Aery: Calm Mind (Switch) im Test – Entspannt im Winde ruckeln

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EpiXR hat mittlerweile schon einige Spiele im Nintendo eShop der Switch verfügbar, wobei Aery die umfangreichste Reihe ist. Nachdem ich schon länger über die Spiele gestolpert bin, habe ich mir im letzten Sale einmal Aery: Calm Mind gekauft. Das Studio verspricht hier schnelle Entspannung im Alltag. Warum da vor allem die Technik einen Strich durch die Rechnung macht, verrate ich in der Review zum Nintendo Switch Spiel.

Einfach mal entspannen

Aery: Calm Mind ist extrem einfach aufgebaut – und das ist auch gut so. Im Hauptmenü wählt man eins der Level aus und dann ist die Mission auch schon klar: Man soll das Fliegen im Level zur Entspannung nutzen, die Optik der Level ebenso genießen wie die Musikuntermalung im Hintergrund. Entweder man fliegt einfach nur in den Leveln herum oder man schließt sie ab, dazu gibt es jeweils 25 Sammelobjekte einzusammeln und jedes Level hat zwei solcher Abschnitte.

Wer nun größere Level erwartet hat, in denen man wirklich große Freiheit genießen kann, wird womöglich enttäuscht: Einfach nur das Spiel starten und Aery: Calm Mind zusehen ist nicht möglich, dafür sind die Level zu klein, wobei man immer wieder automatisch zurückfliegt oder zum Ausgangspunkt zurückkehrt, wenn man den Rand der Karte erreicht.

Doch generell ist das einzige, was man im Spiel tun kann, das Fliegen: Sich mal irgendwo mit dem Vogel hinzusetzen und einfach nur den Ort zu genießen, geht auch nicht. Nicht einmal langsamer fliegen kann man. Nur steuern kann man den Vogel in Aery: Calm Mind. Das bedeutet natürlich auch, dass das Spiel aber komplett gewaltfrei ist: Mit Feinden oder Kämpfen braucht man nicht zu rechnen. !B

Flug durch ein Waldlevel.

Irgendwie oberflächlich

Ich hatte mit Aery: Calm Mind ein Spiel in der Art von Feather (zu unserem Test der PS4 Version) erwartet, in der es wirklich grenzenlose Freiheit gab. Das Spiel bot eine Welt, in der es viel zu entdecken gab und in der man sich eben auch überall hinsetzen konnte. In Aery: Calm Mind geht das nicht. Darüber hinaus sind die Welten zwar oberflächlich hübsch gestaltet, doch wirklich etwas zu entdecken gibt es auch nicht.

Entsprechend oberflächlich bleibt irgendwie auch die Entspannung. Durchaus hat es für mich einen sehr beruhigenden Effekt, mit dem Vogel durch die recht hübschen Landschaften zu fliegen – und auch die Musik macht dabei zumindest zum Teil eine gute Figur. Doch irgendwie bin ich trotzdem ständig daran gebunden, aktiv auf den Bildschirm zu schauen und zu lenken. Mich auch mal irgendwo hinsetzen, vielleicht ans Wasser, und dem einfach zu lauschen – das geht nicht. !B

Flug durch ein blau gefärbtes Eislevel.

Lass dich vom Ruckeln entspannen

Würde Aery: Calm Mind auf der Nintendo Switch flüssig laufen, würde ich mich davon gar nicht stören lassen, weil es mir durchaus Spaß macht und seine Wirkung nicht ganz verfehlt. Doch leider läuft es nicht flüssig. Sobald die dichter bestückten Teile der Level auf dem Bildschirm sind, geht die Bildrate ganz deutlich in den Keller.

Aery: Calm Mind lässt sich in diesen Momenten auch nicht mehr besonders präzise steuern und so fliegt man öfter an den Sammelobjekten vorbei als genau durch sie hindurch. Doch dabei sieht das Spiel auch nicht unbedingt beeindruckend aus: Es gibt starkes Kantenflimmern und die Farbgebung ist teilweise sehr seltsam, sodass man einzelne Objekte nur schwer erkennt.

Da die Level nicht besonders groß sind, glaube ich, dass man Aery: Calm Mind deutlich besser auf die Switch hätte optimieren können. Vor allem, bei einem Spiel, das mich entspannt, sollte die Technik mich nicht nerven. Doch das tut sie, zumal das Ruckeln einfach auch nicht besonders angenehm für die Augen ist. !B

Aery: Calm Mind gibt den Tipp, zu atmen, den Geist zu entspannen und dann ein anderes Level zu spielen.

Fazit: Entspannen geht auch anders

Es hätte wirklich schön sein können: In der Grundlage ist Aery: Calm Mind ein gewaltfreies Entspannungsspiel, in dem du einfach als Vogel die Freiheit der verschiedenen Welten genießen kannst. Auch wenn deine Interaktionsmöglichkeiten sehr begrenzt sind und du wirklich nur den Flug steuern kannst, verfehlt das Spiel in der Basis seine Wirkung nicht. Doch die Technik sorgt dafür, dass das Spiel sogar frustrieren kann: Aery: Calm Mind ruckelt viel zu schnell und steuert sich dann auch unpräzise. So geht die Entspannung schnell verloren. Selbst mit mehr Feinschliff gibt es bessere Alternativen, doch so bleibt Aery: Calm Mind auf der Switch leider nicht besonders gut in Erinnerung.

ProContra
+ Hübsche Umgebungen– Starkes Ruckeln
+ Musikkulisse (größtenteils) gelungen– Optisch teilweise verwirrend / seltsame Farbgebungen
+ Sehr einfaches Spielprinzip– Interaktionsmöglichkeiten sehr begrenzt
+ Grundsätzlich entspannende Wirkung– Insgesamt ein zu kurzes Vergnügen

Technik: 52
Grafik: 40
Sound: 70
Umfang: 60
Gameplay: 37

Spielspaß: 48

  • Story: Die Welten erzählen nur kleine Geschichten, wenn man auf die Details achtet.
  • Design/Stil: Recht gelungen, auch wenn sich die Welten technisch teilweise komisch verhalten.
  • Musik und Sound: Okay, aber nicht alles trifft genau meinen Geschmack zur Entspannung.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Normalpreis von 8,99€ geht noch in Ordnung.
  • Langzeitmotivation: Für eine kurze Runde Entspannung bietet sich das Spiel durchaus an.

Offenlegung

Wir haben Aery: Calm Mind selbst gekauft

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Manuel Eichhorn
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