Ich habe das UMIDIGI S3 Pro vor einer Weile getestet und für durchaus brauchbar befunden. Abgesehen von der für den verbauten Sensor eher schwachen Kameraperformance gibt es sonst kaum etwas am Smartphone auszusetzen – doch ein wesentlicher Aspekt eines solchen Smartphones ist ja auch die Langlebigkeit und wie lange so ein „Billigheimer“ wirklich hält. Genau da könnte es jetzt beim UMIDIGI S3 Pro hapern.
Die wesentlichen Qualitäten des UMIDIGI S3 Pro sind unverändert: Die Performance ist immer noch klasse, der MediaTek Helio P70 hat es für den Alltag offenbar einfach drauf, und auch der Akku hat noch nichts von seiner Leistung eingebüßt. Ich komme mindestens über zwei, wenn nicht sogar über drei Tage. Bei einem bisherigen Chinatelefon hat die Akkuleistung nach rund einem Jahr schon gut nachgelassen, beim S3 Pro ist davon nach gut einem halben Jahr bisher noch keine Spur – das ist schon mal ein gutes Zeichen.
Es gibt allerdings einige andere Wehwehchen, die erst einmal hauptsächlich mit dem Bildschirm zu tun haben: In letzter Zeit flackert der Bildschirm öfters relativ stark. Besonders krass ist es dann, wenn das Ladekabel noch angeschlossen ist, aber auch ohne das kommt es immer wieder zu dem unschönen Flackern. Das scheint nicht wirklich mit dem Helligkeitssensor zusammenzuhängen, sondern einfach nur mit der Hintergrundbeleuchtung.
Dass mit dem Bildschirm möglicherweise etwas nicht ganz in Ordnung ist, zeigen aber auch Fehleingaben, die immer wieder auftreten. Ohne Berührung löst manchmal am unteren Bildschirmrand eine Toucheingabe aus oder diese werden zu lange erkannt. Somit aktiviert sich manchmal der Google Assistant, wenn ich zurück auf den Homescreen möchte, da er durch langen Druck auf diese Taste aktiviert wird. Manchmal springen Apps zurück, da die Zurücktaste ausgelöst wird und manchmal kommt es auch einfach nur zu Fehleingaben innerhalb von Apps. Zum Glück hat das UMIDIGI S3 Pro noch nichts alleine bei Amazon bestellt.
Das UMIDIGI S3 Pro bleibt weiterhin absolut benutzbar, allerdings kommen noch ein paar weitere Problemchen dazu. Aus irgendeinem Grund scheint die Qualität der kabellosen Verbindung nachgelassen zu haben. Die WLAN Performance ist zwar gut, allerdings zeigt das WLAN Symbol schon wenige Meter von der Quelle entfernt nur noch ein schwaches Signal an. Instabil ist die Bluetooth-Verbindung geworden: Das Musikhören mit einem kabellosen Kopfhörer macht nur noch wenig Spaß.
Vielleicht würden sich diese Dinge auch mit einem Softwareupdate für das UMIDIGI S3 Pro lösen lassen – doch, Überraschung (nicht), genau da hapert es. Nachdem UMIDIGI erst nach einem der Kameraupdates noch Besserung mit seinen Umfragen implizierte, ist jetzt schon seit Wochen Funkstille. Das neue Flaggschiff, das UMIDIGI F2, wird schon groß beworben, obwohl das UMIDIGI X noch gar nicht erhältlich ist – und der Softwaresupport für das S3 Pro ist zum Erliegen gekommen. Dass es jemals Android 10 sehen wird, ist mit Sicherheit ausgeschlossen.
Abgesehen davon gibt es auch keine Sicherheitsupdates für das UMIDIGI S3 Pro – der Sicherheitspatch ist noch immer auf Stand von März 2019 und damit vom Produktionszeitpunkt des Smartphones. Schade!
Das UMIDIGI S3 Pro ist durchaus ein solides Smartphone und mit dem richtigen Softwaresoftwaresupport könnte es sogar großartig sein. Ob die Hardware langsam den Geist aufgibt, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, was natürlich nach einem halben Jahr auch ärgerlich ist. Zieht man das alles in Betracht, sind dann auch die knapp 300€ für das UMIDIGI S3 Pro zu viel – und dabei gibt es ja viele andere chinesische Hersteller, die es besser machen, zumindest etwas. Beim Auspacken sind auch die UMIDIGI Smartphones echt toll, aber zumindest für ein Jahr sollte man Updates schon erwarten dürfen. Und im Hinblick auf Nachhaltigkeit noch viel länger.
Hier geht es zu unserem ursprünglichen Test des UMIDIGI S3 Pro.
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