Horizon: Forbidden West: Burning Shores (PS5) im Test – An den Brennenden Küsten

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Ich habe mich in den letzten Jahren in die Horizon Reihe rund um die junge Aloy verliebt, bin mit ihr gewachsen und habe meine Angst vor Schießspielen im entfernten Sinne abgelegt, denn hier bin ich mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Im letzten Jahr erschien Horizon: Forbidden West und damit auch der zweite große Eintrag der Reihe. Etwa ein Jahr später, also im April 2023, veröffentlichten Sony und Guerilla Games nun einen DLC namens Burning Shores für eben diesen Titel, der nur für die PlayStation 5 erschien. Ich habe mir den kostenpflichtigen Zusatzinhalt einmal genauer angesehen und verrate, was mir gefallen hat und was nicht. !B

Aloy wird von links angestrahlt durch Sonnenlicht, rechts hinter ihr ist Feuer. Sie schaut hoffnungsvoll zum Licht.

Zu den Brennenden Küsten

Alles beginnt damit, dass am Ende von Horizon: Forbidden West Sylens von einem weiteren Zenith gehört hat, der nicht mit den anderen verstarb. Walter Londra heißt der Mann, der in Los Angeles sein ganz eigenes Unwesen treibt und einen gefährlichen Plan verfolgt. Also bleibt Aloy und mir nichts anderes übrig, als den Rest des Verbotenen Westens hinter uns zu lassen und zu den Brennenden Küsten, dem ehemaligen Los Angeles, zu fliegen. Angekommen werden wir erstmal vom Himmel geschossen, denn Londra hat irgendwie kein Interesse daran, dass überhaupt jemand mit ihm Kontakt aufnimmt. Gut, dass wir hier bereits unsere erste Verbündete namens Seyka treffen.

In Burning Shores, das übrigens so heißt, weil sich so ein bisschen Vulkanzeugs an den Küsten tummelt, was auch noch ziemlich gut aussieht, treffen wir auf einen Teil der Quen. Ein Volk, dass wir bereits im Hauptspiel kennenlernen durften. Leider erhalten wir nur zu Beginn des DLC weitere Einblicke in das Leben der Quen, danach haben wir nur noch Londra im Kopf, was ich ein bisschen schade finde. Ich hätte gerne mehr gelernt, so wie ich auch im Hauptspiel die anderen Stämme deutlich besser kennengelernt habe und bis heute gerne mit den Utaru leben würde.

Die Brennenden Küsten spielen sich dabei jedoch kaum anders als das Hauptspiel: Es gibt Sammelobjekte zu finden, eine Reliktruine und ein Rebellenlager. Vieles ist einfach genauso wie auch schon im Hauptspiel, was den DLC somit im Grunde zu einer Verlängerung der Hauptgeschichte macht. Besonders dadurch, dass Burning Shores auch erst am Ende von Forbidden West besucht werden kann. Einige kleine Gameplayneuerungen gibt es, auf die ich später noch eingehen werde, doch da ist nichts dabei, vor dem man sich fürchten muss. Dennoch hätte ich mir ein oder zwei mehr Quests gewünscht, um mich mit dem Gebiet noch ein bisschen vertrauter zu machen.

Einige Bereiche rund um Los Angeles werden nicht genutzt, so gibt es beispielsweise ein Gebiet, in dem immer Gewitter ist – hier geben sich ein paar Sturmvögel die Ehre – doch für die Story muss ich da nicht hin, was ein bisschen schade ist. Zwar kann ich das Gebiet selbstständig erkunden, aber irgendwie wäre es schön gewesen, das irgendwie in die Welt einzubinden. Generell wirkt zwar die Welt schön und lebhafter, aber ein bisschen mehr hätte ich mir hier auch noch gewünscht. !B

Aloy fuchtelt mit einer Stabwaffe in Richtung Kamera.

Nur auf PS5 – hat sich das gelohnt?

Der kostenpflichtige DLC zu Horizon: Forbidden West Burning Shores ist bisher nur für die PlayStation 5 verfügbar. Ich nehme an, dass er auch mit dabei sein wird, wenn der Titel schließlich auch auf dem PC erscheinen wird, doch die PS4 wird in die Röhre gucken. Besonders auffällig ist, dass sich allein schon die Vegetation gefühlt verdreifacht hat, um die Spielwelt so deutlich grüner und detailreicher zu gestalten. Auch am Himmel gibt es sehr viele Möwen, Pelikane und andere Vögel, die für eine frische Naturwelt sorgen.

Allein schon der Endkampf mit Londra zeigt auch: Das kann eine PS4 nur mit Abstrichen leisten, denn hier gibt es sehr viele Explosionen und Kleinteile, die umherfliegen, die Kampfelemente sind sehr schnell. Vermutlich würde mit der aktuellen Darstellung die Framerate stark einbrechen oder es würde gar zu direkten Hängern kommen. Doch die PlayStation 5 stemmt das hervorragend und ohne Aussetzer. Generell war zumindest bei mir die Framerate im DLC deutlich flüssiger als an einigen Stellen noch im Hauptspiel.

Was mir sehr stark und gerade in den Shops in Flotten-Ende aufgefallen ist, sind die recht langen Ladezeiten. Ich hatte es häufiger, dass es recht lange gedauert hat, bis die Shops ihre Angebote offen hatten und dann immer nochmal einige weitere Sekunden, bis beispielsweise die Ausrüstungen und Outfits geladen waren. Klar, wir sprechen hier mittlerweile von Sekunden, aber wenn fast alles sehr schnell aufgeht, sind Sekunden manchmal schon sehr lang. Zudem man ja bei der aktuellen Generation so gut wie auf Ladezeiten verzichten wollte.

