Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition (PS5) im Test – Simple Arcade

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Mit Gear Club Unlimited 2 machte eden games einen großen Schritt: War der Vorgänger noch ursprünglich ein Mobilegame und erschien dann auf der Switch, wurde der zweite Titel von vornherein für Nintendos Konsole entwickelt. Nun geht die Evolution weiter und eden games und Microids bringen Gear Club Unlimited 2 in einer Ultimate Edition auch auf PlayStation, Xbox und PC. Ob das nun auch auf den leistungsstärkeren Konsolen überzeugt, verrät der Test.

Mach dir klar, was du bekommst

In der Steam Beschreibung der Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition wird explizit darauf verwiesen, dass es sich um „die Referenz der Arkaden-Rennspiele auf Nintendo Switch“ handelt, gleichwohl wird das Spiel aber nur für „erfahrene Rennpiloten“ empfohlen. Betrachtet man das mal nüchtern, kann man durchaus sagen, dass es sich um eins der besten, sicher aber das umfangreichste Arcaderennspiel auf der Nintendo Switch handelt, aber irgendwie auch aufgrund von direkter Konkurrenz. Viele andere Titel im eShop sind ja eher zu vernachlässigen?

Ist Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition nur für erfahrene Spieler:innen? Sicher nicht. Aber davon abgesehen sollte man sich vielleicht ganz grundsätzlich klar machen, was man hier bekommt, vor allem, wenn vor wenigen Wochen auch Forza Horizon 5 erschienen ist. Damit ist Gear Club Unlimited 2 natürlich überhaupt nicht zu vergleichen. Es handelt sich hier um ein Arcaderennspiel mit fest abgegrenzten Strecken, ohne Fortschritt des Spielers oder der Spielerin, ohne ausgebaute soziale Funktionen und ohne ausgeprägte Onlinemodi. Es gibt die asynchronen Clubligen und das war’s im Wesentlichen.

Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition hat rein spielerisch und von der Aufmachung her eher die Anmutung eines Arcaderacers aus der PS3 Ära, noch bevor offene Welten auch bei Rennspielen so richtig in Mode kamen. Warum ich das auf diese Weise schreibe? Weil es vermutlich nicht allen klar ist. Und weil es das Spiel für mich auch zu einem guten Grad verlockend macht und ich es mir genau deshalb nochmal auf der PS5 gekauft habe. !B

Mit einem Alfa Romeo auf einer Schneestrecke unterwegs, bei 107 km/h und in erster Position.
Mit Gear Club Unlimited 2 erhältst du Arcaderennen in vielfältigen Umgebungen

Von der Switch auf die PS5

Ich habe Gear Club Unlimited 2 bereits zwei Mal getestet (einmal in der Ursprungsversion und einmal in der Porsche Edition für die Switch), lies also auch gern dort nach. Diesmal hat mich nämlich primär interessiert, wie gut eden games den Sprung von der Switch auf die PS5 verpackt hat. Insgesamt würde ich hierzu sagen ganz okay, wenngleich auch nicht gut oder sehr gut.

Optisch hat sich schon etwas getan: Es wirkt alles schärfer, es gibt weniger Kantenflimmern und Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition läuft auf auf der PS5 immer flüssig. Das beeindruckendste sind optisch wohl auch hier die Wagenmodelle, denn die gehen voll und ganz in Ordnung. Die Strecken dagegen sind durchaus okay, es kommt aber sehr aufs Gebiet an, in dem man unterwegs ist. Die Umgebungen im Schnee empfinde ich als optisch ansprechend, doch in manchen Gebieten gibt es ziemlich viele Pop-Ups und optisch unschöne Elemente am Streckenrand.

Was sehr auffällig ist: Die Beleuchtung wurde deutlich überarbeitet. Das sorgt teils für beeindruckende Lichteffekte, manchmal aber auch für fehlendes Licht. Ob ich die Nachtrennen in Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition nun mag oder nicht, weiß ich nicht genau. Es fühlt sich nun wirklich wie ein Nachtrennen an: Außerhalb des Lichtkegels des Fahrzeugs erkennt man quasi nichts. Das ist ungewohnt und war auf der Switch anders, da hat man auch die Strecke um sich herum gesehen. Da auch in manchen Tunneln oder von Felsen umgeben Autos überhaupt nicht beleuchtet werden und komplett schwarz sind, glaube ich eher, dass es sich hierbei um einen Bug handelt oder das Bild zumindest zu dunkel eingestellt wurde. Auch wenn es irgendwie mal spannend ist, ein Nachtrennen auf diese Weise zu fahren.

Bringt der DualSense einen Vorteil?

Die zweite interessante Frage war für mich, wie sich Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition auf der PS5 steuern würde. Auf der Switch machte sich das Fehlen analoger Trigger nicht negativ bemerkbar und eden games hatte dennoch realisiert, dass sich verschiedene Boliden angenehm unterschiedlich steuerten. Das unterschreibe ich auch so für die PS5 Version. Die Schultertasten des DualSense machen sich nur sanft bemerkbar und helfen teilweise dabei, untersteuernde Fahrzeuge wieder unter Kontrolle zu bringen. Mit meiner Lotus Elise habe ich teilweise ganz schön gekämpft.

