Uncharted: The Nathan Drake Collection (PS4) im Test – Die Geschichte eines Diebs

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Uncharted ist eine der erfolgreichsten und mitunter die am besten bewertete exklusive Reihe, die die PlayStation 3 für sich beanspruchen darf. Bevor die Saga rund um Nathan Drake im nächsten Jahr auf der PlayStation 4 mit Uncharted 4: A Thief’s End ihren neuen Höhepunkt (und eventuell ihren Abschluss?) finden soll, geht Sony den logischen Schritt und bringt die bisherigen drei Hauptableger nach einer Frischzellenkur auf die PlayStation 4. Die Remastered Versionen sind nicht bei Naughty Dog, sondern bei Bluepoint Games entstanden. Wie gute Arbeit das Studio bei der Uncharted: The Nathan Drake Collection geleistet hat, verrät unser Test.

Auch bei dieser „Remastered-Sammlung“ vergeben wir Teilwertungen für alle drei Spiele, die sich teilweise auf die Qualität des Titels an sich, zum größeren Teil jedoch auf die Qualität der Überarbeitungen beziehen. Aus diesen Teilwertungen entsteht am Ende die Gesamtwertung für die Sammlung.

Uncharted: Drakes Schicksal Remastered

Spielt man Uncharted: The Nathan Drake Collection, sollte man durchaus bedenken, dass alle Uncharted-Spiele schon einige Jährchen auf dem Buckel haben! Drakes Schicksal feiert im November immerhin seinen achten Geburtstag.

Ganz ehrlich: Das sieht man Uncharted: Drakes Schicksal Remastered wirklich nicht an. In diesen Ableger der Reihe sind die größten Mühen hinsichtlich der Überarbeitung geflossen. Zwar ist die grafische Qualität mitunter leicht schwankend, jedoch merkt man deutliche Verbesserungen im Bereich der Technik und der Spielbarkeit, wenn man die Remastered-Fassung mit dem Original vergleicht.

Eine Wohltat für das Spiel ist die sehr gut überarbeitete Steuerung, die auf nervige Sixaxis-Einlagen verzichtet, dafür wohldosiert das DualShock 4 Touchpad zum Einsatz bringt. Und weil man auch sonstige Steuerungsmechaniken offensichtlich überabeitet hat, steuert sich Uncharted: Drakes Schicksal Remastered aus der gesamten Uncharted-Sammlung am besten.

Auch optisch hat man häufig sehr gute Arbeit geleistet: Uncharted: Drakes Schicksal Remastered kann von sich behaupten, an einigen Stellen auch aus heutiger Sicht noch beeindruckend auszusehen. Hier kommen die Qualität des Originals und die wirklich soliden Überarbeitungen zusammen – Genau so muss das sein! Auch Spielern, die das Original Uncharted: Drakes Schicksal schon auswendig kennen, können wir ans Herz legen, diese Fassung noch einmal zu spielen, wenn sie die Ursprünge von Drakes Abenteuern aus frühen PS3-Zeiten noch einmal erleben möchten.

Trotz allen Lobs zeigt sich in Uncharted: Drakes Schicksal Remastered bereits ein ärgerlicher Fehler, der sich durch alle drei Spiele in der Collection zieht: Die Figuren „zittern“ bzw. ruckeln insbesondere in ingame-Sequenzen teilweise deutlich sichtbar. Hier scheint es irgendein Problem mit der Überarbeitung zu geben. Darüber hinaus gibt es im ersten Serienableger teilweise deutlich sichtbare Objekt Pop-Ups, die den Gesamteindruck ein klein wenig drücken können. Dennoch ist das eine insgesamt sehr gelungene Remastered-Fassung!

 

Pro Contra
+ Toll überarbeitete Steuerung – „Ruckeln“ der Figuren in Sequenzen
+ Solide grafische Neubearbeitung – Teilweise Objekt-Pop-Ups
+ Grafisch stellenweise beeindruckend
+ Insgesamt dem Original spürbar überlegen

 

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Auch Uncharted 1 kann optisch noch wirklich beeindruckend sein!

Uncharted 2: Among Thieves Remastered

Habt ihr Uncharted 2: Among Thieves damals gespielt, 2009? Und wart davon beeindruckt? Da seid ihr nicht alleine – Der Titel gehört bis heute zu den beeindruckendsten Titeln auf der PS3. Und genau deshalb ist Uncharted 2: Among Thieves insgesamt auch der beeindruckendste Titel innerhalb der Nathan Drake Collection, denn er sieht auch auf der PS4 stellenweise umwerfend gut aus.

Die 1080p-Kur mit einigen Überarbeitungen reicht hier voll und ganz aus, um ein insgesamt sehr ordentliches grafisches Ergebnis zu liefern. Einzig und allein einige Objekte und die Feind-NPCs passen nicht ganz in die imposante Umgebung, aber das sind nur kleine Abstriche.

Ansonsten merkt man, dass spielerisch hier kaum nachgebessert wurde. Aus diesem Grund steuert sich Uncharted 2: Among Thieves teilweise ungelenker als der Erstling, hin und wieder gibt es Probleme mit Kollisionen und beim Greifen von Objekten. Spielerisch merkt man dem Titel sein Alter also durchaus an, optisch weniger – Zwischensequenzen und Umgebungen sind wie schon gesagt schlichtweg beeindruckend. Ebenso wie der Erstling läuft Uncharted 2: Among Thieves dabei jederzeit flüssig.

