Nelke & The Legendary Alchemists (Switch) im Test – Eine Stadt voller Alchemisten

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Wenn es heißt, dass ich meine ganz eigen Stadt voll mit Alchemisten aufbauen kann, bin ich selbstverständlich ganz vorne mit dabei: Zum Geburtstag der Atelier Reihe haben GUST und Tecmo Koei einen ganz besonderen Titel namens Nelke and the Legendary Alchemists auf den Markt gebracht und ich durfte mir das Ganze aus nächster Nähe anschauen. Ob ich den Titel empfehlen kann oder ob ihr lieber einen Bogen drum machen solltet, verrate ich euch in der Review zur Switch Version von Nelke and the Legendary Alchemists.

Nur noch kurz hier…

Nelke and the Legendary Alchemists erzählt die Geschichte von Nelke, die ein kleines Dörfchen aufbauen und zu einer großen Stadt entwickeln soll. Nichts leichter als das: Zu ihrer Unterstützung gesellen sich so gut wie alle Alchemisten und bekannten Charaktere aus der gesamten Reihe, was ziemlich cool ist.

Wer sich beim Titel ein normales Atelier Spiel vorstellt, ist jedoch ziemlich auf dem Holzweg. Ihr könnt nicht selbst herumlaufen und die Welt erkunden, sondern seid an ein rundenbasiertes „Browserspiel“ gekoppelt, dass sich aus dem Holiday Bereich und einem Weekday Bereich zusammensetzt. An einem Holiday habt ihr verschiedene Möglichkeiten, so könnt ihr beispielsweise die Bewohner eures Dorfes besuchen und Aufgaben annehmen, Rohstoffe farmen gehen oder verschiedene Forschungen anstoßen, um eure Stadt weiterzuentwickeln. Das ist ziemlich cool, allerdings auch von einem großen Zeitdruck versehen, denn pro Holiday habt ihr auch nur eine bestimmte Anzahl an Aktivitäten zur Verfügung, überlegt also gut, was ihr macht, um das meiste aus einem Holiday herauszuholen.

An den Weekdays könnt ihr eure Stadt weiterentwickeln. So könnt ihr neue Gebäude bauen, eure Läden mit Items bestücken und euren Alchemisten sagen, was sie zubereiten sollen. Habt ihr einen normalen Werktag hinter euch, ist die Runde zu Ende und ihr erhaltet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen, was ziemlich cool ist.

Mir macht das Konzept von Nelke and the Legendary Alchemists sehr viel Spaß, da ich mich immer wieder dabei erwische, dass ich nur noch den nächsten Holiday mitmache, wirklich – und dann sind Ruckzuck 2 Stunden rum. Das macht wirklich viel Spaß. Das Konzept bietet auf diese Weise die Möglichkeit, dass ihr sowohl für kurze Strecken spielen könnt, aber auch definitiv einige Stunden vor der Konsole sitzen bleiben dürft. Für mich hat es fast schon Suchtpotential, was zudem gesteigert wird, dass man nach einer gescheiterten Spielrunde mit einem Bonus nochmal anfangen kann. Meistens nervt mich sowas, aber bei Nelke and the Legendary Alchemists passt es irgendwie sehr gut ins Konzept.

Ich gestalte die Welt

Während meines Abenteuers habe ich nicht nur die Möglichkeit, viele bekannte Charaktere wieder zu treffen, und mit ihnen zu spielen, sondern auch meine Stadt so aufzubauen, wie ich es möchte. Ich kann entscheiden, wo ich welches Objekt, welches Gebäude platziere und welche Gestalt das Gebäude haben soll. So kann ich mein Dorf genauso aufbauen, wie ich es möchte und für sinnvoll erachte. Das gefällt mir richtig sehr und stachelt mich auch an, meine Stadt immer wieder weiterzuentwickeln. Nebenbei kann ich noch das Freundschaftslevel mit den Einwohnern erhöhen, um sogar noch weitere Gebäude freischalten zu können.

Was auch ziemlich viel Spaß macht, ist wenn ich mit meinen Einwohnern auf Rohstoffjagd gehe, denn dies kann im Grunde automatisch geschehen. Im Grunde wähle ich mir eine Route aus, die wir laufen möchte, entscheide dann, wer mich begleitet und der Rest passiert automatisch: Die Charaktere finden alleine Rohstoffe und auch im Kampf kann man einstellen – wenn man das denn möchte – dass alles automatisch funktioniert. Auf diese Weise lasse ich zum Beispiel gerade alle auf eine Sammeltour gehen, während ich diese Review schreibe. Es macht auf jeden Fall viel Spaß, allerdings muss man auch gut lesen können.

