößt nun auch auf den deutschen Markt vor und wirbt aktuell recht intensiv mit einem „kostenlosen“ Testpaket seines Waschmittels. Der Fokus liegt dabei auf dem Umweltverträglichkeitsaspekt des Produkts. Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich auch ohne Produkttest heraus, dass das smol Waschmittel gar nicht mal so gut für die Umwelt ist.
Ja, dieser Artikel passt nicht ganz zu uns – doch während wir in unserer Kategorie Gamers for Future normalerweise über Produkte berichten, die versuchen, etwas zu besser zu machen, und vielleicht schon wirklich gut sind, möchte ich heute auch mal von einem Produkt berichten, auf das meines Erachtens der Begriff „Greenwashing“ ganz gut passt.
Dazu sagen muss man: Auch smol macht vielleicht Einiges besser als etablierte Waschmittelmarken. Doch längst nicht alles ist gut. Was macht smol überhaupt: Sie bieten Waschmittel, aber auch Geschirrspülmittel als Tabs im Abo an. Grundsätzlich so revolutionär ist das gar nicht – doch eigentlich verspricht smol, dabei etwas für die Umwelt zu tun und besonders nachhaltige Waschmittel anzubieten.
Man wirbt damit, komplett plastikfrei zu sein und mit der recycelbaren Verpackung aus FSC zertifizierter Pappe. Das ist soweit auch gut. Im FAQ des smol Waschmittels geht man zudem auf einige Inhaltsstoffe ein, die im Waschmittel definitiv nicht vorhanden sind: Methylisothiazolinon und Isothiazolinone sind schon mal nicht vorhanden, das ist lobenswert, beides sind problematische Stoffe, die Allergien begünstigen können – und in vielen, mitunter auch „nachhaltigeren“ Waschmitteln vorhanden sind.
Bis dahin war ich daran interessiert, smol auszuprobieren, doch es gibt auch eine ausführlichere Liste aller Inhaltsstoffe. Ihr findet sie hier. Mit dabei: Styrene/Acrylates Copolymer. Es handelt sich hierbei um einen Kunststoff, der allerdings nicht einheitlich als Mikroplastik gewertet wird – doch um ein künstliches Polymer handelt es sich allemal. Es ist davon auszugehen, dass vor allem durch Kosmetik, in der Styrene/Acrylates Copolymer häufig eingesetzt wird oder wurde jede Menge Mikroplastik in die Gewässer gelangt. Nur, weil der Stoff noch nicht von allen berücksichtigt wird, ist er nicht weniger problematisch. Hier kann man mehr darüber nachlesen.
Doch es sind – weniger für die Umwelt als vielleicht für euch – noch mehr problematische Inhaltsstoffe im smol Waschmittel vorhanden: C14-15 Pareth-7 und C12-18 Pareth-7, nur um zwei zu nennen, stehen in Verdacht, die Barrierefunktion der Haut zu schwächen.
Ich möchte gar nicht mehr dazu schreiben: Allein ein Kosmetikum oder Waschmittel mit dem Inhaltsstoff Styrene/Acrylates Copolymer hat das Siegel nachhaltig oder umweltfreundlich nicht verdient – aus meiner Sicht sollte smol daher dringend die Rezeptur überarbeiten, um dem Versprechen gerecht zu werden. Zumindest ich werde auf jeden Fall die Finger von dem Waschmittel lassen.
Wenn ihr nachhaltig waschen wollt, empfehle ich euch aktuell Waschmittel von Ecover*, welches man auch bei dm und Co. kaufen kann, oder noch besser sodasan, was aber schwieriger zu bekommen ist, aber sogar online bestellt kann. Die Inhaltsstoffe dieser beiden Marken sind auf jeden Fall sauberer, bei Ecover insbesondere seit der neuen Reihe, die seit diesem Jahr auf dem Markt ist. Beide kommen zwar in Plastikbehältnissen, die aber immerhin recycelt sind.
*Als Amazon Partner verdienen wir unter Umständen an qualifizierten Einkäufen.