Smile to Fly (Steam) im Test – Von Fröhlichkeit und Aliens

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Smile to Fly ist ein kleiner Titel auf Steam, den ich schon im Zuge der Early Access Phase beobachtet habe und der euch in den Weltraum schickt. Mittlerweile wurde der Titel veröffentlicht. Ob ich nun jedoch die vollständige Version besser finde als den Early Access, verrate ich euch in meiner Review zum Spiel.

Ganz entspannt lächeln

Smile to Fly schickt euch in den Weltraum: Ihr erkundet gerade den Weltraum, doch euch ist der Treibstoff ausgegangen, sodass ihr gezwungen seid, eine Kolonie auf dem fremden Planeten zu gründen und weiteren Treibstoff zu produzieren. Anders als in anderen Spielen solcher Art, besteht der Treibstoff jedoch nicht aus irgendwelchen Gasen oder Flüssigbrennstoffen, sondern aus Smiles. Das bedeutet, je glücklicher eure Kolonisten sind, desto mehr Smiles produzieren sie und desto schneller kann der restliche Weltraum erkundet werden. Das ist ziemlich cool, weil es sich abhebt von den anderen Spielen. Damit eure Lustmeile jedoch auch funktioniert, benötigt ihr zum einen Geld (um alles auszubauen) und zum anderen Energie (sonst hat nichts Strom).

Und hier kommen dann wieder eure Kolonisten ins Spiel, die auf Laufbändern entsprechend die geforderte Energie produzieren. Habt ihr genug, können sie wieder Smiles erzeugen. Ein wenig schade finde ich hier, dass den Kolonisten komplett der eigene Willen oder ein Maß an Bedürfnissen selbst fehlt. Das bedeutet, theoretisch gesehen, können die Kolonisten auch einfach bis zum Abwinken (was sie nicht tun) Energie und Geld produzieren. Keiner wird zwischendrin sagen, dass er gerne etwas essen würde oder eine Pause braucht – ebenso auch, wenn die Kolonisten auf der Lustmeile unterwegs sind. Hier haben sie zwar Bedürfnisse im Sinne von Zielen, die über ihren Köpfen angezeigt werden, mehr jedoch auch nicht. Sie sind willenlose Maschinen, die nur das machen, was ich von ihnen verlange. Aber das ist bei einem Preis wie den, den ich für das Spiel bezahlt habe, vielleicht nicht anders zu erwarten.

Und plötzlich sind da Aliens

Ich liebte in der Early Access Version die entspannte Atmosphäre. Dieses Gefühl von Zeit, die ich endlos zur Verfügung habe, weil ich selbst entscheiden kann, wo meine Prioritäten liegen. Das war in Smile to Fly jedoch nur im Early Access so. In der Vollversion gibt es auf demselben Planeten, auf dem ihr eure Kolonie gründet, natürlich auch Aliens, die von Zeit zu Zeit angreifen und ihr plötzlich ein kleines Tower Defense Spiel habt. Immerhin wird angezeigt, in wie vielen Sekunden die Aliens angreifen, sodass ihr euch vorbereiten könnt, doch so richtig fühlt es sich nicht an, als würde dieses Element wirklich in Smile to Fly passen. Ich habe den entspannten Teil in Smile to Fly sehr genossen, dieses schöne ruhige gewaltfreie Spiel hatte etwas Besonderes, das ich in anderen Spielen dieser Art vermisse.

Die Aliens wollen übrigens ein Portal von mir erobern – was auch immer dieses Portal beinhaltet und warum es in meiner Kolonie ist. Das wird leider nicht so wirklich erklärt, was schade ist, denn der Rest ergibt sich irgendwie. Aber dieses Portal? Ist es da, damit ich vom Planeten wegkomme? Beherbergt es irgendwas Gefährliches? Würden die Aliens alles zerstören, wenn sie es erobert haben? Ich weiß es nicht. Es wird mir mir auch nicht gesagt. Und somit ergibt dieser gesamte Bereich, der zum Launch hinzugefügt wurde, irgendwie keinen Sinn für mich.