Außerdem gibt es leider doch noch aufploppende Elemente, sodass einige Texturen nachträglich laden und besonders der Sand am Strand wirkt seltsam. Er weht/clipped teilweise einfach durch Gegenstände und Aloy durch. Hier sollte auf jeden Fall im nächsten Teil nochmal nachjustiert werden. Sehr schade finde ich allerdings im Gegensatz, dass Burning Shores zum Ende hin bei mir richtig fehleranfällig wurde. Häufig hatte ich es, dass Sequenzen nur nach einem Neustart ausgelöst haben, und besonders am Ende des DLCs, wenn man auf dem Weg zu Londra ist, haben meine Waffen nur noch dann reagiert, wenn ich sie über das Waffenrad gewechselt habe. Das war sehr nervig und auch unverständlich. !B

Aloy sitzt auf dem Dach eines Hauses und reitet auf einer fliegenden Maschine, die sitzt. Sie bittet ihre Freundin mit einem Blick, auch aufzusteigen.

Neuerungen im Gameplay

Burning Shores spielt sich in erster Linie wie ein klassisches Horizon Spiel. Wenn du also zuvor schon Zero Dawn und Forbidden West gespielt hast, wird dich Burning Shores nicht sonderlich überraschen. Es bringt zusätzlich weitere Gameplayelemente hinzu, wie beispielsweise den Phantomhandschuh, den wir im Laufe des Abenteuers finden – und über den ich gerne streiten möchte.

Es ist eine Zenith-Waffe, die Aloy nur zu gerne ansteckt und die Schüsse abfeuern kann. Bis auf im Endkampf mit Londra fand ich den Handschuh jedoch enorm unnütz. Ich kann mit dem Teil nicht zielen und bin einfach nur froh, dass es keine Pflichtquest damit gibt. Mit Pfeil und Bogen war ich deutlich zielsicherer unterwegs. Und die Frage bleibt für mich auch hier: Wenn ich jetzt den Phantomhandschuh habe, habe ich ihn dann auch noch als Waffe in einem dritten Teil des Abenteuers mit Aloy oder „verliert“ sie ihn dann? Schließlich spielt nicht jeder den DLC.

Aber jetzt mal Phantomhandschuh hin oder her, einer meiner allerliebsten Lieblingsneuerungen sind die Wasserflügel. Sonnenflügel kennen wir ja bereits aus dem Hauptspiel, doch nun kommen aus Gründen Wasserflügel dazu – mit denen können wir nämlich tauchen! Sie sehen aus wie Sonnenflügel, haben jedoch weiße Flügel und werden im Zuge der Story in Burning Shores eingeführt. Mit ihnen erreichen wir ein Gebiet, das sonst nicht für uns gedacht ist – und das macht so viel Spaß. Ich war so stark fasziniert von meinem ersten Ritt auf dem Wasserflügel, dass ich prompt die dazugehörige Quest vermasselte und ein Game Over erlitt. Es ist trotzdem so ein wunderbar tolles Gefühl, auf einem Wasserflügel zu fliegen und damit zu schwimmen. Ich will definitiv nichts anderes mehr als Reittier haben.

Ansonsten kann sich die Insellandschaft rund um Los Angeles und Hollywood schon sehen lassen, da vor allem die Vegetation und auch die echte Tierwelt von Leben zeugt. Auch einige der Maschinen interagieren miteinander, so essen die Gallbäuche, gigantische Frösche, herumfliegende Maschinen, das finde ich spannend.

Mehr noch als aber im Hauptspiel hat mich die Struktur der Quests gestört. Ganz häufig unterhalte ich mich mit jemandem, der mir die Quest gibt. Diese Person sagt dann „Triff mich dort und dort“ oder „Sprich mit mir dort“ und dann geht die Person weg, sodass ich dann erst über die halbe Map fliegen muss, um sie nochmal zu treffen und das Gespräch fortzusetzen. Zusätzlich macht es an sich meistens auch keinen Unterschied, an welchem Ort ich nun mit der Person spreche. Das finde ich schade und wirkt irgendwie so, als würde die Spielzeit extra gestreckt werden müssen. !B

Aloy steht mit dem Rücken zur Kamera. Am Himmel ist der Vollmond und Sterne zu sehen. Um sie herum Ruinen und Pflanzen.

Fazit: Brennende Küsten oder Verbotener Westen

Zu sehen ist ein Score von 73 von 100 Punkten.

Burning Shores erweitert die Geschichte rund um Forbidden West um einige interessante Aspekte und bringt vor allem um die zehn bis 15 Spielstunden mit sich, wenn man alles erledigt, was sich auf der Karte tummelt. Allein dafür lohnt sich der DLC für rund 20 € schon, zusätzlich bringt er mit dem Wasserflügel ein schönes Element mit, sodass man auch unter Wasser auf einer Maschine reiten kann, auch wenn die Spielzeit stellenweise durch die Struktur der Quests gestreckt wird. Es spielt sich auf der PS5 unglaublich flüssig und punktet mit einem phänomenal aussehenden Endkampf, leidet jedoch an einigen Entscheidungen im Gameplay und einer nicht ganz runden Technik. Wer Horizon: Forbidden West gut fand und damit Spaß hatte, wird auf jeden Fall mit Burning Shores nichts falsch machen, auch wenn ich mir noch ein bisschen mehr Feinschliff, mehr Quests und ein fehlerfreies letztes Viertel gewünscht hätte.

Offenlegung

Ich habe mir den kostenpflichtigen DLC Burning Shores selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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