Das Handling der Fahrzeuge kam mir etwas anspruchsvoller als auf der Switch, jedoch eher im positiven Sinne. So stellten die Rennen je nach Fahrzeug eine Herausforderung dar, obwohl der Schwierigkeitsgrad von Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition eher moderat ist. Aber: Die Schwierigkeit einzelner Rennen lässt sich im Vorfeld sehr schlecht einschätzen, das bleibt eine Schwäche. Vieles gewinnt man haushoch, aber dann ist mal ein einzelnes „Schaurennen“ dabei, was viel zu schwer fürs aktuelle Fahrzeug ausfällt. Das erkennt man dann vorher nicht. !B

Zum Rennstart geht es direkt aus einem Tunnel hinaus.
Hier überzeugt das Licht beim Verlassen des Tunnels.

Bekannte Rennspielkost

Nach wie vor gilt für Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition: Auf der Strecke macht das Spiel eine gute, aber auch eher einheitliche Figur. Echte Unterschiede zwischen den Rennen gibt es keine, im Wesentlichen liegt der Unterschied darin, ob sie auf der Straße oder Off-Road stattfinden. Wobei Off-Road auch nur heißt, dass es einen lockeren Untergrund gibt. Ansonsten fährt man mal gegen echte Wagen, mal gegen Geister, wenn es ein Zeitrennen ist. Dann gibt es noch Ausscheidungsrennen – das war es auch schon.

Schaurennen sollen einen höheren Schwierigkeitsgrad haben und bringen viel höhere Belohnungen, aber das mit der Schwierigkeit kommt eben voll aufs eigene Fahrzeug an. Für etwas frischen Wind sorgen rein von der Meisterschaftsstruktur her die Porsche Serie und die Ausdauerrennen, die ursprünglich mal DLCs waren, aber in Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition bereits enthalten.

An Inhalten mangelt es Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition so ganz sicher nicht: Hier kann man viel Zeit mit verbringen, denn die Kampagne ist sehr groß und ermöglicht auch das Aufbauen eines großen Fuhrparks inklusive umfangreicher Upgrades. Für diese gibt man viel mehr Geld aus als fürs eigentliche Fahrzeug. Auch hier handelt es sich um einfache Upgrades „wie früher“: Motor Stufe 1-5, Getriebe Stufe 1-5 und so weiter. !B

Zwei Porsche, die sich im Rennen rammen.
Die Porscheserie ist eine nette Auflockerung.

Solide Arcaderennen

Die Meinungen zu Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition werden sicher auseinandergehen, da das Spiel nicht so ist, wie man es sich vielleicht vorstellt. Am wichtigsten ist, dass man sich bewusst macht, was man bekommt. Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition wirkt nicht wie ein Rennspiel aus 2021, das für die PS5 erscheint, aber für mich ist das im Positiven gemeint: Es handelt sich um einen einfach gestrickten Arcaderacer mit vielen Inhalten, vielen Fahrzeugen und genügend Möglichkeiten, diese anzupassen. Auf wirklich aufregende Rennen muss man dabei verzichten, aber es gibt einen großen Umfang. Die technische Umsetzung auf die PS5 ist okay, wenngleich es ein paar Probleme mit Pop-Ups und bei der Beleuchtung gibt. Die Steuerung fällt etwas anspruchsvoller aus als in der Switch Ursprungsversion, was aber eine willkommene Neuerung ist. Mir gefällt Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition auch auf der PS5 – nicht für stundenlange Sessions, aber für recht entspanntes um die Wette fahren zwischendurch.

ProContra
+ Großer Umfang– Keine wirklich verschiedenen Renntypen
+ Solide Steuerung– Pop-Ups immer wieder auffällig
+ Automodelle optisch sehr gelungen– Schwierigkeitsgrad teils schwer zu schätzen
+ Beeindruckende Lichteffekte…– … aber Beleuchtungsbugs bei Dunkelheit
Der Gamer's Palace Score zeigt eine 75 an.

Technik: 76
Grafik: 73
Sound: 75
Umfang: 85
Gameplay: 77
KI: 70

Spielspaß: 74

  • Story: Es gibt den rennspieltypischen Versuch einer Story, der aber kaum der Rede wert ist.
  • Frustfaktor: Nur selten vorhanden, da sich manche Rennen vorab nicht einschätzen lassen. Der Schwierigkeitsgrad insgesamt ist eher gering angesetzt.
  • Wiederspielwert: Dank des großen Umfangs und täglich wechselnder Onlineligen durchaus vorhanden.
  • Design/Stil: Der Fokus auf Realismus tut dem Spiel gut, v.a. die Wagenmodelle überzeugen.
  • Musik: Erinnert teilweise an „Fahrstuhlmusik“, untermalt aber mit genügend Abwechslung das Rennen solide. Die Soundeffekte sind okay.
  • Preis-Leistung: Der empfohlene Preis von 39,99€ ist angemessen.

Offenlegung

Wir haben Gear Club Unlimited 2 Ultimate Edition selbst gekauft. Das Spiel ist für PS4* und PS5* auch im Handel erhältlich.

*Als Amazon Partner verdienen wir unter Umständen an qualifizierten Einkäufen.

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Manuel Eichhorn
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