Eternal Edge+ in der Vorschau – Feines Abenteuer auf Umwegen

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Eigentlich sollte dieser Artikel ein Test zu Eternal Edge+ werden, doch wenige nach dem Launch des Titels am 22. Mai ist das passiert, was ich persönlich bisher bei noch keinem Spiel auf Steam erlebt habe: Aus einem vollständigen Launch ging es zurück in den Early Access. Zu viele Probleme und zu viele schlechte Bewertungen bewogen das zweiköpfige Team bei Righteous Weasel Games zu diesem Schritt. Ob es die richtige Entscheidung war und was ihr von Eternal Edge+ erwarten könnt, verrät nun unsere Vorschau.

Klein, aber Oho

Eternal Edge+ wird von einem zweiköpfigen Team entwickelt. Ich finde, was die beiden auf die Beine gestellt haben, durchaus beeindruckend – und dabei zeigt Eternal Edge+ ganz wunderbar, dass nicht jedes Spiel eine riesige Open World braucht. Offen ist die Spielwelt von Eternal Edge+ dabei durchaus – aber im Gegensatz zu einem Assassin’s Creed oder Breath of the Wild ist sie eben überschaubar und in Bereiche eingeteilt, die sich klar an bestimmte Level der Spielfigur richten.

Die Strahlen zeigen einen Teil dessen an, was es in der Welt zu entdecken gibt.

Doch auch wenn die Spielwelt und das Abenteuer an sich vielleicht eher überschaubar blieben, ziehen sie umso mehr in ihren Bann: Es entsteht durch die abwechslungsreiche Gestaltung der Spielwelt mit Bergen und ebenen Flächen dennoch ein Eindruck der Weitläufigkeit, wobei keine Ecke der Spielwelt langweilig ist: Die Entwickler haben die Spielwelt von Eternal Edge+ vollgepackt mit Geheimnissen und Abenteuern. So gibt es überall was zu sammeln und Kisten zu öffnen – mir machen solche Spiele immer besonders viel Spaß. Geheimnisse entdecken muss man dabei weniger, denn alles wird auf der Map angezeigt, oft ist eher die Frage: Wie kommt man hin?

Damit die Spielwelt nicht zu schnell ausstirbt, tauchen Gegner und Ressourcen nach einer gewissen Zeit wieder auf. Das gilt wohl gemerkt nicht für Kisten, was auch gut so ist, aber für so ziemlich alles andere in Eternal Edge+. Ich kann mit dieser Designentscheidung meistens nicht sehr viel anfangen, doch hier passt es, denn sonst würden bereits besuchte Gebiete wirklich schnell aussterben, zumal man auch die komplette Tierwelt angreifen kann und es sich ohnehin um Widersacher handelt. So kann man auch zwischendurch noch etwas leveln oder Ressourcen einsammeln, sollten beispielsweise Heiltränke einmal knapp sein.

Die Spielwelt bietet viel Atmosphäre.

Crafting & Ressourcen – Alles an Bord

In Eternal Edge+ kann man sich auch Waffen schmieden lassen, Tränke brauen und Bomben herstellen – aber auch hier bleiben Ressourcen und ihre Verwendungen sehr überschaubar. Eternal Edge+ möchte, was Loot und all diese Dinge angeht, gar nicht bei den großen Titeln mitspielen, und das ist auch gut so. Wirklich komplex werden diese Dinge daher nie, eben auch, da Holz, Erze und Co., also alles, was man für die Herstellung von Dingen benötigt, ja recht schnell wieder auftaucht.

Das spannendste System ist die Kombination ähnlicher Ausrüstung: Gegenstände eines Typs können kombiniert und so „gelevelt“ werden. Schilde gehen außerdem kaputt und müssen mit dem passenden Item repariert werden. Das Kombinieren von Ausrüstung bringt jeweils Levelfortschritte und bessere Eigenschaften für die Gegenstände, allerdings ist es in Eternal Edge+ auch verhältnismäßig einfach, die jeweils besten Gegenstände für sein Level entweder zu finden oder sich herstellen zu lassen.

Die beste Ausrüstung für eine Figur niedrigen Levels.

Den Skelettkönig im Blick

In Eternal Edge+ schlüpft man in die Rolle eines Kriegers, der die große Bedrohung der Spielwelt, den Skelettkönig, nur besiegen kann, wenn er seine Frau aus einem scheinbar unendlichen Schlaf weckt. Die Geschichte ist nichts Spektakuläres, aber gleichwohl hübsch und niedlich inszeniert – was auch fürs ganze Spiel zutrifft.

Die (Haupt-)Missionen spinnen dabei jeweils einen klaren Faden durch das Spiel und man läuft oft wieder und wieder die gleichen Wege: Quest annehmen, Ziel(e) suchen, erledigen, wieder zurücklaufen: Was Questsysteme angeht, ist Eternal Edge+ nicht sonderlich revolutionär, sondern sehr einfach gestrickt. Auch wenn Quests vorgaukeln, mehrere Enden zu haben, gibt es nur eins. Ist man beispielsweise bei der Rettung eines Soldaten erfolglos, startet das gescheiterte Event nach einigen Minuten einfach von vorn – keine Überraschungen dahingehend.