Mein kleiner Mausroboter

Was ich in Smile to Fly ziemlich cool finde, ist der Mauszeiger, denn dieser ist einfach ein fliegender Roboter, der für mich agiert. Das gefällt mir besonders gut und ist wirklich was Besonderes, genauso wie das Konzept an sich auch. Leider kann man das nicht von der ganzen technischen Situation sagen. Smile to Fly ist stellenweise ein bisschen sehr dunkel, während sich manchmal doch noch Bugs einschleichen. So reagieren die Schaltflächen nicht immer auf meine Eingaben, obwohl ich dann auch mehrmals und unterschiedlich fest drücke. Das ist schade, da ich immer an mir zweifle, ob ich nicht doch etwas falsch gemacht habe. Neben dem fiel mir jedoch auf, dass die Kolonisten trotzdem Smiles generieren, auch wenn ich sowohl die Batterie als auch den Geldblock aus der Lustmeile entfernt habe. Das sollte eigentlich nicht passieren, da die Energie dafür sorgt, dass die Meile überhaupt funktioniert. Zudem tauchen die gesammelten Ressourcen auch nicht direkt über den Köpfen der Kolonisten auf, sondern einige Geschäfte versetzt, was sehr seltsam ist.

Ein bisschen nervig ist nur, dass man Dinge nicht abreißen kann. Das ist sowohl bei der Lustmeile so, sodass ihr dann mit den Gebäuden sticken müsst, die ihr habt, als auch bei der Verteidigung gegen die Aliens. Hier gibt es drei Waffen, die ihr wählen könnt, ihr habt  jedoch nur zwei Plätze für Waffen frei. Habt ihr diese einmal gesetzt, könnt ihr sie im aktuellen Spieldurchlauf nicht ändern.

Fazit: Ganz nett für zwischendurch

Ich mochte Smile to Fly besonders in der Early Access Phase, als es nicht darum ging, dass ich meine Kolonie verteidigen muss und so unter Stress gerate. Mir hat der gewaltfreie Aspekt sehr gut gefallen, doch jetzt finde ich, dass der Tower Defense Part vollkommen unnötig ist. Ansonsten ist Smile to Fly ein kleines Spiel, das doch einen gewissen Entspannungspart dabei hat, wenn nicht der Tower Defense Part dabei wäre. Ich hätte mir zudem ein bisschen mehr Simulation gewünscht, ein bisschen, dass sich die Kolonisten beschweren, dass ich sie wirklich glücklich machen muss. Die Grundsteine für eine gute Simulation sind schon gelegt, jetzt brauchen wir nur noch mehr Aspekte, die Smile to Fly auch zu einer nachhaltigen Erfahrung machen. Es ist ein nettes Spiel für zwischendurch und ein einfaches Spiel, wenn man mal noch ein paar Achievements möchte.

Pro Contra
+ Smiles sind der Treibstoff – Kolonisten haben keine eigenen Bedürfnisse
+ Anzeige, wann Angriff erfolgt – Tower Defense Element ist unnötig
+ Halbwegs entspannende Weltraumsimulation – Ziele sind nicht nachvollziehbar
+ Mauszeiger ist ein Roboter – Lustmeile funktioniert auch ohne Energie
– Kleinere Bugs

Technik: 75
Grafik: 75
Sound: 84
Umfang: 80
Gameplay: 62

Spielspaß: 71

  • Story: Ihr habt eine kleine Kolonie im Weltall, müsst diese vor Aliens verteidigen und nebenbei Smiles sammeln, damit ihr den Weltall auch weiter erkunden könnt.
  • Frustfaktor: Nicht unbedingt vorhanden, sondern nur dann, wenn die Aliens angreifen.
  • Nachhaltigkeitswert: Smile to Fly ist ein kleines Spiel mit einem netten Ansatz, legt aber eher den Grundstein für etwas Größeres.
  • Design/Stil: Ein bisschen dunkel.
  • Musik und Sound: Immer passende Geräuschkulisse, je nachdem, was gerade auf dem Bildschirm angezeigt wird.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Das passt. Für 2,39 € kann man hier nicht unbedingt was falsch machen, wenn man Achievements möchte und etwa drei Stunden Spielspaß.

Offenlegung

Wir haben Smile to Fly für Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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