Mit der Ankündigung von Pumpkin Jack haben mich Nicolas Meyssonnier und Publisher Headup Games neugierig gemacht: Jak & Daxter meets MediEvil? Da bin ich doch neugierig geworden! Pünktlich vor Halloween startet der Platformer jetzt auch – doch warum er nicht nur an Halloween Spaß macht, verrät der Test. Gespielt haben wir Pumpkin Jack für die Review auf Xbox One X.
Ein herbstlich weihnachtliches Fest
Ja, ich bin jetzt so sehr in Halloween Stimmung wie noch nie in einem Jahr zuvor – das erwirkt ein Durchgang durch Pumpkin Jack durchaus, immerhin steuert man ja den Kürbislord als Protagonisten! Der darf zwischendurch auch mal seinen Kopf abnehmen, um gesonderte Aufgaben zu erledigen. Bevor es soweit ist, zieht die Atmosphäre von Pumpkin Jack ab der ersten Minute in ihren Bann: Ein detailreiches und höchst abwechslungsreiches Leveldesign, eine gelungene Musikuntermalung und einfach nur ein Gesamtbild wie aus einem Guss bestimmten die gut fünf Spielstunden.
Ja, ein besonders langes Abenteuer ist Pumpkin Jack nicht – wer alles erkundet und sich alle Sammelobjekte und damit auch die 1.000 Gamerscore auf der Xbox holen will, kann vielleicht eine sechste Stunde herauskitzeln. Ich kann aber auch sagen, dass das gar nicht schlimm ist: Ein Durchgang durch Pumpkin Jack macht nämlich einfach glücklich, es ist ein Spiel, wie es sein soll. Das liegt nicht nur an der Atmosphäre und an der optischen Abwechslung, sondern auch an der spielerischen.
Ja, auch in Pumpkin Jack wiederholt sich mal ein Element – aber das ergibt dann auch Sinn. Insgesamt hat Nicolas Meyssonnier nämlich hier eine unglaubliche Vielfalt von Elementen eingebaut, die einfach Spaß machen und wahnsinnig abwechslungsreich sind – sogar die Elemente an sich werden immer wieder variiert, damit es wirklich nicht langweilig wird.
Mit Jack wird’s nicht langweilig
Ich erinnere mich noch an das wunderbare Der Puppenspieler auf der PS3 – damals sagte der Creative Director, vor allem junge Spieler*innen suchen nach Titeln mit viel Abwechslung, und es solle sich nichts so schnell wiederholen. Soo abwechslungsreich fand ich das Spiel am Ende gar nicht, doch Pumpkin Jack ist genau so ein Spiel, das ich Abwechslung suchenden Fans ans Herz legen kann. Jedes Level hält etwas Neues bereit und bringt frischen Wind in das Erlebnis – sei es ein eine Art Kartrennen, eine verrückte Fahrt durch eine Mine oder eine Bootsfahrt mit Überraschungen. Besonders gelungen sind auch die Abschnitte als Kürbiskopf, in denen man mal musiziert, mal Memory spielt – die Vielfalt von Pumpkin Jack ist einfach wunderbar! Selbiges gilt auch für die Bosskämpfe – sie sind sehr kreativ und abwechslungsreich.
Dabei steigt auch der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich, wobei Pumpkin Jack immer fair bleibt und die Kämpfe dauerhaft eher seicht – doch sogar hier ist durch das wachsende und teils verdammt coole Waffenarsenal genug Abwechslung drin. Richtig anspruchsvoll ist nur der Endboss – da habe ich ein paar Mal geflucht. Alles andere sollte für halbwegs geübte Hände kein Problem sein – die Mischung aus Geschicklichkeit, Reaktion, Kämpfen und Präzision ist höchst ansprechend und motivierend.
Wirklich: Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Platformer, vor allem, weil er so frustfrei durchgespielt werden konnte, ohne anspruchslos zu sein. Ja, tatsächlich könnten sich zwar manche etwas mehr Anspruch von Pumpkin Jack wünschen, doch das abwechslungsreiche Spielerlebnis gepaart mit der zwar seichten, aber unterhaltsamen und teils (selbst-)ironischen Story war mir insgesamt genau richtig dosiert, denn ein, zwei fordernde Stellen gab es eben durchaus.
