Save Koch (Steam) im Test – Wenn du zum Gejagten wirst

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Stell dir vor, du bist der Kopf einer großen Mafia. Du herrschst über die Stadt. Alle fürchten sich vor dir. Doch dann, eines Tages, wirst du zum Gejagten, denn deine Feinde haben es auf dich abgesehen. Du hast sieben Tage Zeit, um dich zu schützen. Wirst du überleben? Klingt nach einem spannenden Szenario? Das dachte ich mir auch und habe mir Save Koch auf dem PC etwas genauer angesehen. Wie sich der Titel spielt, verrate ich euch in meinem Test.

Du musst ein Schwein sein…

Mir fiel Save Koch ins Auge, weil die Protagonisten allesamt aus der Tierwelt stammen. So ist Jeffrey Koch der Chef der Mafia namens Metzgerei – passend dazu gehört er natürlich zur Gattung der Schweine, ebenso wie seine Tochter. Für ihn arbeiten hingegen eine Ratte, ein Hund und ein Pferd. Das ist ziemlich cool und gibt dem Ganzen einen ganz besonderen Kern. Und da die Story versprach, einige Überraschungen parat zu halten, war ich Feuer und Flamme. Doch erstmal noch zur grauen Theorie: Koch ist der Anführer der Mafia, doch ein ausgefuchstes Schlitzohr möchte seinen Platz einnehmen und hat einen Maulwurf (leider keinen wirklichen Maulwurf, sonst wäre es zu leicht) in die Metzgerei geschleust. Ich habe nun maximal 7 Tage Zeit, um den Maulwurf zu finden und Jeffrey aus der Schlinge zu ziehen.

Der Einstieg in Save Koch hat mich ein wenig überrascht: Es gibt einfach kein Tutorial. Ich landete einfach in Kochs Büro und hatte keine Ahnung, was ich tun soll. Also klickte ich einfach mal alles nach dem Trial and Error Prinzip an – wie im Grunde mein ganzer erster Durchlauf. So viel zu entdecken gibt es jedoch nicht so wirklich im Büro. Es gibt immerhin ein Brett, an dem alle Personen und Hinweise zu finden sind, und ein Tablet, über das man seine Untergebenen in die Stadt schicken kann, um weitere Hinweise und Informationen zu finden. Und im Grunde ist das auch schon der Kern des Spiels. Im Grunde schickt man seine Leute zu Missionen, um Hinweise zu finden, oder nutzt das Telefon, um Leute anzurufen und ihnen noch Infos aus dem Kreuz zu leiern. Hin und wieder wird man selbst angerufen.

Mein erster Durchlauf hat knapp eine Stunde gedauert, da mich eines Tages einfach eine Bombe erreichte – nachdem ich so ziemlich alle aus meinem Kreis verloren hatte. Blöderweise ist mir nämlich meine Tochter gestorben, was mich schon ein wenig mitgenommen hat. Jedoch scheint Koch nicht so ein gutes Verhältnis zu seiner Tochter Mindy gehabt zu haben, da sie doch eher ruppig war, wenn wir sie angerufen haben. Ich war trotzdem traurig als wir sie verloren.

Mein Telefon regiert die Welt?

Viele Informationen habe ich erhalten, als ich mich durch mein Telefonbuch wählte. Leider muss ich hierfür jede Nummer extra eintippen, anstatt einfach auf die Namen zu klicken. Geht jemand ans Telefon, habe ich die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Einige Gespräche sind somit ganz sinnvoll, andere gestalten sich aufgrund der sprachlichen Fähigkeiten des Angerufenen eher als mühselig. Wenn ich nicht weiter weiß, kann ich meine Rattenassistentin anrufen und sie gibt mir einen Tipp, sodass ich zum Beispiel den Forscher anrufen soll, der mir auch nochmal unter die Arme greifen kann.

Ein bisschen nervt jedoch, dass das Telefon in manchen Spielzeiten ununterbrochen klingelt und man dann gar nicht so richtig zum Gucken kommt, was es denn noch gibt. Das ist dann besonders nervig, wenn man gerade auf dem Shrlck Board unterwegs ist, um sich alle Hinweise anzuschauen. Das Board benötigt nämlich ein wenig viel Zeit, um sich wieder zu schließen und manchmal kam es bei mir bereits vor, dass der Anruf dadurch verloren ging und ich keine Ahnung mehr hatte, ob das Ganze nun wichtig war oder nicht. Was ihr jedoch unbedingt beachten solltet: Seid vorsichtig mit euren Antworten, denn manchmal kann eine unbedachte Antwort bereits dazu führen, dass Burmy mit ihren Ratten ausschwärmt den den Anrufer tötet. Das ist mir ein paar Mal passiert.

