Das Schweizer Unternehmen Proton, bekannt u.a. durch Proton Mail, Proton Drive und Proton VPN, hat heute Lumo vorgestellt, einen eigenen KI-Assistenten, der im Gegensatz zur Konkurrenz einen Fokus auf Datenschutz setzt und eine Verschlüsselung der eigenen Chats mit Lumo verspricht, die auch Proton nicht lesen kann.
Proton verspricht, dass Chats mit Lumo nicht auf den Servern gespeichert werden, sondern für eingeloggte Proton-Nutzer werden diese nur auf den eigenen Geräten gespeichert und können nur mit Login ins Konto wieder entschlüsselt werden. Die Eingaben der Nutzer werden niemals für Trainings verwendet und keine anderen Menschen können sie lesen, nicht einmal Proton selbst, so das Unternehmen.
Lumo präsentiert sich in einer recht simplen, übersichtlichen Benutzeroberfläche. Lumo ist ein rein textbasierter KI-Assistent, die Erstellung von Bildern beispielsweise ist also nicht möglich. Auf Wunsch kann aber eine Websuche aktiviert werden, sodass Lumo sein Wissen mit einer Internetsuche erweitert.
Auch Datei-Uploads sind möglich, wobei auch eine Proton Drive Integration direkt zur Verfügung steht. Zudem gibt es einen Ghost-Modus, in dem die Chats gelöscht werden, sobald das Browserfenster geschlossen wird.
Zur Grundlage und Funktionsweise schreibt Proton auf der Vorstellungswebseite des Dienstes:
Lumo basiert auf Open-Source-Sprachmodellen und wird von Protons europäischen Rechenzentren aus betrieben. Dies gibt dir weitaus mehr Transparenz über die Funktionsweise von Lumo als bei jedem anderen großen KI-Assistenten. Im Gegensatz zu Apple Intelligence und anderen arbeitet Lumo nicht mit OpenAI oder anderen amerikanischen oder chinesischen KI-Unternehmen zusammen und deine Anfragen werden niemals an Dritte gesendet. Unsere Forschung und Entwicklung wird sich weiterhin auf offene Modelle konzentrieren, die wir kontinuierlich verbessern und erweitern werden.
Lumo steht in einer kostenlosen Variante zur Verfügung und ist auch ohne Proton-Account im Gastmodus nutzbar. Lumo Plus für unbegrenzte Chats, größere Datei-Uploads und Zugriff auf fortschrittlichere Modelle kostet 9,99€ im Monat bei jährlicher Zahlung bzw. 12,99€ pro Monat bei monatlicher Zahlung.
Ich nutze Proton bereits für meine eigenen privaten E-Mail-Postfächer und als Passwortmanager und bin mit den Diensten sehr zufrieden. Lumo habe ich heute auch direkt mal ausprobiert – die Antwortgeschwindigkeit in der kostenlosen Variante war teilweise nicht ganz so hoch, aber zufriedenstellend.
Etwas schade finde ich: Mit meinem Zwei-Jahres-Abo für Proton Unlimited ist Lumo Plus nicht vereinbar und ich habe nur die Möglichkeit, auf eine jährliche Abrechnung zu wechseln, und dann Lumo Plus hinzuzufügen. Das ist etwas schade, hier hätte ich bei den Abobestandteilen gern mehr Flexibilität.