Nintendo – Was ist los mit euch?

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Nintendo schafft es momentan nicht so richtig aus den Schlagzeilen – für das Unternehmen selbst ist das in großen Teilen positiv, denn die kürzliche Ankündigung der Nintendo Switch Lite verschaffte der Aktie des Unternehmens ein 9-Monats-Hoch. Die neue normale Switch kam bei den Spielern gut an, doch dann gibt es auch noch Themen wie das Joy-Con Drift. Die Mischung aus allen drei macht’s, dass ich als Gamer mich frage: Nintendo, was ist los mit euch?

Gerüchte über die Nintendo Switch Lite – lange Zeit Nintendo Switch Mini genannt – gab es schon lange. Dass sie höchstwahrscheinlich nicht angedockt werden kann, war auch schon bekannt. Schlimm genug, doch meine Vorstellung war dann: Ein portables Gerät mit einer langen Akkulaufzeit. Okay, etwas länger als die originale Switch hält sie durch, doch wenige Tage später macht Nintendo nicht nur das kaputt, sondern sorgt mit der Nintendo Switch Lite insgesamt für ein Produkt, dass die gesamte Vision der eigentlichen Switch kaputtmacht.

Die Nintendo Switch Lite verfügt nicht mal über Joy-Cons, sie hat einen kleineren Bildschirm als das Original, was insgesamt dafür sorgt, dass nicht nur einige Spiele nicht auf der Lite Version funktionieren, sondern dass man mit manchen auch noch weniger Freude im Handheld Modus haben wird. Bei vielen Spielen sind Texte und Anzeigen einfach nicht auf den Handheldmodus optimiert und viel zu klein. Und das jetzt auf einem noch kleineren Bildschirm? Na toll…

Eigentlich dürfte die Nintendo Switch Lite auch gar nicht Switch heißen, denn sie switcht ja gar nicht mehr. Sie kann es nicht. Und die Akkulaufzeit? Wenige Tage nach der Nintendo Switch Lite kündigt das Unternehmen dann eine neue Version der normalen Switch mit neuem SoC, neuem Speicher und neuem Mainboard an. Bei gleichem Akku ist so beinahe die doppelte Laufzeit drin, und schon stellt man die Switch Lite auch hier voll und ganz in den Schatten.

Man tut nun in etwa das Gleiche wie bei seinen Handhelds und reißt die Reihe auseinander, betont dabei, dass die beiden Konsolen koexistieren werden – natürlich werden sie das. Doch was soll den so was? Für Gamer ist die neue Switch eine gute Nachricht, und ja, natürlich wird auch die Switch Lite ihre Abnehmer finden, denn natürlich ist es an sich sicher kein schlechtes Gerät und wenn man sowieso nur mobil zocken möchte, die etwas platzsparendere Variante. Doch was bringt es dem Unternehmen, mehrere eigentlich zentrale Features (Flexibilität, Andocken) zu nehmen und so das Produkt kaputtzumachen?

In erster Linie besteht jetzt erst recht die Gefahr, dass die Switch ein für alle mal abgehängt wird, denn jetzt liegt der Fokus auf dem Handheld, der von der Hardware her ziemlich schwach ist. Große Reihen dürften auf der Switch bald wieder endgültig Fehlanzeige werden.

Die Spieleauswahl ist für mich seit einiger Zeit ein weiteres Thema auf der Switch. Sicherlich finden viele Indies ihren Weg auf die Plattform, die Aufmerksamkeit verdient haben. Doch es sind auch einfach zu viele, für die der eShop gar nicht ausgelegt ist. Es ist furchtbar schwierig für Entwickler, Aufmerksamkeit zu bekommen, und geflutet wird die Plattform auch mit vielen Spielen, die vielleicht einfach nur schlecht optimiert sind, oder, sind wir mal ganz ehrlich, eben doch nicht wirklich viel Aufmerksamkeit erregen.

Vielleicht ist der Vorstoß in die mobile Welt ja auch konsequent, doch irgendwie nimmt Nintendo sein eigenes Konzept auseinander und wird jetzt erst recht mit einer möglicherweise stärkeren Switch endgültig die Community zerreißen, indem manche Spiele vermutlich nur auf dieser laufen werden.

Mir persönlich fehlen auf der Switch gerade die Spiele und ein wenig auch Nintendos Vision. Bei Sony und Microsoft stehen gerade so viele spannende Neuerungen ins Haus und Nintendo scheint nur eines zu tun – sich selbst zu zerfleischen.

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Manuel Eichhorn
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