Gut sieht er auch noch aus
Was auch Lob verdient hat: Die Technik auf der Xbox One X ist *fast* butterweich – fast, weil es an einzelnen Stellen zu Einbrüchen der Bildrate kommt, ohne dass wirklich eine Ursache zu erkennen wäre. Auch der Day One Patch konnte dieses Problem nicht wirklich fallabschließend lösen, stören sind die Einbrüche nicht, aber sie sind kleine Abzüge in der B-Note. Allein schon durch die zahlreichen Details und die gute Musikuntermalung habe ich nämlich technisch an Pumpkin Jack nichts auszusetzen. Auch die Steuerung funktioniert gut, eine Sprachausgabe habe ich in diesem Fall nicht vermisst, sie hätte das Erlebnis wohl nur merkwürdiger gemacht.
Für die Sammler und Sammlerinnen unter euch bietet Pumpkin Jack auch noch mehr oder weniger gut versteckte Sammelobjekte – übertrieben hat man es damit nicht und einen kleinen Sinn haben sie auch. Unsere Begleiterin, die Krähe, findet es so gar nicht komisch, dass wir Krähenköpfe sammeln (sie hat wirklich eine Erklärung dazu).
Das Hauptmenü listet fein säuberlich auf, wie viele Sammelobjekte man wo gesammelt hat und wer sich selbst motivieren kann, kann auch noch seine Bestzeiten im jeweiligen Level schlagen – eine echte Motivation dazu gibt es aber nicht.
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Mehr InformationenFazit: Mein Neuer Liebling
Mit Pumpkin Jack hat sich mein Lieblingsplatformer dieser Generation auf die Xbox gegruselt – und tatsächlich transportiert der Titel einen guten Teil des Charmes von Jak & Daxter, was eins meiner Lieblingsspiele aus der Vergangenheit ist. Pumpkin Jack zeichnet sich durch seine unheimlich große spielerische Vielfalt und die optisch sehr gelungenen, detailreichen Level aus. Auch wenn Jacks Abenteuer nicht furchtbar lang ist, wird man in den fünf bis sechs Stunden wahnsinnig gut unterhalten – mit verschiedenen Herausforderungen (ohne Frust!), witzigen Momenten und einer größtenteils flüssigen Technik. Nur die Kämpfe bleiben etwas seicht. Großes Lob auch an Headup Games für die Aufnahme des Titels, das war definitiv die richtige Wahl und ich hoffe, Jack wird viele Fans finden.
Pro | Contra |
---|---|
+ Sehr abwechslungsreiches Gameplay | – Kämpfe bleiben seicht |
+ Coole Bosskämpfe | – Etwas kurze Spielzeit |
+ Super Leveldesign | |
+ Gute Musikuntermalung | |
+ Gespickt mit Humor |
Technik: 86
Grafik: 92
Sound: 95
Umfang: 70
Gameplay: 93
KI: 80
Spielspaß: 99
- Story: Pumpkin Jack erzählt eine humorvolle Geschichte von der Rettung – oder Zerstörung – der Welt. Je nach dem, wie man es wohl sieht.
- Nachhaltigkeitswert: Ein Durchgang durch Pumpkin Jack ist schnell erledigt – aaaber ich hoffe, dass der Titel zumindest an Halloween in den nächsten Jahren wieder rauskommt.
- Frustpotential: Kaum vorhanden. Nur der Endboss ist ein bisschen fies.
- Design/Stil: Wunderbar gelungen – detailreich, vielfältig und abwechslungsreich!
- Musik und Sound: Die Soundkulisse passt komplett.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Die 29,99€ (Switch) sind schon etwas grenzwertig, 20€ oder maximal 25€ sind okay.
Offenlegung
Ein Reviewkey zu Pumpkin Jack wurde uns zur Verfügung gestellt.
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