Entlassungswelle bei Microsoft – Everwild und mehr eingestellt

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Es war ein herber Schlag als gestern Nachmittag hierzulande die Berichte online gingen, dass bei Microsoft und den Xbox Game Studios mehrere tausend Mitarbeitende entlassen wurde. Einige Studios haben die Hälfte ihrer Belegschaft verloren, eines wurde komplett eingestellt – damit einhergehen auch Spieleprojekte, die nun schon lange in der Entwicklung waren und nun nicht mehr fortgesetzt werden.

Doch das ist bei Microsoft kein Einzelfall. Innerhalb der letzten anderthalb Jahre ist dies die vierte größere Entlassungswelle, die mit diversen Umstrukturierungen innerhalb des Konzerns einhergeht. Etwa 9.000 Mitarbeitende sind dieses Mal betroffen, etwa 4 % des Gesamtunternehmens. In den sozialen Netzwerken ist bereits davon die Rede, eine größere Boykottwelle zu starten und beispielsweise das Game Pass Abo zu kündigen, um zu zeigen, dass diese Entlassungswellen nicht gerecht sind.

Aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet, mögen Umstrukturierungen sinnvoll erscheinen: Man trennt sich von denen, die nicht mitziehen, um Platz für das zu schaffen, was möglich ist. In der Regel endet das jedoch immer damit, dass diejenigen, die zurückbleiben, deutlich mehr Aufgaben auf ihren Tisch bekommen. Doch das Unternehmen selbst kann somit hervorragend Kosten sparen, denn was vorher zwei oder drei Personen leisten konnten, kann jetzt eine Person schaffen.

Aus Sicht von außen ergeben die Entlassungen kaum Sinn. Phil Spencer sagt, dass die Kündigungen genau dann kommen, wenn sie am meisten Games, am meisten Spieler:innen haben und das Lineup noch nie besser ausgesehen hat. Doch der Erfolg, so Spencer weiter, basiert auf den Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden. Ohne diese wäre Microsoft Gaming nicht da, wo es heute ist. Nun hofft das Unternehmen, dass auch diese Welle an Kündigungen dazu beitragen wird, dass es weiter wächst und stärker daraus hervorgeht. Ich bin gespannt, was die Auswirkungen sind.

Mit der Entlassungswelle gehen natürlich auch Beendigungen von Projekten einer. Ein komplettes Studio wurde geschlossen – The Initative wird wohl das einzige Studio bleiben, das in dieser Zeit geschlossen wird. Mit der Schließung von The Intitave wird ebenfalls bekannt, dass das 2020 angekündigte Reboot von Perfect Dark ebenfalls eingestellt wird. Matt Booty äußerte sich dazu insofern, dass Perfect Dark nicht das einzige Projekt ist, das eingestellt wird. Auch Everwild aus dem Hause Rare, auf das ich mich persönlich sehr gefreut und das ich im Zuge des Summer Game Fests vermisst habe, wurde gestrichen. Eines der wenigen Microsoft Spiele, auf das ich mich wirklich gefreut habe, weil es mal was anderes werden sollte – aber vermutlich hat man genau deswegen nichts mehr davon gehört.

Auch einige unangekündigte Projekte seien nun verloren, ebenso wie das MMORPG, das bei ZeniMax entstehen wollte und quasi der Nachfolger zu The Elder Scrolls Online werden sollte: Blackbird wurde ebenfalls in der Entwicklung gestoppt. Doch nicht nur das, auch der Präsident von ZeniMax Online Studios, Matt Firor, tritt an der Stelle zurück und bedankt sich für 18 Jahre. Jede einzelne News liest sich wie ein Schlachtreport.

Soziale Netzwerke, wie zum Beispiel Bluesky, brodeln gerade und kündigen Boykotte an, doch ich bin mir sicher, dass es sich dabei wieder nur um einen kleinen Teil handeln wird. Der Großteil der Gamingbubble wird außerhalb der sozialen Netzwerke und der Berichterstattungen wenig mitbekommen und das ist schade. Es sind schwierige Zeiten, die die Gamingindustrie derzeit durchmacht, denn solche Entlassungswellen treten selten als Einzelfall auf. Ich drücke allen, die ihren Job verloren haben, die Daumen und hoffe, dass sie bald wieder etwas finden.

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Beatrice Eichhorn
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