In meinem ersten Durchgang scheiterte ich an einer ziemlich simplen Aufgabe. Und zwar mal wieder aus dem Grund, dass ich nicht in der Lage war, Tutorials richtig zu lesen. Wenn euch also Rohstoffe fehlen, habt ihr die Möglichkeit, die Felder und Wiesen zu nutzen und diese Rohstoffe direkt anzubauen, bedenkt jedoch, dass das natürlich nur mit pflanzlichen Sachen funktioniert. Und ganz nebenbei: Wenn ihr genug angepflanzt habt, könnt ihr die Rohstoffe in Elemente umwandeln, sodass ihr auf diese Weise zum Beispiel Feuerelemente schaffen könnt. Das ist cool und hätte mir viel Ärger erspart, wenn ich denn richtig gelesen hätte.

Und die Technik?

Was mich überrascht ist, dass ich fast nichts Technisches an Nelke and the Legendary Alchemists auszusetzen habe: Es läuft auf der Switch ruckelfrei und auch sonst sehr rund, was vielleicht an der „abgespeckten“ Version liegt, da das freie Erkunden komplett fehlt. Lediglich die langen Ladezeiten zwischen den verschiedenen Szenen oder Werktagen sind ein wenig merkwürdig, da es im Grunde gar nicht so viel zum Laden gibt. Zudem scheint auch nicht allzu viel im Hintergrund zu passieren, als dass sich die Ladezeiten wirklich rechtfertigen würden.

Was mir ebenfalls negativ aufstieß, waren die verschiedenen Gespräche, die während der Sammelrouten stattfinden. Die meisten davon wiederholen sich einfach ständig und ändern sich nur, wenn ihr unterschiedliche Charaktere mit auf Reisen nehmt. So scheint es, dass jeder Charakter nur eine Handvoll verschiedener Äußerungen und Kombinationen beherrscht, was wirklich schade ist und so der Vielfalt wiederum einen Abbruch tut. Ansonsten bin ich mit der Performance auf Switch sehr zufrieden und kann Nelke and the Legendary Alchemists nur jedem ans Herz legen, der gerne mal einen Blick in die Atelier Reihe werfen wollte, aber sich bisher noch nicht sicher war. Allerdings müsst ihr in der Lage sein, ein sinnvolles Zeitmanagement zu nutzen, da der Zeitdruck durch die rundenbasierten Ziele doch hin und wieder stark ansteigt.

Fazit: Wenn ich groß bin, werde ich Bürgermeisterin!

Zugegeben konnte ich mir das Konzept von Nelke and the Legendary Alchemists nicht so wirklich vorstellen, dennoch war ich Feuer und Flamme für den Titel – und ich wurde nicht enttäuscht. Besonders auf der Switch ist Nelke and the Legendary Alchemists ein hervorragender Titel, da man sowohl für zwischendurch zurückkehren kann als auch viele Stunden einfach vor der Konsole sitzen kann. Beides ist fesselnd und beides ist gut, da man immer wieder positive Erfahrungen macht. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich mit vielen bekannten Charakteren spielen und meine Stadt so gestalten kann, wie ich möchte.

Denkt unbedingt daran, dass es sich bei Nelke and the Legendary Alchemists um kein gewöhnliches Spiel der Atelier Reihe handelt, sondern um ein anderes Konzept, bei dem ihr über die Entwicklung eines Dorfes entscheiden könnt. Selbstverständlich spielen auch bekannte Aspekte wie Rohstoffe farmen oder Items herstellen eine Rolle, liegen jedoch nicht unbedingt im Mittelpunkt, da es darum geht, die Stadt nach vorne zu bringen. Wichtig ist ebenfalls, dass ihr gut in Zeitmanagement seid und euch von Zeitdruck nicht unter Druck setzen lassen, denn das Spiel ist rundenbasiert, sodass ihr immer wieder Ziele vorgesetzt bekommt, die ihr in einer bestimmten Zeit erledigen solltet. Ich spreche an der Stelle eine ganz klare Kaufempfehlung aus, da ich sehr viel Spaß mit Nelke and the Legendary Alchemists hatte und noch haben werde.

Pro Contra
+ Viele verschiedene, bekannte Charaktere – Man kann nicht selbst herumlaufen
+ Viele Gestaltungsmöglichkeiten – Gespräche wiederholen sich immer wieder
+ Interessantes Sammeln von Items – Lange Ladezeiten
+ Schöne Abwechslung zum Standard-Atelier – Eher im Stile eines Browsergames
+ Aufgaben sorgen für Abwechslung – Tonspur auf Japanisch
+ Ruckelfrei

Technik: 84
Grafik: 87
Sound: 83
Umfang: 92
Gameplay: 73

Spielspaß: 93

  • Story: Ihr steuert Nelke und somit die Geschicke eines Dorfes, sodass es sich eher um eine Simulation als ein Atelier Spiel handelt.
  • Frustfaktor: Recht gering, wenn man ordentlich liest.
  • Wiederspielwert: Sehr hoch, da mit jedem neuen Spieldurchgang Belohnungen und Boni winken.
  • Design/Stil: Grafisch ist es an den Atelier Spielen angelehnt, systemmäßig erinnert es jedoch eher an ein gutes Browserspiel.
  • Musik: Schön und passend, wie immer bei der Reihe.

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Beatrice Eichhorn
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