Das Kampfsystem ist simpel und effizient, könnte aber hier und da noch etwas Feinschliff vertragen. Vor allem das Werfen von Bomben ist etwas ungelenk und geht oft nicht exakt in die Richtung, in die es gehen sollte. Grundsätzlich ist es ein einfaches Kampfsystem mit Angreifen, Springen und Ausweichen, das Eternal Edge+ da bietet – es fühlt sich nur einfach nicht so geschmeidig an, wie man es mittlerweile aus vielen anderen Spielen kennt.

Ob bei so vielen Kisten in einem Raum eine Falle lauert? (Antwort: Nein!)

Atmosphärisch top, technisch mittelmäßig

Technisch ist Eternal Edge+ kein Vorzeigetitel – ich würde sagen, man sieht auch der PC Version auf höchsten Einstellungen genau an, dass der Titel einmal auf die Nintendo Switch kommen soll. Es flimmert und gern ploppen Texturen einmal viel zu knapp ein. Doch was Eternal Edge+ auch zeigt: Solche Mängel müssen der Atmosphäre nicht unbedingt schaden.

Optisch hinterlässt die Spielwelt nämlich trotzdem einen guten Eindruck, Lichteffekte im Tagesverlauf überzeugen und gemeinsam mit dem Soundtrack macht es einfach Spaß, Eternal Edge+ zu erkunden. Ja, hier und da würde ich mir etwas schärfere Texturen oder bessere Effekte wünschen, aber dennoch gefällt mir die gebotene Spielwelt besser als so manche generische Welt aus einem Blockbuster. Ich finde, das passt.

Wenn man sich anschaut, warum Eternal Edge+ im Early Access gelandet ist, ist es definitiv eine richtige Entscheidung: Ein paar mehr Ressourcen und Waffen würden dem Spiel guttun, ebenso vielleicht eine komplette Überarbeitung des Fortschrittsystems. Während es zwar Level für die Figur gibt, ergeben sich die wesentlichen Steigerungen der Attribute ausschließlich durch Scherben, die man in der Spielwelt finden kann: Findet man sie nicht, kann man entscheidende Attribute der Spielfigur wie Angriff, Gesundheit oder Verteidigung auch nicht verbessern. Hier wäre es einfach sinnvoll, wenn man mehr solcher Elemente auch als Questbelohnungen bekommen könnte.

Viele Verbesserungen sind schon ins Spiel eingeflossen, die dringend nötig waren: Events in der offenen Spielwelt werden jetzt mit einem Level markiert und das Spiel kennt jetzt die Tasten des Xbox Controllers. Dadurch lässt sich Eternal Edge+ schon besser und mit weniger Frust spielen – ich bin gespannt, was die Entwickler sich noch für Änderungen überlegt haben. Ein klareres Speichersystem ist mein größter Wunsch, freies Speichern sollte einfach vorhanden sein: Aktuell speichert Eternal Edge+ zum Beispiel beim Öffnen von Kisten, sonst aber nur an Lagerfeuern, was aber kein wirklich sinnvolles System für das Spiel ist, wie ich finde.

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Fazit: Ein kleines, aber feines Abenteuer

Eternal Edge+ ist ein wundervoller kleiner Titel, der auch ohne zur technischen Oberklasse zu gehören eine super Atmosphäre erzeugen kann. Damit, das Spiel in der „finalen“ Version zu veröffentlichen, waren die Entwickler zu weit gegangen: Deshalb machte es den Schritt zurück in den Early Access und hat schon einige sinnvolle Verbesserungen erhalten. Eternal Edge+ bietet alles, was ein großes RPG bietet, nur in einem kleinen Rahmen: Das tut dem Spiel oft gut, sorgt aber auch dafür, dass viele Spielsysteme noch eine Überarbeitung vertragen können: Das Kampfsystem ist noch nicht sonderlich rund und auch das Fortschrittssystem könnte noch motivierender sein. Es war die richtige Entscheidung, nochmal in den Early Access zu gehen und ich hoffe, dass sich die Entwickler die Vorschläge der Spieler aus den Steam Foren zu Herzen nehmen. Dann könnte sich Eternal Edge+ nämlich ohne Probleme zu einem kleinen RPG Highlgiht entwickeln.

Offenlegung

Ein Reviewkey zu Eternal Edge+ wurde uns vom Publisher Sedoc LLC zur Verfügung gestellt.

Gespielt haben wir Eternal Edge+ auf einem Shadow Boost mit höchsten Einstellungen. Hier erfährst du mehr zum Cloud-PC Shadow und wenn du monatlich Geld sparen möchtest, so löse einfach den folgenden Code beim Bestellen von Shadow ein und tu auch mir etwas Gutes (ich bekomme 1€ Rabatt): MANWE34F.

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Manuel Eichhorn
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