Truck Driver – Abschlussbericht des Truckers aus dem Norden

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In einigen Tagen, nämlich am 26. September, erscheint ein neues Truck Driver Spiel. Dieses Mal geht es nach Amerika, für den neuen Ableger arbeitet Publisher SOEDESCO mit einem neuen Studio (Kyodai) und einer neuen Engine (Unreal Engine). Bevor es soweit ist, wollte ich dem ersten Spiel noch einmal einen Besuch abstatten – knapp vier Jahre nach meinem ersten Test zu Truck Driver. Dazu habe ich mir auch das Add-On Heading North geholt. Einiges hat sich im Spiel seither getan – aber bei weitem nicht genug.

Etwas mehr Leben

„Einsamer Trucker mit wenig Freiheit“ titelte mein Testbericht zu Truck Driver im Jahr 2019. Seitdem wurde das Spiel zu einem anderen Studio verlagert und hat mehrere Updates sowie Überarbeitungen grundlegender Spielsysteme erhalten. In den Details merkt man das auch, allerdings fehlt Truck Driver und insbesondere auch dem Add-On Heading North dennoch noch überall der Feinschliff – doch der wird auch nicht mehr kommen.

Zunächst das Positive: Die Überarbeitung der Verkehrs-KI gehört zu den spürbarsten Neuerungen seit dem Release von Truck Driver und machte es auch möglich, dass nun andere Trucks in der Spielwelt unterwegs sind. Davon gibt es auch so einige verschiedene, zwischendurch fährt auch mal noch ein Traktor herum. Insgesamt überzeugt die Darstellung des Verkehrs nun, es gibt auch mal etwas Stau, und manch ein Verkehrsteilnehmer fährt schneller als der andere. Doch vor allem Kurven nehmen Fahrzeuge, Trucks und auch Busse viel zu schnell und so richtig realistisch wirkt das noch nicht.

Während eine echte Simulation von Unfällen in der Spielwelt immer noch fehlt, gibt es teilweise dennoch welche, weil sich KI-Fahrzeuge irgendwo verhaken und somit alles aufhalten. Aber das ordne ich nun einfach mal unter „Realismus“ ein. Nun auch vorhanden: Fußgänger, die unsichtbar werden, wenn man ihnen zu nahe kommt. !B

Im Truck in der Cockpitansicht hinter anderen Fahrzeugen im fließenden Verkehr.
Die Darstellung von Verkehr ist nun einigermaßen realistisch.

Erweiterung ohne Überraschungen

Die meiste Zeit mit meinem zweiten Truck Driver Besuch habe ich mit der Heading North Erweiterung verbracht. Das ist eine Erweiterung ohne jegliche Überraschungen geworden. Die beiden Karten sind streng getrennt und das ist vielleicht die erste Enttäuschung: Die Karte von Truck Driver wurde so nicht größer, sondern es wurde noch einmal eine zweite Karte mit vergleichbarer Größe hinzugefügt.

Ansonsten warten in Heading North wieder einige Aufträge von drei Auftraggeber:innen, die genauso funktionieren wie die im Hauptspiel: Mittels langwieriger Textnachrichten, für die man an einen Ort fahren muss, werden die Aufträge angenommen, und dann transportierst du die Waren durch die Welt. Was du transportierst, spielt nach wie vor nur in den Texten und optisch eine Rolle, spielerisch gibt es da keine Auswirkungen.

Was Heading North mit dem Hauptspiel vereint: Es gibt wieder eine in Teilen sehr schöne, aber eher unbelebte Spielwelt. Dennoch machen die Wettereffekte mittlerweile eine ganz gute Figur, sodass ich insgesamt gerne durch den Norden gefahren bin. Man fährt aber dieselben Straßen sehr, sehr oft und kann sich so zum Beispiel auch die Positionen der Blitzer sehr gut merken. !B

Ein Auftrag wird in einem Chat mit "Onkel" angenommen.
Das Annehmen von Aufträgen über Textnachrichten ist ziemlich langweilig gestaltet.

Bei der Technik hakt’s

Ich kann wirklich: Truck Driver macht mir Spaß. Das ursprüngliche Team von Triangle Studios hatte es sich zum Ziel gemacht, ein zugängliches Trucker-Spiel zu veröffentlichen, und das ist meines Erachtens gelungen. Das Ganze spielt sich unkompliziert und ist spielerisch und durch die Hintergrundmusik auch ziemlich entspannend.

Die größte Schwäche des Spieles bleibt aber die Technik und die wurde in den letzten vier Jahren definitiv auch nicht besser. Ich versichere dir auch, dass 90% der Spieler*innen wahrscheinlich eine oder zwei Stunden nach meiner Rückkehr ins Spiel endgültig damit fertig gewesen wären: Truck Driver stürzte ab und erklärte mir anschließend, dass mein Spielstand defekt sei. Ergebnis: Die Datei wurde direkt gelöscht.

Zum Glück hatte ich noch einen Spielstand in der Cloud und konnte diesen wieder auf meine PS5 runterladen. Der war zwar nicht auf dem aktuellen Stand, weil der Auto-Upload von PS4-Spielständen ja so eine Sache ist, aber es hat funktioniert und ich konnte dann doch weiterspielen. So etwas darf aber nicht passieren!

Die Abstürze von Truck Driver blieben, meist beim Betreten oder dem Verlassen der Garage, und passierten mir nun in den letzten Tagen sehr häufig, zum Glück ging aber kein Spielstand mehr kaputt. Ein gutes Gefühl hatte ich dabei dennoch nicht. Das sind aber bei weitem auch nicht die einzigen Fehler, die in Truck Driver: Heading North aufgetreten sind.

Generell zum Spielstart fällt mein Truck erst mal durch den Boden und ich werde zum nächsten Schlafpunkt zurückgesetzt – nervig. Nach einiger Spielzeit fing dann die Beleuchtung regelmäßig an zu flackern, ich bin teils in den Boden reingefahren, um dann wieder heraus zu „ploppen“. Und dann hörte das Spiel irgendwann auch auf, meine Verkehrsdelikte wie zu schnelles Fahren oder das Überfahren roter Ampeln zu bestrafen. Läuft also…

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Gespannt auf den Amerikanischen Traum

Im Grundsatz ist Truck Driver zu einem soliden Spiel geworden – doch der technische Feinschliff fehlt hinten und vorne. Schade, dass es hier vermutlich auch keine Updates mehr geben wird und das Spiel für immer in diesem Zustand bleiben wird. Ich bin nun gespannt, was SOEDESCO aus Truck Driver: The American Dream gemacht hat. Das Ganze erscheint als Vollpreistitel für 59,99€ und kommt bei den Konsolen nur auf PS5 und Xbox Series. Die technische Grundlage mit Unreal Engine 5 klingt gut – ich bin aber sehr gespannt, ob Kyodai und SOEDESCO hier ein feingeschliffenes Spiel liefern – oder zumindest nach dem Launch entsprechend ausbauen.

Offenlegung: Ich habe Truck Driver selbst gekauft. !B

In der Cockpitansicht mit dem Sonnenuntergang im Horizont.
Ein wirklich hübscher Moment zum Abschluss.

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Manuel Eichhorn
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