Pro Contra
+ Grafisch beeindruckend – „Ruckeln“ der Figuren in Sequenzen
+ Ordentliche 1080p-Kur – Steuerung nicht überarbeitet – Teilweise kleine Probleme

 

Bild
Kulissen und Umgebungen aus Uncharted 2 sind auch heute noch schlichtweg beeindruckend!

Uncharted 3: Drake’s Deception Remastered

Auch wenn man es den Wertungen nicht unbedingt anmerkte, so waren einige Spieler ja nicht ganz so zufrieden mit Uncharted 3. Einige wagten sich, zu behaupten, der Titel wirke etwas unfertig. Wir müssen sagen: Leider merkt man das der Remastered-Fassung deutlich an. Technisch ist Uncharted 3: Drake’s Deception Remastered der mit Abstand schwächste Teil der Reihe.

Während die Story des dritten Teils, die auch zu den Ursprüngen von Nathan und Sully zurückgeht, mit viel Witz und Abwechslung begeistert, so weist Uncharted 3: Drake’s Deception Remastered viele Ärgernisse in den technischen und spielerischen Bereichen auf.

Direkt von Anfang an fallen Drakes schreckliche Animationen auf, die häufiger fehlerhaft auslösen. Das liegt daran, dass ihm die „äußerst sinnvolle“ Fähigkeit programmiert wurde, naheliegende Objekte zu berühren, was häufig jedoch in hektischen Armbewegungen resultiert. Zudem ist Drakes Gang in Uncharted 3 einfach merkwürdig – Die Animationen aus den Vorgängern waren schlichtweg gelungener.

Die Steuerungsprobleme zeigen sich ähnlich wie in Uncharted 2: Among Thieves Remastered, jedoch wirkt Uncharted 3 durch wesentlich häufigere Probleme bei der Kolissionsabfrage noch ein ganzes Stück unfertiger. Darüber hinaus gibt’s einen Haufen kleinerer Grafikfehler obendrauf, zudem mussten wir an einigen Stellen Framerateeinbrüche und sogar Soundaussetzer feststellen – Das ist ärgerlich!

Insgesamt merkt man, dass die Frischzellenkur bei Uncharted 3: Drake’s Deception am wenigsten sorgfältig durchgeführt wurde. Auch wenn der Titel optisch oft immer noch gut ausschaut, kann er vor allem auf der PS4 nicht an den Vorgänger heranreichen. Von der häufig genannten „Naughty Dog Magic“ ist hier leider nicht viel zu spüren. Uncharted 3: Drake’s Deception Remastered wirkt auf der PS4 am ehesten wie ein PS3-Titel.

Pro Contra
+ Viel Abwechslung – „Ruckeln“ der Figuren in Sequenzen
+ Interessante Geschichte – Schreckliche Animationen (Drake)
– Steuerungsprobleme
– Framerateeinbrüche, Soundaussetzer (selten)

 

Bild
Der gute Fotomodus darf natürlich nicht fehlen!

Gesamtbeurteilung
Die Qualität der Remastered-Fassungen in Uncharted: The Nathan Drake Collection ist wirklich zufriedenstellend – Lediglich Uncharted 3: Drake’s Deception Remastered tanzt durch einige Mängel, die zum großen Teil das Original mit sich bringt, etwas aus der Reihe. Im Hinblick auf die Überarbeitungen ist der Erstling damit der gelungenste Titel, während Teil 2 zumindest grafisch auch aus heutiger Sicht schlichtweg noch beeindruckend ist.

Gleichzeitig weckt die gesamte Sammlungen Hoffnungen für Uncharted 4: A Thief’s End. Die Hoffnung, dass Naughty Dog mit diesem Ableger eine bessere und fesselndere Story abliefert und auf übertriebene Massenballereien endlich einmal verzichtet – Oder sie zumindest sinnvoll in der schon erwähnten Story verzahnt. Inhaltlich können die drei Uncharted-Spiele ihre Schwächen nämlich wirklich nicht verstecken.

Trotz allem können wir Uncharted: The Nathan Drake Collection wirklich empfehlen – Ganz besonders Neueinsteigern, die das PS3-Erfolgsfranchise noch nicht kennen, aber ebenso auch alteingesessenen Spielern, die die Story noch einmal erleben wollen. Diese Fassung ist definitiv die beste Möglichkeit, das zu tun, und kommt noch dazu mit vielen vollkommen unnützen, dafür aber leicht zu verdienenden Trophäen daher. Zu guter Letzt darf natürlich auch der gelungene Fotomodus nicht fehlen – Für alle, die ihr Schlafzimmer schon immer mit Nathan Drake tapezieren wollten!

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 4 500GB
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 1 Jahr, 9 Monate (PS4 Launchkonsole)

Wir bedanken uns bei PlayStation DE für die Bereitstellung des Reviewmusters zu Uncharted: The Nathan Drake Collection!

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Manuel Eichhorn
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