Deine Entscheidungen bestimmen alles

Save Koch setzt auf den aktuellen Trend, dass die Entscheidungen über das Spiel und seinen Verlauf entscheiden. Doch was bei anderen Spielen nicht unbedingt direkte Auswirkungen hat, ändert in Save Koch stellenweise alles. Beispielsweise telefoniert ihr mit jemandem und achtet nicht auf die Antwortet, die ihr gebt, schon kann es passieren, dass ihr ihm gerade die Assassinen auf den Hals gehetzt habt. Ebenso bei den Missionen innerhalb der Stadt, achtet unbedingt darauf, was ihr tut, sonst geht es euch wie mir in meinen Durchläufen und – Zack! – habt ihr die halbe Stadt ausgelöscht. Lest unbedingt die Texte in den Missionen, manchmal geben sie sogar Hinweise, wen ihr vorbei schicken sollt.

Auch wenn der Einstieg in Save Koch ziemlich frei ist und ihr so auch jede Menge Fehler macht, so ist es ein sehr intensives Spiel, das euch direkt eine Beziehung zu den Figuren aufbauen lässt. Ich war bedrückt, als ich Mindy verlor und schwor mir, im nächsten Durchlauf besser auf sie aufzupassen, dennoch verlor ich jede Menge anderer Figuren – und man kann es nicht rückgängig machen. Ich kann keine Mission abbrechen, wenn ich bemerkt habe, was ich angerichtet habe. Dann muss ich mit meinen Konsequenzen leben…

Über das Shrlck Board könnt ihr ebenso bestimmen, wer der Maulwurf ist. Doch seid auch hier vorsichtig. Ich habe randonmäßig auf diesen Knopf gedrückt und aus Versehen jemandem aus meinem Team ins Kreuzfeuer gebracht, weil ich dachte, dass vielleicht nochmal ein Mechanismus nachfragt, ob ich mir sicher bin. Doch ich vermute, dass ich als Mafiaboss keine Zeit für Fragen dieser Art habe. Da heißt es handeln und mit den Konsequenzen leben.

Fazit: Entscheidungen mit Konsequenzen.

Save Koch ist ein intensives Spielerlebnis, bei dem es um euer Überleben geht. Ihr seid der Mafia Boss Jeffrey Koch, der die Mafia namens Metzgerei leitet und um die Ecke gebracht werden soll. Habt ihr das Zeug, zu überleben und dabei jeden als einen möglichen Maulwurf zu sehen? Niemand ist wirklich euer Freund, niemand steht euch zur Seite und mit ganz viel Pech sorgen eure Entscheidungen dafür, dass eure Familie und diejenigen, die euch nahestehen, das Zeitliche segnen. Gameplaymäßig ist es relativ simpel gehalten, doch alle Entscheidungen haben oft direkte Konsequenzen, die nicht unbedingt ohne sind. Hin und wieder gibt es jedoch Elemente, die nicht so gut gelungen sind, doch dies wird im Grunde durch das intensive Spielgefühl wett gemacht. Wer auf Spiele mit Zeitlimit, wichtigen Entscheidungen und einer tiefen Geschichte steht, sollte einen Blick riskieren.

Pro Contra
+ Nettes Charakterdesign – Englische Sprache führt manchmal zu Missverständnissen
+ Intensives Spielgefühl – Sound im Hintergrund ist nicht immer passend
+ Recht simples Gameplay – Telefon klingelt zu oft und kann nicht immer bedient werden, weil Shrlck Board zu langsam schließt
+ Es gibt kein Tutorial – Es gibt kein Tutorial

Technik: 80
Grafik: 87
Sound: 82
Umfang: 84
Gameplay: 81
KI: 68

Spielspaß: 89

  • Story: Ihr seid Jeffrey Koch – Anführer der hiesigen Mafia – und habt sieben Tage, um herauszufinden, wer der Maulwurf ist und euch ans Leder will.
  • Frustfaktor: Recht hoch, da die Entscheidungen final sind und man ziemlich schnell aus Versehen alle verliert, die einem wichtig sind.
  • Wiederspielwert: Da jeder Spieldurchlauf circa eine Stunde dauert, kann man es immer mal wieder versuchen.
  • Design/Stil: Alle Charaktere sind Tiere oder tierähnliche Wesen. Mal ein abwechslungsreicher Stil.
  • Musik: Bleibt im Hintergrund, doch einige Geräusche sind seltsam und nicht unbedingt passend.

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Beatrice Eichhorn
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